Der Kriegsrat kommt zusammen.
Ein anderes Gefühl
Vergangenheit: Lisa (Emily Swallow), die menschliche Gelehrte, die es geschafft hatte, Dracula ebenfalls menschlicher werden zu lassen, hilft den Bedürftigen. Doch dann wird ihre Heimat von dem Bischof (Matt Frewer) und seinen Männern durchsucht. Er findet vorgebliche Beweise für Gotteslästerei und beschließt – trotz ihrer Warnungen vor ihrem Mann – sie der Inquisition zu übergeben.
Gegenwart: Dracula (Graham McTavish) hat mehrere andere Vampirherrscher um sich versammelt, um einen Krieg gegen die Menschen zu starten. Doch sein Vertrauen setzt er eher ungewöhnlicherweise ausgerechnet auf zwei Vertreter der Rasse, die er vernichten möchte. Hector und Isaac sind zwei Nekromanten, die ihre Spezies hassen. Das gefällt nicht allen Vampiren.
Kriegsrat ist der Auftakt zur zweiten Staffel. Und von Beginn an fühlt sich diese Folge anders an, als die früheren Episoden. Man hat das Gefühl, dass dadurch, dass jetzt alle wichtigen Handlungsträger eingeführt worden sind, die Story sich aufs Wesentliche konzentrieren kann: nämlich den Krieg Draculas gegen die Menschen.
Eine traurige Müdigkeit
Zwar fängt der in dieser Episode noch nicht an. Stattdessen sieht man „nur“ die Vorbereitungen. Doch selbst das ist interessant.
Man sieht einen Dracula, dessen ganze Körperhaltung im Privaten Müdigkeit ausdrückt. So als ob er wegen dem, was kommen wird, ausgelaugt ist. Als ob er es eigentlich nicht möchte. Das beißt sich natürlich mit seinen anderen Aktionen, mit dem Zusammenrufen des Kriegskonzils, mit seinen Plänen. Daher kann man nur vermuten, dass diese Müdigkeit auch ein Gutteil Trauer um seine Verstorbene ist.
Wodurch dann der Beginn von Kriegsrat Sinn erhält. Es ist eine Rückblende, in der Lisa vom Bischof gefangen genommen wird, was ja erst die Ereignisse der Serie auslöst. Es verdeutlich einmal mehr, was für ein herzensguter Mensch diese Frau war, die Dracula quasi „gezähmt“ hatte. Dass sie wusste, zu was ihr Geliebter in seinem Zorn fähig war. Doch ihre Warnungen stoßen auf taube Ohren, was dabei die Arroganz und Überheblichkeit des Bischofs und seinen Leuten verdeutlicht.
Neue, interessante Figuren
Der titelgebende Kriegsrat wird in dieser Folge nicht näher charakterisiert. Von allen Teilnehmern ist es einzig und alleine der untote Vampirwikinger Godbrand, der mehr Szenen erhält. Dabei lernt man eine interessante Figur kennen. Jemanden, der sich einerseits wild und ungestüm gibt. Aber andererseits auch einiges an Intelligenz beweist, vor allem in seinem Gespräch mit Hector.
Die beiden Nekromanten sind ebenfalls interessante Figuren. Von Isaac erfährt man nicht viel, aber seine dunkle Hautfarbe und sein Akzent weisen darauf hin, dass er wohl aus anderen Ländern als der Wallachei kommt. Hector hingegen wird im Vergleich ausführlicher dargestellt. Man lernt einen kühl denkenden Menschen kennen, der gegenüber Dracula sehr loyal eingestellt ist und auf sein Handwerk stolz ist.
Es geschieht zwar nicht viel in Kriegsrat. Aber das, was geschieht, wird für kommende Episoden sicherlich wichtig werden. Es wurde also quasi eine Saat gelegt, die jetzt nur noch aufgehen muss.
Habe ich was verpasst?
Doch auch die Protagonisten werden nicht vergessen. Und man hat das Gefühl, dass eine Folge übersprungen wurde. Der Kampf in Gresit ist vorbei und die Menschen der Stadt sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Sprecher werden verabschiedet, wobei Sypha zurückbleibt.
Was man in Kriegsrat sieht, ist ein Trio, dass gerade frisch gegründet wurde. Sie scheinen gemeinsam dafür gesorgt zu haben, dass die Stadt von Draculas Horden befreit wurde, denn man sieht überall Kampfspuren. Doch was genau vorgefallen ist, bleibt unklar. Und das ärgert einen.
Dennoch ist dies ein sehr guter Staffelauftakt, bei dem man kaum erwarten kann, was als Nächstes geschehen wird.
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