Perry Rhodan droht zu sterben. Doch seine Freunde wollen sich nicht damit abfinden.
Titel: Rettet Rhodan!
Erschienen: 04. Oktober 2019
Autor: Oliver Plaschka
Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta
Die Handlung in Kurzform
Perry Rhodan stirbt. Zumindest droht ihm dieses Schicksal. Sein Zellaktivator stottert. In ihm kämpfen Lashat-Viren und das Dunkelleben um die Vorherrschaft. Perry ist bereit zu sterben und hadert nicht mit seinem anstehenden Ende. Seine Freunde hingegen schon. Also entführt man die FANTASY. Es passiert, was passieren muss: Die FANTASY strandet während des Fluges.
Gedanken zu Rettet Rhodan!
Manche Hefte begeistern mich, andere nicht. Dies hier ist eines der wenigen NEOs, welches in die letztere Kategorie zählt. Dabei ist nicht einmal der Schreibstil Schuld. Interessant geschrieben ist der Roman. Spannung kommt definitiv auf. Wieso dann mochte ich das Heft nicht so sehr? Keine Ahnung. Bauchsache.
Das Titelbild besticht mit der gelungenen FANTASY. Ein definitiv schönes Schiff. Die Handlung ist auch soweit okay, zumindest die ersten Kapitel haben mich überzeugt. Rhodan denkt über den anstehenden Tod nach. Ich kann nachvollziehen, was ihm hier als Gedanken angedichtet wird. Passt also. Auch dass seine Freunde und Familie die FANTASY stehlen wollen, um ihm zu helfen. Nicht, weil sie den Menschen behalten wollen, sondern weil er als Symbol für die Menschen unverzichtbar sei.
Bauchschmerzen
Und damit beginnen meine Bauchschmerzen. Einerseits sei Perry unverzichtbar, andererseits schickt man ihn deswegen auf eine hoch riskante Reise mit einem nicht hinreichend erprobten Antrieb. Mal eben am Kopf kratzen… Nein, irgendwie versteh ich die Logik nicht. Zumal – egal ob Perry die Schuld am Diebstahl bekommt oder jemand anderes – immer ein Rest auf Perry bleiben wird.
Ein anerkannter Dieb und Mensch, der Cliquenwirtschaft betreibt, dürfte aber schwerlich eine moralische Instanz sein, zu der man aufschaut. Die überhöht wird. Die Implikationen dürften, selbst wenn Perry gerettet wird und Iratio Hondro in Folge durch die Expedition aufgehalten wird, selbst wenn man alle ZA Träger so retten kann und sogar einen neuen Antrieb zur Serienreife prügeln kann, vernichtend sein.
Im letzten Heft NEO 209 hatten wir den Krieg im Kopf von Froser Metscho. Der hier auch wieder mit an Bord ist. Leider wird mit keiner Silbe auf Metscho eingegangen. Dabei wäre es hier doch sehr passend gewesen. Sein innerer Konflikt. Sein Auftrag, Rhodans Reise zu verhindern. Kein Wort mehr davon. Schade.
Positives
Von diesem Part abgesehen hat die Handlung durchaus ihre schönen Momente. Metro Kosum wird uns erstmals präsentiert. Herrlich die Restaurantszene. Ja, der Umgang mit ungebildeten Flegeln kann schon zuweilen das Monster in einem Menschen wecken. Kann ich sehr, sehr, sehr gut nachvollziehen. Schade nur, dass man der Figur Mentro Kosum nicht einen Tick mehr Raum gegeben hat.
Als Staffelauftakt funktioniert „Rettet Rhodan!“. Er macht durchaus Lust auf mehr. Allerdings muss ich innerlich mancher Leserstimme zunicken. Perry Rhodan bekommt in NEO eigentlich von Anfang an nur in die Visage. Permanent. Er kann und darf immer nur reagieren. Das nutzt sich tatsächlich langsam ab. Hier kann ich nur hoffen, dass sich in Bälde etwas ändert. Und zwar schnell. Ich brauche in NEO keinen ultraharten Supermenschen Perry, wahrlich nicht. Aber ein Perry mit mehr aktiver Initiative wäre schon nett.
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