Eine Gefahr aus der Vergangenheit bedroht die Zukunft. Doch niemand will G’Kar glauben.
Staffel 2 – Folge 2
Rückkehr der Finsternis – Revelations
Die Handlung
John Sheridan gewöhnt sich langsam an seine neue Aufgabe und als seine Schwester zu Besuch kommt, erklärt er ihr, wie unterschiedlich sein Leben auf der Raumstation im Gegensatz zum Leben auf einem Raumschiff geworden ist. Seine Schwester war eine enge Freundin von Sheridans verstorbener Ehefrau Anna. Sheridan hat ein schlechtes Gewissen, denn er gibt sich die Schuld daran, dass Anna auf dem Forschungsschiff Icarus angeheuert hat, das in einem unbekannten Sonnensystem explodiert sein soll.
Inzwischen versucht Doktor Franklin, das Leben von Garibaldi zu retten. Er sieht die einzige Möglichkeit darin, das außerirdische Gerät, das er vor ein paar Wochen von Laura Rosen bekommen hat, anzuwenden. Damit kann man Lebensenergie von einem Wesen in ein anderes Wesen transferieren, wodurch der Spender aber schwächer wird. Deshalb stellt sich auch Sheridan als Spender zur Verfügung.
Die ungewöhnliche Maßnahme wirkt und Garibaldi erwacht aus seinem Koma. Allerdings kann er sich nicht mehr erinnern, wer auf ihn geschossen hat, denn der Attentäter stand ja hinter ihm.
Garibaldi bittet Talia Winters um Hilfe. Sie scannt sein Unterbewusstsein und so kann sich Garibaldi erinnern, einen Sekundenbruchteil vor dem Schuss jemanden in einem Spiegel gesehen zu haben: seinen Stellvertreter.
Dieser wird verhaftet und soll zur Erde überführt werden, wo er jedoch nie ankommt.
G’Kar kehrt auf die Station zurück, nachdem er die Ereignisse im Sektor 37 untersucht hat. Er berichtet dem Babylon 5-Rat, dass ein alter Feind, der in seinen heiligen Schriften beschrieben wird, zurückgekehrt sei. Um dies zu beweisen, soll ein Narn-Schiff die Heimatwelt dieses uralten Volkes anfliegen, Z’ha’dum. Londo gibt diese Information an Morden weiter und als das Narnschiff aus dem Hyperraum austritt, wird es sofort von spinnenartigen Raumschiffen zerstört.
Zu guter Letzt betritt Delenn den Ratssaal. Sie hat sich verändert und sieht nun wie eine Menschenfrau aus, von einem schmalen Kopfknochen am Hinterkopf abgesehen.
Rezension
Die lange Inhaltsangabe lässt es schon erahnen: Rückkehr der Finsternis hat die Aufgabe, die Handlung von ursprünglich 2 Folgen in einer zusammenzufassen. Da wegen des Ausscheidens von Michael O’Hare die Staffelauftaktfolge zur Vorstellung des neuen Captains genutzt werden musste, wurden jetzt die Handlungsteile, die JMS ursprünglich für den Start der 2. Staffel vorgesehen hatte, mit den Ereignissen, die für die 2. Folge geplant waren, zusammengelegt. Das macht die Folge zu einer sehr spannenden Folge, in der keine Längen sind.
Man mag das Gespräch von Sheridan mit seiner Schwester für einen Störmoment halten, denn was soll uns in diesen wichtigen und spannenden Minuten jetzt Sheridans Frau interessieren? Anna wird in der Videonachricht von Beth Toussaint gespielt, einer durch Dallas bekanntgewordenen Schauspielerin, die in Star Trek – The Next Generation die Schwester von Tash Yar (Denise Crosby) gespielt hatte. Sie war also schon recht bekannt und man konnte davon ausgehen, dass sie für weitere Auftritte in der Rolle der Anna vorgesehen war. Als Anna tatsächlich noch einmal zu sehen ist, stand sie aber nicht zur Verfügung, weshalb die Rolle dann mit Bruce Boxleitners realer Ehefrau umbesetzt wurde.
Vermutlich sollte all das, was Anna Sheridan widerfahren ist, ursprünglich Catherine Sakai, die Freundin von Commander Sinclair erleben. Sie wäre vermutlich zu Beginn der 2. Staffel von einer Expedition nicht zurückgekehrt. Die Umbesetzung der Hauptfigur machte es nun möglich, diese Ereignisse um Jahre zurückzuverlegen und so Sheridan offen für eine neue Beziehung machen zu können, was bei Commander Sinclair so kurz nach dem Verlust seiner Freundin wohl unglaubwürdig gewesen wäre.
Der Wechsel des Kommandanten machte es auch nötig, dass Garibaldi im Stationskommandanten keinen engen Freund mehr hatte. Er ist anfangs ziemlich misstrauisch gegenüber Sheridan, was sich aber nach einiger Zeit legt. Trotzdem werden die beiden nie so enge Freunde, wie es Garibaldi und Sinclair waren.
Für G’Kar beginnt mit dieser Folge ein Veränderungsprozess. War er anfänglich einfach nur hinterlistig und Stichwortgeber für so manchen Lacher, wird er nun ernsthaft, überlegt und schließlich zu einer respektierten Persönlichkeit. Erstmals beschimpft G’Kar nicht sofort Londo, wenn er ahnt, dass Londo die Ankunft der Narn-Expedition nach Z’ha’dum verraten hat, sondern behält diesen Verdacht für sich.
Für Mira Furlan war dies der erste Auftritt fast ohne Maske. Im Vorspann sehen wir zum letzten Mal, wie Delenn in der ersten Staffel aussah. Ab der kommenden Folge sieht man sie so, wie sie in dieser Folge den Ratssaal betritt.
G’Kar liest Na’Toth aus einem Buch der Menschen etwas vor. Im Original stammt das Zitat aus The Second Coming von William Butler Yeats, die Synchro verwendet für die Vorlesung Sätze aus der Bibel: Offenbarung des Johannes 6, 13-17.
Auch wenn man in Deutschland vermutlich Yeates kaum kennt, ist dies kein Grund, einer Figur einen gänzlich anderen Text in den Mund zu legen. Zumal bei anderen Gelegenheiten Zitate des Dichters Alfred Tennyson korrekt synchronsiert wurden, den man in Deutschland auch kaum kennt.
Apropos Na’Toth: Diese Figur wird ab jetzt von einer neuen Schauspielerin gespielt: Mary Kay Adams. Sie hat später in Deep Space Nine die Klingonin Grilka gespielt, die Quark geheiratet hat.
Die ursprüngliche Schauspielerin, Julie Caitlin Brown, hatte ebenfalls vorher schon bei TNG und DS9 mitgespielt. Sie kehrte später zu B5 zurück. Zunächst als Anwältin und später wieder als Na’Toth.
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