Ist der Blade: Trinity – Extended Version einen Kauf wert?
… besser?
Ich war von Blade Trinity alles andere als überzeugt. Der Film hatte zu viele Fehler und konnte nur in den wenigsten Aspekten überzeugen. Allerdings hatte ich zu jener Zeit die Hoffnung, dass die Extended Version Dinge besser machen würde. Das Gefühl hatte ich auf Grund meiner Erfahrungen mit dem Daredevil: Director’s Cut, der einen eher mittelmäßigen Film zu einem nahezu Must-see machte.
Eine Gruppe von Vampiren hat den Urvater ihrer Rasse ausfindig gemacht und wiederbelebt. Doch Drake (Dominic Purcell), so sein Name, ist von seinen Nachfahren wenig angetan. Stattdessen zeigt er verstärktes Interesse an dem sogenannten Daywalker, an Blade (Wesley Snipes).
Der ist ein Halbvampir, der die Stärke eines Blutsaugers hat, aber nicht von ihrem Blutdurst getrieben wird und die Vampire jagt. Unterstützt wird er von Abraham Whistler (Kris Kristofferson), der ein väterlicher Freund und Unterstützer ist. Eines Tages läuft er allerdings in eine ihm gestellte Falle und verliert alles. Es waren seine Feinde, die sie ihm stellten, mit dem Gedanken, ihn zu eliminieren. Doch dann wird er von einer Gruppe anderer Vampirjäger gerettet, die sich die Nightstalker nennen. Gemeinsam mit diesen macht er sich daran, die Untoten ein für alle Mal zu erledigen.
Kleine und große Veränderungen
In Amerika wird die Extended Version auch unter dem Namen Unrated Cut geführt, was daran liegt, dass diese Version in den USA nicht alterstechnisch eingestuft wurde. Der Grund dafür ist, dass die vorliegende Fassung deutlich härter und brutal wirkt als das Original, auch wenn sich dies nur auf ein paar kleine Szenen beschränkt.
So sieht man des Öfteren, wie die Vampire sich durch diverse Angriffe in Asche auflösen. Und im Finale gibt es eine lange Einstellung auf den endgültig toten Körper eines solchen Blutsaugers. Ebenso existiert eine Szene, in der deutlich Blut fließt.
Doch der Löwenanteil der Veränderungen der Extended Versions entfällt auf zwei Passagen. Die erste ist eine Szene von etwa 111 Sekunden Länge, in der Drake mit seiner Befreierin Danica redet. Hier bekommt man mehr über die Vergangenheit der Beiden mitgeteilt. So erfährt man beispielsweise, dass sie ursprünglich ein katholisches Schulmädchen war, weshalb sie auch heute noch ein Kreuz trägt. Er hingegen war dabei, als Jesus gekreuzigt wurde.
Die Kontrolle verloren
Es ist damit etwas, dass diesen Antagonisten nochmal zusätzlich Profil verleiht, was allerdings am negativen Gesamteindruck der beiden nichts verändert. Denn Drake bleibt selbst nach dieser Szene immer noch blass und harmlos, derweil Danica einem einfach nur auf die Nerven geht.
Die zweite Passage ist das Ende von Blade: Trinity. In der Extended Version ist es ein komplett anderes. In der ursprünglichen Fassung war es Drake, der den Körper des Protagonisten kopierte und auf dem Obduktionstisch wieder sein originales Aussehen annahm. Hier ist es hingegen eindeutig Blade selbst, der auf einmal erneut zum Leben erwacht, die anwesenden Ärzte und Polizisten angreift und niederschlägt, ehe er sich bedrohlich einer verängstigten Ärztin nähert. Was dann geschieht, bleibt offen. Dabei hört man das Voiceover von Drake, der sagt, dass das Virus, welches am Ende alle Vampire tötet, Blade nicht getötet hat. Vielmehr hat es dafür gesorgt, dass die menschliche Hälfte seines Herzens nicht aufgehört hat zu schlagen, sondern er nur im Koma lag, bis die Zeit gekommen war, zu der er wieder kämpfen konnte.
Es ist ein interessantes Ende, welches sehr viel offener ist als das ursprüngliche. Als Zuschauer stellt man sich hier die Frage, ob Blade die Kontrolle über sich verloren hat oder doch nicht, wobei es zum restlichen Film nur bedingt passt, da der Verlust der Kontrolle nie äußerlich prominent im Vordergrund stand.
Nicht wirklich besser
Interessanterweise gibt es noch ein drittes Ende, welches jedoch weder im Kinofilm noch in der Extended Version eingefügt wurde. Es zeigt, wie die Nightstalkers einen Werwolf jagen. Hier sollte wohl die Saat für einen Spin-off-Film gelegt werden, der allerdings nicht mal ansatzweise Realität wurde. Anscheinend war dies das Extra einer amerikanischen DVD von Blade Trinity.
Die restlichen Minuten verteilen sich unter anderem auf eine verlängerte Darstellung, in der man sieht, wie Drake als Abraham Whistler das Hauptquartier der Nightstalkers infiltriert und die Zurückgebliebenen – die Krieger der Gruppe sind zu dem Zeitpunkt unterwegs – massakriert, bis nur noch ein Kind überbleibt. Auch wurde die Reihenfolge einiger Szenen im Vergleich zur Kinofassung verändert.
Unterm Strich ist die Extended Version keine wirkliche Verbesserung im Vergleich zur ursprünglichen. Es ist eben nur eine verlängerte Fassung, in der unter anderem ein neues Ende eingefügt wurde und Drake und Danica an einer Stelle ein klein wenig mehr Profil erhalten. Mehr ist da nicht. Und das ist unterm Strich zu wenig, um die damalige Meinung großartig zu verändern.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Fast 10 Minuten zusätzlicher Kontent...
Negativ
- ...der den Film nicht wirklich besser macht
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