Stick ist der Name eines alten Mentors von Daredevil.
Die Rückkehr des Mentors
Matt Murdock (Charlie Cox) weiß jetzt, dass Leland Owsley der Buchhalter des Kingpin ist. Doch gerade, als er ihn in seiner maskierten Identität erwischt und ausquetschen will, wird er abgelenkt. Sein alter Mentor Stick (Scott Glenn) ist nämlich in der Stadt und macht seine Aufwartung.
Denn er war es, der ihn damals dazu ausgebildet hat, seine Sinne und seinen Körper richtig zu nutzen. Doch nachdem der junge Matt zu ihm eine Beziehung als eine Art Ersatzvater aufgebaut hat, verließ er ihn plötzlich. Und jetzt, in der Gegenwart, benötigt er seine Hilfe, um eine mysteriöse Waffe aufzuspüren.
Wer nach den Ereignissen von Reingelegt erwartet hat, dass die Reihe sich jetzt auf die Konsequenzen der Episode fokussieren würde, der sieht sich mit Stick getäuscht. Denn anstatt zu schildern, wie der Kreuzzug von Matt Murdock gegen den Kingpin weitergeht, tritt die Serie auf die Bremse. Die Haupthandlung entwickelt sich nicht weiter, stattdessen erfährt man mehr über die Vergangenheit des Titelhelden.
Offene Wunden tun immer noch weh
Für Comicfans ist dies nichts Neues. Die Figur des Stick wurde Anfang der 1980er in der Comicreihe eingeführt, als Frank Miller sie schrieb und zeichnete. Seitdem ist er zu einem integralen Part der Daredevil-Mythologie geworden. Dabei handelt es sich hier nicht um den ersten Auftritt des Charakters in einer Realverfilmung. Das erste Mal wurde die Figur 2005 im missglückten Elektra-Film von Terrence Stamp dargestellt. Hier in der Serie übernahm Scott Glenn die Darstellarbeit.
Dabei merkt man der Episode an, dass die Macher sich bemüht haben, sie interessant zu gestalten. Und so kann Stick vor allem in den Augenblicken glänzen, in denen man sieht, wie der noch junge Matt Murdock von dem alten, ebenfalls blinden Mann lernt, mit seinen Fähigkeiten klarzukommen, und von ihm im Kämpfen unterwiesen wird. Man sieht dabei, wie der künftige Verbrechensbekämpfer im Umgang mit seinen Sinnen immer besser wird und sich gleichzeitig nach einem Freund sehnt, der für ihn da ist. Weshalb es natürlich am Ende zum fatalen Missverständnis zwischen ihm und seinem Mentor kommt.
Dass das Wunden gerissen hat, merkt man in dieser Episode deutlich. Matt Murdock reagiert auf die plötzliche Anwesenheit seines väterlichen Mentors kühl und schon fast emotionslos. Dadurch sieht man eindeutig, wie sehr ihm dessen Ablehnung von damals immer noch wehtut.
Ein MacGuffin
Für die Figur Matt Murdock ist das Auftauchen von Stick in der gleichnamigen Episode sicherlich wichtig, weil er dadurch noch mehr Tiefe erhält. Aber gleichzeitig hat man das Gefühl, dass der Plot vor allem in der Gegenwart schwächelt. Den Platz, den die Ereignisse dort einnehmen, hätte man besser für die Weiterentwicklung des eigentlichen Hauptplots verwenden können.
So stört diese ominöse Suche nach der Waffe, die Stick Black Wind nennt. Vor allem aber auch deshalb, weil man nie erfährt, was sie so gefährlich macht. Man sieht nur, dass sie ein kleiner Junge ist, den Matt Murdock zu Recht gegen seinen Mentor verteidigt. Nur um dann später zu erfahren, dass er ihn entgegen den Bemühungen seines früheren Schützlings doch noch getötet hat.
Dies sind Elemente, die dazu führen, dass der Charakter eher wie ein MacGuffin wirkt, also ein Objekt, das nur deshalb existiert, um einer Geschichte allgemein einen Grund zur Existenz zu geben. Und eigentlich bräuchte die Daredevil-Reihe diesen Plot nicht. Denn so nett die Vergangenheitsebene ist, umso mehr ärgert einen die Gegenwarts-Handlung, weil sie die Haupthandlung überhaupt nicht vorwärtsbringt und auch die in der letzten Episode angedeuteten Konsequenzen nicht wieder aufgreift. Es herrscht hier im Prinzip Leerlauf.
Eine große Gefahr
Wobei zumindest ein Nebenplot weiterentwickelt wird. Es handelt sich dabei um die Ermittlungen von Karen Page und Ben Urich, die in Stick die Sekretärin von „Nelson & Murdock“ in Lebensgefahr bringt. Es ist nicht viel, was sich hier tut. Aber es zeigt, dass die Arbeit, die sie hier macht, immer gefährlicher und bedrohlicher wird. Dieses Mal hatte sie das Glück, dass Foggy Nelson sie retten konnte, doch wie sieht es beim nächsten Mal aus?
Unterm Strich kann man sagen, dass diese Folge keine überragende war.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Vergangenheitsplot
Negativ
- Gegenwartsplot
- Black Wind ist ein MacGuffin
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