Ein Arzt befindet sich In den Fängen des Teufels, als er Nell hilft.
Es wird ruhig
Nell (Louisa Harland) macht sich auf den Weg in die nächstgelegene Stadt, um dort einen Arzt für die angeschossene und fiebrige George zu holen. Während sie unterwegs ist, wird Roxy von Lichtern auf ein Heilmittel und dessen Zutaten aufmerksam gemacht.
Sofia (Alice Kremelberg) setzt sich derweil gegen ihren Bruder Thomas durch und holt Robert Hennesey (Adrian Lester), dem Earl von Poynton, auf das Anwesen. Sie will von ihm in der schwarzen Magie unterwiesen werden. Und während dieser Ereignisse wird Charles Devereux (Frank Dillane) aus dem Gefängnis geholt. Doch die Person, die ihm hilft, löst bei ihm keine Euphorie aus, da sie ihm näher steht, als ihm lieb ist.
In den Fängen des Teufels ist eine erstaunlich ruhige Folge. Zu keinem Zeitpunkt sieht man, wie Nelly, verstärkt durch Billy blind, Leute vermöbelt oder es sonst wie zu Actionszenen kommt.
Charakterintensiv
Doch diese Ruhe ist nicht verkehrt. Im Gegenteil: Die Episode nutzt dies, um für einen Moment innezuhalten und so die Charakterisierungen zu vertiefen. Und natürlich um einige Überraschungen einzubauen.
Mit die vielleicht größte ist die Tatsache, dass Roxy wohl in der Lage ist, übernatürliche Phänomen wahrzunehmen. Sie sieht das in In den den Fängen des Teufels in Form von Lichtern, die ihr in diesem Fall helfen, die Zutaten für die Medizin für ihre kranke Schwester zusammenzufinden. Es ist eine weitere Seite an der älteren der beiden jüngeren Nell-Schwestern, die man so nicht hat kommen sehen. Schließlich bewies sie in der vorherigen Episode, dass sie auch jonglieren kann.
Da wäre es durchaus interessant zu erfahren, ob sie die erste in der Familie ist, die über solche Gaben verfügt oder ob auch andere Verwandte sie besitzen. Und nimmt sie ebenfalls wahr, wenn Nelly von Billy blind verstärkt wird? Die Enthüllung wirft jede Menge Fragen auf und macht Roxy auf einen Schlag zu einer interessanten Figur.
Macbeth lässt grüßen
Nicht, dass es In den Fängen des Teufels an solchen mangeln würde. Im Gegenteil: Jeder Charakter, der hier vorkommt, kann in der einen oder anderen Art glänzen. Was man auch bei den Blanchefords sieht, bei denen die Parallelen zu Macbeth immer deutlicher werden. Zumindest bei Thomas, den man in dieser Folge fertig mit den Nerven sieht. Er liest die Bibel in der Gegenwart seines toten Vaters, der ihn vorwurfsvoll anschaut. Kein Wunder, dass er Distanz gewinnen will und mit Robert Hennesy, dem Earl of Poynton nichts mehr zu tun haben möchte.
Aber hier bestätigt sich die Entwicklung der letzten Folge. Denn seine Schwester Sophia kann ihn in In den Fängen des Teufels überreden, zuzustimmen, dass der Magier bei ihnen einzieht. Natürlich nicht ganz uneigennützig, da sie von dem Earl in der schwarzen Magie unterwiesen werden möchte. Es scheint wirklich so, als besäße sie mehr Schneid als ihr Bruder.
Eine kleine Schwäche
Und hier zeigt die Episode dann eine kleine Schwäche. Denn der Earl entpuppt sich als Jakobiter, als Mitglied einer Verschwörung, die die Königin Anne stürzen und durch einen Verwandten, der in ihren Augen der wahre Monarch Englands ist, ersetzen möchten. Doch die Enthüllung wirkt lahm und eher so nebenbei ausgeführt. Vermutlich wäre sie für Engländer deutlich bedeutsamer als für einen Nicht-Engländer, der hier nur kurz mit den Schultern zuckt.
Doch auch Charles Deveraux kommt in In den Fängen des Teufels vor. Er behauptet immer noch steif und fest, dass er unschuldig und nicht der gesuchte Wegelagerer Isambard Tulley ist. Sogar, als Lady Eularia, die ihm sehr nahe steht, von ihm die absolute Wahrheit verlangt.
Der Plot dient mehr als Comedy Relief. Eben weil Charles immer wieder behauptet, dass er nicht der Räuber ist, und allen im Prinzip klar ist, dass er lügt. Und Lady Eularia ist dabei der perfekte Konterpart zu ihm, weil sie sie ihm erst recht Feuer unter dem Hintern macht. Die Enthüllung, wie nahe die beiden einander stehen, kommt dabei überraschend daher.
In den Fängen des Teufels ist eine gute und unterhaltsame Renegade Nell-Folge.
Infos:
Drehbuch: Sally Wainwright
Produktions Firma: Lookout Point TV
Regie: Amanda Brotchie
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