Der am 01. Juni 1940 in New York geborene René Auberjonois kann auf eine bunte und vielfältige Karriere zurückblicken.
Aus Großem wird Großes
Dabei ist der Familienstammbaum des Schauspielers interessant. Sein Vater Fernand Auberjonois wurde beispielsweise in der Schweiz geboren und war ein Auslandskorrespondent in der Zeit des Kalten Krieges und ein Pulitzer Preis nominierter Schriftsteller. Seine Mutter Prinzessin Laure Louise Napoléone Eugénie Caroline Murat ist die Nachfahrin von Joachim Murat und Caroline Bonapart, der jüngsten Schwester von Napoleon Bonapart.
Seine Kindheit verbrachte er teilweise in Paris, wo er schon früh beschloss, Schauspieler zu werden, in der Künstlerkolonie Rockland County und in London. Dort schloss er die High School ab, wobei er gleichzeitig anfing, Theater zu studieren. Sein Studium komplettierte er 1962 am ehemaligen Carnegie Institute of Technology, der heutigen Carnegie Mellon University.
Nach seinem Studium begann er für verschiedene Theater-Kompanien zu arbeiten. Er trat überwiegend in Produktionen in Kalifornien, New York und Los Angeles auf. Gleichzeitig gründete er andere Theaterbühnen, wie das Mark Taper Forum in Los Angeles. 1968 hatte er eine Rolle am Broadway, wo er gleich in drei Stücken auftrat. 1969 erhielt er einen Tony Award für seine Darstellung als Sebastian Baye in dem Theaterstück „Coco“, wo er an der Seite von Katharine Hepburn spielte.
Eine preisgekrönte Karriere
Bereits 1966 tauchte er das erste Mal im Fernsehen auf. Er hatte eine Gastrolle in der Fernsehserie »NET Playhouse«. 1970 war das Jahr, in dem er das erste Mal in einem Kinofilm auftrat. Das war in dem Film »M.A.S.H.«, auf dem die berühmte TV-Serie basiert, wo er Father John Patrick »Dago Red« Mulcahy spielte.
Seine Theater-Karriere machte weiter große Fortschritte. Er erhielt Tony-Nominierungen für seine Auftritte in den Stücken »The Good Doctor« (1973), »Big River« (1984), wo er den Drama Desk Award gewann, und 1989 in »City of Angels«. Er trat auch in weiteren Broadway-Produktionen auf, darunter in »Metamorphis«, der Theateradaption von Kafkas »Die Verwandlung« sowie in dem Musical »Tanz der Vampire«. Für seinen Auftritt in dem Stück »Sly Fox« (2004), wurde er für den Outer Critics Circle Award nominiert.
Renè Auberjonois war allerdings nicht nur als Schauspieler aktiv. Ebenso führte er auch bei einigen Theaterstücken Regie. Außerdem feierte er sein Debüt bei der Shakespeare Theater Company im Jahr 2008, als er in dem Stück »Der eingebildete Kranke« die Titelrolle übernahm. 2018 wurde er schließlich in die American Theater Hall of Fame eingeführt.
Ein wahres Multitalent
Im Fernsehen war Auberjonois vor allem als Gastschauspieler aktiv. Er trat in Fernsehserien wie »Stargate SG-1« »Matlock« oder »Immer wenn sie Krimis schrieb« auf. Reguläre Rollen hatte er nur in drei Reihen. Zum einen von 1980 bis 1986 in der Sitcom »Benson«, von 1993 bis 1999 in »Star Trek: Deep Space Nine«, wo er den gestaltwandelnden Constable Odo darstellte, und von 2004 bis 2008 in »Boston Legal«.
Des Weiteren war er auch als Synchronsprecher aktiv. So lieh er in zahlreichen Zeichentrickserien- und Filmen Figuren seine Stimme. 1982 war er der sprechende Schädel in »Das letzte Einhorn«. In der 1987er Zeichentrickserie »Die Schnorchels« sprach er unter anderem den Charakter Dr. Strangesnork. In der Serie »Pirates of the Dark Water« war er Tangent. 2002 war er in dem Direct-to-Video »Tarzan und Jane« Renard Dumont. Seine letzte Sprechrolle war 2015 in »Marvel Avengers Assemble«, wo er Ebony Maw sprach.
Seine Stimme konnte man allerdings ebenfalls in diversen Videospielen hören. In »Legacy of Kain: Soul Reaver 2« sprach er Janos Audron, in dem 2005er »God of War« war er Talos und in »Uncharted 3« Karl Schafer. Doch auch Hörbücher wurden von ihm eingesprochen. Die »Pendergast«-Romane vertonte er beispielsweise ebenso, wie »Batman Forever« im Jahr 1995.
Heim ist da, wo die Familie ist
Und als ob das noch nicht genug wäre, führte er ebenfalls in diversen Episoden von »Star Trek – Deep Space Nine« Regie.
René Auberjonois ist seit 1963 mit seiner Frau Judith verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Kinder und drei Enkelkinder. Er verstarb am 08. Dezember 2019 an Lungenkrebs.
René Auberjonois im Web
- Star Trek Lower Decks – 50 – Die neue nächste Generation - 25. Dezember 2024
- Tim Burton’s The Nightmare before Christmas (1994) - 24. Dezember 2024
- Talion Opus – 02 – Adern (Sylvain Ferret) - 23. Dezember 2024