Ein genialer Plan muss her, um die Königin von England zu beschützen.
Ein Finale?
Nelly (Louisa Harland) und ihre Familie stoppen die Kutsche mit der Königin von England, nur um festzustellen, dass die Monarchin nicht in dieser ist, sondern stattdessen Charles Devereux (Frank Dillane) sich in ihr befindet. Er wollte, verkleidet als das royale Oberhaupt fliehen, doch dank Renegade Nells Eingreifen hat sich das erledigt. Dafür bringt er die Gruppe auf die richtige Fährte, wo sich die Königin Anne (Jodhi May) in Wahrheit aufhält.
Die wird derweil an ihrem Versteck von den Soldaten der Jakobitern verhaftet. Sofia Wilmot (Alice Kremelberg) findet unterdessen heraus, was es mit dem Amulett auf sich hat, dass Robert Hennessey (Adrian Lester) ihrem Bruder Thomas (Jake Dunn) gegeben hat, und stellt ihren Mentor wütend zur Rede. Doch ehe sie ihm ernsthaft schaden kann, greift er auf die Macht zurück, die ihm das Schmuckstück verleiht und kann sie so ausschalten. Er steht kurz vor dem Erreichen seiner Ziele und nichts und niemand kann ihn aufhalten. Jedenfalls niemand, außer Renegade Nell.
Es geht zu Ende. Ein genialer Plan ist das – vorläufige? – Finale der Renegade Nell-Serie. Noch ist unklar, ob diese kleine, aber charmante Reihe eine zweite Season erhält. Immerhin ist das Ende der Episode so gestaltet, dass einerseits möglichst alles abgeschlossen wird. Jedoch gleichzeitig auch noch genügend für eine etwaige Fortsetzung offenbleibt.
Nahezu der gesamte Cast kommt zusammen
Das schöne an dieser Folge ist, dass noch einmal nahezu der gesamte Cast zusammenkommt und die jeweiligen Mitglieder groß aufspielen dürfen. Jeder erhält etwas zu tun, jeder kann sich weiterentwickeln. Und es gibt dabei sogar die eine oder andere Überraschung.
Definitiv keine Überraschung ist der Moment, wo Königin Anne in Ein genialer Plan festgenommen wird. Das musste geschehen, damit es spannend wird. Was ja auch der Fall ist. Denn dadurch konzentrieren sich alle Cast-Mitglieder an einem Ort.
Schade ist, dass man von Jakobitern nur Robert Hennesey sieht und nicht ebenfalls noch die anderen Mitglieder, die ja in Drucken Sie keinen Quatsch! auftauchten. Doch ist das eine eher vernachlässigbare Kritik, da die Folge auch so sehr spannend abläuft.
Spontan entstehende Liebe
Wie gesagt, kommt es in Ein genialer Plan zu vielen Momenten, wo die Castmitglieder glänzen können. Sei es wenn man sieht, wie Charles Deveraux nicht nur einmal, sondern gleich mehrere Male Leute mit seiner Verkleidung als die Queen narren kann. Oder wenn nochmal auf Roxys besondere Fähigkeiten zurückgegriffen wird, die sie zuletzt in In den Fängen des Teufels zeigte. Oder wenn Billy Blind gesteht, wie viel ihm Nelly bedeutet. Oder, oder, oder…
Doch der eindeutige Höhepunkt ist überraschenderweise nicht die Konfrontation zwischen Nelly und Robert Hennesey. Sondern als Sofia herausfindet, was das Amulett mit ihrem Bruder Charles anstellt und sie daher ihren Mentor zur Rede stellt. Der sie am Ende mühelos überwältigt und verzaubert.
Sofias Bruderliebe kommt etwas aus dem Nichts. Bislang hatte man eher das Gefühl, dass sie sich an ihrer eigenen Machtgewinnung berauscht und ihren Bruder eher vernachlässigt. Das hätte man besser aufbauen können, damit die Konfrontation zwischen den beiden Magiern in Ein genialer Plan glaubwürdiger wirkt.
Es wäre schade
Doch davon mal abgesehen, ist das Finale packend inszeniert. Es kommt zur ersten Konfrontation zwischen Nelly und Robert Hennesey. Und zum ersten Mal ist die ehemalige Soldatin trotz der Verstärkung durch Billy Blind jemanden erheblich unterlegen. Es ist eine spannend inszenierte Auseinandersetzung, eine die nicht deutlich zu Gunsten der Protagonisten verläuft, sondern in der der Antagonist der stärkere ist. Was eine überraschende Entwicklung ist.
Am Ende kann Nelly in Ein genialer Plan nur dank Unterstützung einer überraschenden Person gewinnen. Es kommt zu einer kleinen Aussprache, bei der am Ende ein kleines Hintertürchen für eine Wiederkehr gewisser Figuren offen gelassen wird. Zurückbleibt eine Renegade Nell, die vieles verloren hat und zum Glück noch ihre Familie hat, die ja auch eine Quelle der Stärke darstellt.
Wäre es schade, wenn Renegade Nell mit einer Staffel eingestellt werden würde? Ja. Denn auch wenn sie das Rad nicht neu erfindet, war sie doch eine nette Unterhaltung, eine wohltuende Abwechslung von vielen Reihen, wo das Epische im Mittelpunkt des Geschehens steht. Deshalb kann man nur sagen, bis hoffentlich bald wieder Nelly.
Infos:
Drehbuch: Emme Hoy
Produktions Firma: Lookout Point TV
Regie: MJ Delaney
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