Eine Welt in Flammen ist das, was Matt Murdock sieht.

Beziehungschaos

Nachdem Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) Anatoly enthauptet hat, unternimmt er weitere Schritte, die Russen ein für alle Mal auszuschalten. Dabei sollen ihm seine anderen Alliierten helfen, denen er verspricht, dass sie anschließend das Geschäft der erledigten Russenmafia unter sich aufteilen könnten. Gleichzeitig entwickelt er auch seine Beziehung zu der Atelier-Besitzerin Vanessa Marianna (Ayelet Zurer) weiter, in dem er sie zum Essen einlädt, in ein Restaurant, dass einzig und allein für sie offen hat.

Parallel dazu entwickeln Matt Murdock (Charlie Cox) und Claire Temple (Rosario Dawson) zarte Gefühle. Doch die Krankenschwester hat Probleme, mit der zunehmenden Radikalität des blinden Anwalts klarzukommen. Er jedoch begründet dies damit, dass er alles tun will, um seine Heimat zu schützen.

In Im Blut lernte man das erste Mal Wilson Fisk kennen. Der Kingpin von New York wurde als eine komplexe Figur dargestellt, der äußerlich ruhig daherkam. Nur um dann von einem Moment auf den anderen in eine außergewöhnliche Gewalt auszubrechen.

Eine komplexe Figur

Eine Welt in Flammen greift die bisherige Darstellung auf und baut sie weiter aus. Hier wird zunächst seine Gerissenheit, seine skrupellose Intelligenz und sein Charisma betont. Ohne zu Zögern nutzt er seinen Ausraster, um die Russenmafia komplett auszuschalten, weil es für seine Pläne opportun ist. Dabei greift er auf die Hilfe seiner anderen Alliierten zurück, wofür er sogar sein eigenes Schuldeingeständnis dazu nutzt, um Sympathien von den anderen zu erhalten.

Interessant sind die Reaktionen der anderen. Während Leland Owsley von der ganzen Sache eher wenig angetan ist und um die Geschäfte fürchtet, scheinen es Madame Gao und ihr Begleiter wesentlich besser aufzunehmen. Sie unterstützen das Vorhaben des Kingpins, wobei hier aber auch angedeutet wird, dass sie eine gewisse Gegenleistung erwarten.

Und nach diesen Ereignissen wird es erneut persönlich, als Wilson Fisk sich in Eine Welt in Flammen wieder mit Vanessa Marianna trifft. Diese Szenen sind dabei nicht minder interessant, weil man merkt, dass der Kingpin von New York aus dem desaströsen Ende des letzten Dates gelernt hat. Das Restaurant, in dass er sie dieses Mal einlädt, ist nur für sie beide geöffnet und potentielle Störungen werden von der Bedienung abgewehrt. Und dann macht er reinen Tisch und erzählt ihr, wenn auch etwas abgeschwächt und nicht komplett, wer er ist und was er vorhat. Eben dies beweist seine Intelligenz und seinen Willen, ans Ziel seiner Wünsche zu kommen.

Keine gesunde Beziehung

Und Vanessa? Zeigt sich fasziniert. War sie ja nach dem hässlichem Ende des letzten Dates verstört, fühlt sie sich nun deutlich zu ihm hingezogen. Womit klar wird, dass sich hier zwei gefunden haben.

Auch bei Matt Murdock und Claire Temple scheint es so, als ob sich hier zwei gefunden haben. Doch als Kontrast zur Beziehung zwischen Wilson Fisk und Vanessa Marianna wirkt diese wie von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Denn der Ursprung ist bei diesen beiden, so wird in Eine Welt in Flammen angedeutet, weniger Liebe, als vielmehr Verzweiflung. Hier klammern sich zwei aneinander, denen Schreckliches widerfahren ist, was definitiv keine gute Beziehungsgrundlage ist.

Was sich dann auch im Laufe der Episode zeigt. Denn sehr zum Entsetzen und Kummer von Clare entwickelt sich Matt immer mehr zu einem Fanatiker, was seine Mission angeht. Ihr Appell, sich nicht zu einem Monster zu entwickeln, verhallt ungehört.

Das wird nicht gut enden

Gleichzeitig vergisst Eine Welt in Flammen auch Foggy Nelson und Karen Page nicht. Beide zeigen ihre soziale Seite, als sie ihrer Klientin helfen, die aus ihrer Wohnung rausgeworfen werden soll. Es scheint sich ebenfalls eine gewisse Beziehung zwischen den beiden zu entwickeln, wobei allerdings der Wunsch nach mehr eher von Foggy Nelson ausgeht, den Karen Page jedoch nicht ernst nimmt, sondern als einen netten Mann, mehr aber auch nicht. Herzschmerz ist also vorprogrammiert.

Übrigens sieht man in Eine Welt in Flammen das erste Mal, wie Matt Murdock seine Umgebung wahrnimmt. Die Darstellung unterscheidet sich enorm von der, die man aus dem Film und den Comics kennt. Und sie gibt der Episode auch ihren Namen.

Wenn man übrigens etwas an dieser bemängeln muss, dann sind es wieder die Passagen, in denen die Russen sprechen und man zum Verständnis die Untertitel aktivieren muss. Das ist und bleibt störend.

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Charakterisierung von Wilson Fisk
  • Entwicklung der Beziehung zwischen Matt Murdock und Claire Temple

Negativ

  • Immer noch keine Untertitel bei bei russischer Sprache
Götz Piesbergen
Letzte Artikel von Götz Piesbergen (Alle anzeigen)

Kommentar verfassen