Ein Amerikaner will seinen japanischen Meister ehren und in seinem Namen das Kumite gewinnen.
Handlung
Als Jugendlicher dringt Frank Dux mit ein paar Freunden in das Haus der Familie Tanaka ein, sie wollen ein Katana stehlen. Als sie entdeckt werden, fliehen alle Jungs bis auf Frank. Tanaka (Roy Chiao) sieht Potential in ihm und er hilft bei der Kampfsportausbildung von Tanakas Sohn Shingo und wird sein Freund. Als Shingo stirbt, trainiert Tanaka Frank um eines Tages im Kumite zu kämpfen, dem größten (geheimen) Vollkontakt-Turnier der Welt. Kurz vor Tanakas Tod schwört er ihm, dass er das Turnier gewinnen wird.
Leider hat er die Rechnung ohne die US Army, seinem Arbeitgeber, gemacht. Die wollen natürlich nicht, dass Dux (Jean-Claude Van Damme) verletzt oder sogar getötet wird, also muss sich Frank heimlich auf den Weg machen. In Hongkong trifft Frank auf Jackson (Donald Gibb) und die Reporterin Janice (Leah Ayres), die über das geheime Turnier berichten will. Im Kampf bekommt er es unter anderem mit Chong Li (Bolo Yeung) zu tun, der für seine Gnadenlosigkeit bekannt ist, die auch schon Leben gekostet hat.
Rezension
Dieser Film ist heute ein absoluter Kultfilm, und er brachte JCVD den Durchbruch, zuvor war er nur in kleineren Rollen und als Antagonist in Karate Tiger (No Retreat, No Surrender) zu sehen. Hier bekam er erstmals die Hauptrolle und konnte durch seine Kampfkunst auch wirklich überzeugen. Leider ist der „Storyteil“, also all das, was nicht Martial Arts ist, doch relativ seicht gehalten. Das Drehbuch, die Dialoge und auch die Schauspielerei sind eher im unteren Drittel der Skala zu suchen. Dafür rocken die Kampfszenen umso mehr, und genau auf diese kommt es ja an in diesem Genre.
Bolo Yeung ist ein wunderbarer Antagonist, der auch schon mit Bruce Lee (und Bruce Le) in einem Film zu sehen war. Man nimmt ihm total den gnadenlosen Killer ab, der vor nichts halt macht, um sein Ziel zu erreichen. Dagegen sind leider fast alle anderen Figuren sehr blass, und die Liebesgeschichte zwischen Janice und Frank wirkt mehr als deplatziert. Einzig Jackson kann man noch ordentlich Sympathie entgegenbringen, seine leicht naive Art ist für einen Mann seiner Statur genau richtig, um ihn zu einem sanften Riesen zu machen – bevor er im Kampf seinem Gegner ordentlich einheizt. Er wird von Chong Li wortwörtlich krankenhausreif geschlagen, was dem Finale noch mal ein wenig mehr Würze gibt, nötig wäre es aber nicht wirklich gewesen.
Forest Whitaker (Andor, Rogue One, Black Panther) spielt einen der Verfolger der US Army, die Frank zurückholen wollen, bevor er sich verletzt. Das wäre eigentlich ein Grund für eine unehrenhafte Entlassung. Bolo Yeung spielt übrigens auch nochmal in Geballte Ladung an der Seite von JCVD.
Die Musik kommt von Paul Hertzog, der hier einige gute Stücke beisteuert, in einer Montage ist Stan Bush mit Fight to Survive zu hören. Der Film hätte fast nicht das Licht der Welt gesehen, denn die erste Schnittfassung galt als schrecklich. Van Damme schnitt den Film selbst neu, spielte auch Musik neu ein und sorgte so für den Kinocut, der brutaler, schneller und dramatischer als die erste Fassung war. Von dieser ersten Version gibt es aber leider keine Kopie mehr, da die ursprünglichen Filmrollen zum Schneiden verwendet wurden. JCVD bekam eine Nominierung für die Goldene Himbeere.
Funfact: Die Figur Johnny Cage aus der Mortal-Kombat-Reihe basiert auf Jean-Claude in Bloodsport. Er sollte ursprünglich auch das Motion Capturing machen, sagte aber ab.
Eine wahre Geschichte?
Damals wurde der Film mit „this motion picture is based upon true events in the life of Frank W. Dux“ beworben und bekam in Deutschland zumindest zeitweise den Untertitel „Eine wahre Geschichte“. Aber heute ist allgemein bekannt, dass der echte Frank Dux die Geschichte nur erfunden hat. Er konnte in all den Jahren keine Beweise für irgendwas vorlegen, stattdessen gab es eher Widersprüche und Widerlegungen zum Beispiel seitens der CIA. Für den Film selbst hat dies natürlich keinerlei Belang, und er wurde zu einem absoluten Erfolg. 50 Millionen Dollar spielte er ein, bei einem Budget von 1,5 Millionen. Dem Produktionsstudio Cannon Films, die auch Masters of the Universe und Superman IV machten, hat dies aber nicht viel gebracht, denn nach Cyborg im Jahr 1989 war Schluss und das Studio pleite. JCVD spielte auch hier die Hauptrolle und legte im Schneideraum wieder Hand an. Geholfen hat es aber nichts. Zwar wurde Cyborg für nur 500.000 Dollar gedreht und spielte über 10 Millionen ein, das Studio war aber schon finanziell schwer angeschlagen.
Fazit
Als Kind der 80er hat dieser Film natürlich einen besonderen Stellenwert bei mir. Er ist einer der besten Martial-Arts-Filme, die es gibt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Aber, er ist außerhalb des Rings, wenn man die Matte so nennen mag, unglaublich stumpf. Das machen in der Tat andere Martial-Arts-Filme wie Karate Kid besser, dort ist die Action keinesfalls ebenbürtig zu Bloodsport, dafür aber der Plot umso besser. Schade, dass Van Damme fast nur in Actionszenen brillieren kann und im Laufe seiner Karriere obendrein oft auch noch wirklich üble Drehbücher bekommen hat.
Nach heutigen Maßstäben würde er 4 Punkte bekommen, weil die Action eben klasse ist und auch der Soundtrack gut rüberkommt. Da sein Charme aber eben aus den 80ern kommt und er deswegen von mir als leicht zu beeindruckendem Dreikäsehoch gesehen wurde, bekommt er den Nostalgiebonus.
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Warpskala
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