Die Sorge um die anderen liegt Daredevil Im Blut.
Die Unterwelt im Fokus
Matt Murdock (Charlie Cox) ist frustriert darüber, dass er keine Infos über Wilson Fisk findet. Es scheint fast so, als ob dieser Mann nicht existiert. Was Matt allerdings nicht weiß, ist, dass Fisk im Hintergrund die Fäden zieht und so dafür sorgt, dass die Krankenschwester Claire Temple (Rosario Dawson) in Gefahr gerät.
Denn der russische Mob hat es auf sie abgesehen. Sie kidnappen sie und wollen von ihr die wahre Identität des Mannes in Schwarz herauskriegen. Zum Glück konnte sie Matt Murdock noch rechtzeitig informieren, dass sie in Gefahr geraten ist.
Im Blut ist eine wichtige Folge. In ihr ändern sich einige Dinge. Dabei fokussiert sie sich nicht nur auf die Heldenseite, sondern beleuchtet ebenso die Gegenseite.
Eine faszinierende Gestalt
Man lernt in dieser Episode das erste Mal Wilson Fisk persönlich kennen. Und er wird von Vincent D’Onofrio faszinierend dargestellt. Zunächst wirkt er wie ein Mann von Kultur, ruhig und zurückhaltend. Nur zu Beginn wird dabei eine Verbindung zu seiner wahren Tätigkeit als oberster Chef der Unterwelt von New York aufgebaut.
Ansonsten sieht man in Im Blut, wie er den Abend mit der Kunsthändlerin Vanessa Marianna genießt. Es wird klar, dass er sich in sie verliebt hat und dass er versucht, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Denn sie ist nicht nur schön, sie ebenso intelligent, sodass man verstehen kann, wieso er sich so zu ihr hingezogen fühlt.
Parallel dazu werden allerdings auch die beiden Anführer der Russenmafia präsentiert. Dabei wird viel Wert darauf gelegt, ihre brüderliche Gemeinsamkeit zu betonen, aber ebenso ihre Unterschiede. So ist der eine heißblütiger, derweil der andere sich vernünftiger gibt.
Ein kleiner Fehler
Hier leistet sich Im Blut allerdings einen kleinen Patzer. Denn wenn die Brüder und ihre Gefolgsleute unter sich sind, reden sie natürlich russisch, welches dann nicht von der Serie aus untertitelt wird. Man muss dazu wirklich die komplette Untertitelung aktivieren, weshalb eben nicht nur diese fremdsprachigen Szenen übersetzt werden, sondern ebenso die deutschsprachigen Dialoge in Textform wiedergegeben werden.
Doch ist dies ein kleines Manko, weil ansonsten die Folge gelungen ist. So zeigt sie ebenfalls, dass die Leute, denen Matt Murdock hilft, im Prinzip so etwas wie wandelnde Zielscheiben sind. Was man vor allem an Claire Temple sieht, die wegen ihrer Verbindung zu Matt Murdock in Gefahr gerät.
Dies ist etwas, was in Superheldencomics gerne untergeht, beziehungsweise nur dann genutzt wird, um sich besonders drastisch mit diesen Aspekten der Superheldengeschichten auseinanderzusetzen. Im Blut nimmt sich des Themas an, um eine faszinierende Geschichte zu erzählen. Eine, in der vor allem Claire Temple glänzen kann. Sie beweist trotz der Gefahr, in der sie sich befindet, Mut und einen kühlen Kopf, als sie zum einen Matt Murdock um Hilfe ruft, und zum anderen, als sie allen Qualen trotzt.
Eine erschreckende Szene
Und als dann am Ende dieser Handlungsstrang, der mit dem der Russenmafia, und der Handlung von Wilson Fisk zusammenfließt, verschlägt es einem den Atem. Weil man von jetzt auf gleich eine andere Seite des Kingpins kennenlernt. Eine wütende, eine Urgewalt, die in ihrem Zorn zu Sachen fähig ist, mit denen man bei ihm nicht gerechnet hätte.
Dabei zeigt Im Blut auch, dass der Kopf des Verbrechens eben nicht nur ein zurückhaltender und intelligenter Mann ist. Sondern auch jemand, der sich im Nahkampf zu behaupten weiß. Der mit einem hartgesottenen Mann, der das Kämpfen auf der Straße und in Gefängnissen gelernt hat, nicht nur mithalten kann, sondern ihn mit einer unglaublichen Lockerheit besiegen kann und anschließend auf brutalste Art und Weise umbringt. Nur um dann am Ende wieder als kühler und berechnender Mensch Anweisungen zu geben.
Es gibt noch einen weiteren Subplot in dieser Folge. Und zwar wird weiter fortgeführt, dass Karen Page weiterhin wegen ihrer alten Firma ermittelt. Hierbei sieht man, wie sie von Ben Urich unterstützt wird, der ihr dabei einige Tipps gibt und ihr anschließend erklärt, wieso er sich ihrem Anliegen in der letzten Folge so ablehnend gegenüber verhalten hat.
Im Blut ist eine Folge, die einem schier den Atem stocken lässt. Zwar, wegen des Sprachmankos, kein Must See. Aber nahe dran.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Vincent D'Onofrio als Wilson Fisk
- Charakterisierung der Russenmafiaanführer
Negativ
- Russische Sprache wird von der Folge selbst untertitelt
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