Während des Ausbruches des T-Virus in Raccoon City versucht Jill Valentine in Resident Evil 3: Nemesis, die Stadt zu verlassen.
Handlung
Jill Valentine wurde suspendiert und versucht, die Stadt zu verlassen, da der T-Virus ausgebrochen ist. Umbrella schickt ihre Biowaffe Nemesis nach Raccoon City, um die restlichen STARS-Mitglieder zu töten, die von den Machenschaften der Firma wissen. Jill trifft nicht nur auf Brad Vickers, der sie zum einen vor Nemesis warnt, zum anderen aber auch ihm zum Opfer fällt, sondern auch auf Soldaten vom UBCS – Umbrella Biohazard Countermeasures Service, die den Auftrag haben, Zivilisten zu retten. Sie und Carlos, einer der Soldaten, suchen einen Weg raus aus der Stadt, müssen sich dabei aber immer wieder Nemesis stellen, der einfach nicht aufzuhalten ist …
Rezension
Das Design von Nemesis basiert auf einem Entwurf für Mister X aus Resident Evil 2. Im Spiel wird er nicht einmal Nemesis genannt, im Original heißt das Spiel auch Last Escape, was viel besser passt, denn Jill ist ja nun einmal bei der letzten Flucht raus aus Raccoon City.
RE3 führt einige neue Elemente der Reihe hinzu, manche davon kamen nie wieder, andere wurden wenigstens im Remake aufgegriffen und andere wurden zumindest manchmal fester Bestandteil der Serie. So können wir hier verschiedene Schießpulversorten aufheben, die wir dann zur gewünschten Munition verarbeiten können. Das bringt einen taktischen Vorteil, auch wenn so ziemlich jeder „Profi“ nur Magnum-Munition herstellt und Gegner umläuft, wo es nur geht. Dieses Feature wurde aber des Öfteren benutzt und ist vor allem bei den ersten Durchgängen nützlich.
Als Live Selection wurde ein einzigartiges Feature bekannt – in manchen Szenen haben wir als Spieler die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen. Diese hat mal kleine und mal große Auswirkungen. Dafür haben wir nur wenig Zeit, sollten wir es bis dahin nicht geschafft haben, trifft das Spiel eine Entscheidung, die nicht immer eine der beiden Auswahlmöglichkeiten ist. Nur eine einzige Auswahl hat Auswirkungen auf das Ende, welches wir bekommen.
Dafür haben wir aber auch nur einen halblinearen Ablauf – so kann es sein, dass wir Carlos entweder im Restaurant oder im Büro der Zeitung zum ersten Mal treffen. Solche Begebenheiten kommen öfter vor, ändern aber nicht die eigentliche Handlung des Spiels. Der Wiederspielwert wird aber dadurch immens erhöht.
Das letzte Feature ist dann aber auch das halbgarste, was ich bisher gesehen habe. Wir haben die Möglichkeit, einen Dodge auszuführen, zu Deutsch, auszuweichen. Dafür müssen wir aber EXAKT DIE GLEICHEN TASTEN DRÜCKEN WIE FÜR EINEN ANGRIFF, nur eben genau zu der Zeit, in der wir angegriffen werden. Heißt: In so ziemlich 99 % der Fälle weichen wir aus, statt dem Gegner einen mitzugeben. (Wenn nah am Gegner – um fair zu bleiben.) Das ist gerade in Bosskämpfen extrem nervig und vor allem beim als Gravedigger bekannten Riesenwurm. Dieses eine Feature schafft es tatsächlich, dieses Spiel so dermaßen runterzuziehen, dass es in Frust umschlägt. Der erste Kampf gegen den Gravedigger ist eine reine Frustsache, die nicht selten mit dem verfrühten Ableben endet.
Dafür haben wir aber eine wirklich nette Nebengeschichte mit Carlos, den wir kurz übernehmen dürfen, als Jill von einem Virus infiziert wird. Mehr als ein Intermezzo ist es nicht, aber trotzdem ganz spaßig. Ungereimtheiten zu Resident Evil 2 lassen wir mal außen vor, in den 90ern hat man da noch keinen großen Wert drauf gelegt und die Reihe ist nun echt nicht frei von solchen Sachen – schon im ersten Teil hatten wir davon genug.
Ansonsten spielt sich das Spiel nicht anders als der erste oder zweite Teil. Das Minispiel The Mercenaries: Operation Jackal allerdings sorgt nochmal für einiges an Spaß und hierüber kann man Bonuswaffen für das Hauptspiel und unendliche Munition freischalten.
Fazit zu Resident Evil 3: Nemesis
Dies ist das Spiel, welches mich zum richtigen Fan der Reihe gemacht hat, deswegen hat es natürlich einen besonderen Stellenwert bei mir. Allerdings hat es in der Rückbetrachtung mehr Fehler als Stärken, ist viel zu kurz und kann mit dem genialen Resident Evil 2 nicht mithalten und mit dem direkten Nachfolger Code:Veronica noch weniger. Es ist eben nur eine Nebengeschichte, allerdings sollte jeder Fan diese auch mal gespielt haben.
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