Als erstes Gamecube exklusive Spiel kam 2002 Resident Evil Zero heraus. Hier erfahren wir mehr darüber, was mit dem Bravo-Team passiert ist.

Handlung

Das Bravo-Team der S.T.A.R.S. wird zur Klärung von rätselhaften Morden im Raccoon Forest geschickt, der Hubschrauber stürzt aber ab. Der Spieler übernimmt Rebecca Chambers, eine neue Rekrutin des Teams bei ihrem ersten Einsatz. Sie entdeckt einen Zug, den sie betritt. Dort entdeckt sie nicht nur Billy Coen, einen zum Tode verurteilten Sträfling, sondern auch Zombies und andere Kreaturen. Die beiden arbeiten zusammen, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Dabei decken sie Geheimnisse von Umbrella auf, ebenso wie die Wahrheit hinter der Verurteilung von Billy. Nach dem Endkampf lässt Rebecca ihn ziehen und macht sich auf den Weg in ein nahegelegenes Herrenhaus …

Rezension

Resident Evil sollte exklusiv für den Gamecube erscheinen. Als erstes neue Spiel erschien Resident Evil Zero, welches ursprünglich für das Nintendo 64 erscheinen sollte, aufgrund der Limitierungen und der geringen Verbreitung der Konsole aber eingestellt und dann für den Gamecube wieder aufgegriffen wurde. Und wir haben es zwar immer noch mit der alten Steuerung zu tun, müssen aber schon mal nicht mehr den Aktionsknopf drücken, wenn wir eine Treppe hochsteigen wollen. Ebenso fallen die Itemboxen weg, Gegenstände werden einfach auf den Boden gelegt, man kann sie dann auf der Karte sehen.

Resident Evil Zero

Die größere Neuerung allerdings ist das Partner-Swapping. Auf Knopfdruck wechseln wir zwischen Billy und Rebecca hin und her, manche Rätsel kann man nur mit einem von beiden lösen, und manchmal wird man auch getrennt. Das bringt einige Dynamik mit sich, verkompliziert aber manchmal auch die Dinge. Die Puzzles sind wie gehabt und keine Besonderheit. Finde Gegenstand X, um die Tür zu öffnen – manchmal ist es auch eine Kombination, oder man braucht noch andere Gegenstände. Also wirklich alles beim alten.

Die Story allerdings ist eher ein wenig mau – James Markus wurde ermordet, im Auftrag von Spencer, dem das berühmte Herrenhaus aus dem ersten Teil gehört. Jetzt kehrt es als junger Mann zurück, aber es ist eigentlich gar nicht er, sondern ein Klon durch seine Forschung mit Egeln. Rebecca, die im ersten Teil noch der Sidekick von Chris war und eher ängstlich daher kam, stellt sich hier aber Huntern, Zombies und Tyrants – ohne Probleme. Und warum es mal wieder eine Verschwörung sein muss, dieses Mal gegen Markus und Billy, ist auch nicht klar. Das zieht sich ja schon irgendwie durch die Spiele bisher.

Dafür haben wir aber auch einige nette Ideen, was die Gegner angeht. Wir haben Kakerlaken und Affen zusätzlich als Gegner bekommen und natürlich die Egel – die können Menschen nachbilden und sind damit dann auch richtig gefährlich, mit einem unangenehmen Reichweitenvorteil. Aber, Feuer ist die große Schwachstelle, und wir können Molotow-Cocktails mixen. Das erleichtert den Kampf, aber eine harte Nuss bleiben die Egelmänner trotzdem.

Resident Evil Zero

Das größte Manko ist allerdings die KI. Die steht manchmal förmlich im Weg, so dass man sie erst aus dem Weg steuern muss, oder sie greift einfach nicht an und lässt uns die ganze Arbeit machen. Man kann zwar einstellen, ob die KI mitkämpfen soll oder nicht, aber gefühlt hat das nur den Effekt, dass die KI sich mal dazu entscheidet, mitzumischen, oder eben nicht. Glückssache ist es trotzdem noch. In einer Szene zielte Rebecca bereits Sekunden lang auf den Gegner, schoss aber nicht, sondern ließ sich beißen. Munition hatte sie, denn ich hatte schon Unendliche Munition freigeschaltet.

Dank der festen Kamera bleibt man auch mal blöd hängen oder kann etwas nicht aufheben, da man nicht exakt so steht, wie das Spiel es verlangt. Das ist nervig und frustrierend, ist aber ein Manko, welches alle alten Spiele teilen. Hier fiel es mir nur besonders auf, da es Gegner gibt, die explodieren können und denen man dann eben ausweichen sollte.

Loben muss ich aber definitiv den Endbosskampf, der macht sich zwar nicht das Swapping zur Nutze, lässt aber trotzdem unabhängig agieren. Und wir können den Gegner nicht einfach mit purer Waffengewalt bezwingen, sondern müssen taktisch vorgehen. Auch das kam bis zu diesem Zeitpunkt der Reihe eher selten vor.

Leech Hunter und der Wesker-Modus

Das Minispiel Leech Hunter packt unser Team in das Anwesen, welches natürlich voll mit Gegnern ist. Aufgabe ist, jeweils 50 Egel-Amulette zu finden, die wir leider nicht ablegen können und die nur bis 10 Stück stapelbar sind. Bei nur 6 Slots im Inventar pro Charakter und 5 Slots davon belegt mit Egeln, sieht man deutlich, wo die Schwierigkeiten sind. Man kann auch nicht einfach durchlaufen und alles töten und dann einsammeln, denn ab einer gewissen Anzahl Amulette werden manche Räume wieder gefüllt. Taktisches Vorgehen und eine Menge Versuche sind also an der Tagesordnung, bis man alle Extras freigespielt hat. Dazu gehören Magnum, Maschinengewehr und Unendliche Munition. Nach dem einmaligen Durchspielen (mit 100 Amuletten) bringt uns ein weiteres Durchspielen nichts, bis dahin ist es aber, wenn man keinen Guide nutzt, ein langer Weg.

Im Wesker-Modus, der neu in der Remastered-Version dazugekommen ist, wird Billy durch Wesker ersetzt, der neben seinem Dash aus Resident Evil 5 auch noch Laser aus seinen Augen verschießen kann. Das ist ein nettes Feature für zwischendurch, aber die Jagd auf Bestzeit macht nur im normalen Modus wirklich Spaß.

Fazit zu Resident Evil Zero

Hui, da hat sich Capcom echt mal was getraut. Leider erschwert das Partner-Swapping und das Fehlen der Itemboxen das Spiel mehr, als dass es eine Innovation ist. Außerdem gibt es, wie immer bei Prequels, einige Ungereimtheiten. Trotzdem ist es ein spaßiges Spiel, welches als Teil der Hauptreihe auch wenigstens einmal gezockt werden sollte.

 

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Marco Golüke

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