Ein Schiff voller Botschafter, welche nicht alle einer Meinung sind. Das sorgt für Zwist.

Staffel 2, Folge 10, Sternzeit 3842,3 – 3843,4
„Reise nach Babel“ – „Journey to Babel“

Die Handlung

Der Auftrag lautet, Botschafter der verschiedensten Völker nach Babel zu bringen. Dort soll eine wichtige Konferenz stattfinden. Auch Spocks Eltern befinden sich an Bord. Sein Vater ist Sarek, Botschafter von Vulkan. Zwischen ihnen schwelt seit vielen Jahren ein Konflikt.

Beim Dinner geraten Sarek und der tellaritische Botschafter Gav in eine angespannte Diskussion. Später wird Gav tot aufgefunden. Sarek gerät unter Verdacht, zumal er kein Alibi vorweisen kann. In dem Moment erleidet er einen Herzanfall. Eine komplizierte OP könnte ihn retten. Spock stellt sich als Blutspender zur Verfügung.

In der Zwischenzeit wurde ein fremdes Schiff geortet. Uhura stellt fest, dass jemand an Bord der Enterprise mit dem Schiff in Kontakt steht. Derweil wird Kirk bei einem Attentat von dem Andorianer Thelev schwer verletzt. Spock übernimmt das Kommando.

Damit Spock dennoch als Blutspender bereitstehen kann, kehrt Kirk trotz Verletzung zur Brücke zurück. Bevor er, wie geplant, das Kommando an Scotty übertragen kann, wird die Enterprise angegriffen. Kirk behält das Kommando und liefert sich ein Gefecht mit dem fremden Schiff.

Währenddessen findet Uhura heraus, dass die Kommunikation mit dem fremden Schiff von Thelev ausgeht. Seine andorianischen Antennen sind tatsächlich bloße Attrappen, welche einen Sender verbergen. Mit einer Finte gelingt es Kirk, das fremde Schiff zu überlisten.

Reise nach Babel

Rezension von Reise nach Babel

„Reise nach Babel“ ist ein Krimi im Weltraum. Es ist alles dabei, was eine klassische Kriminalgeschichte ausmacht. Ein Mord, Verdächtigungen, Verhöre, ein verkleideter Spion. All dies hätte auch bei Edgar Wallace stattfinden können oder bei Agatha Christie. Tatsächlich befinden wir uns an Bord der Enterprise. Ermordet wurde ein schweinsgesichtiger Tellarit, verdächtigt wird ein schwerkranker Vulkanier und der Spion ist blauhäutig und trägt falsche Antennen spazieren.

Vater-Sohn-Konflikt

Wir erfahren etwas mehr über Spock und seine Eltern. Ab und zu wurden sie in früheren Folgen erwähnt, nun lernen wir sie kennen. Und geraten mitten in ein Familienproblem. Spock trat vor 18 Jahren der Sternenflotte bei. Sein Vater Sarek (Mark Lenard) hätte ihn lieber an der Vulkanischen Akademie der Wissenschaft gesehen. Daraus entwickelte sich ein Streit und die beiden haben seitdem kein Wort mehr gewechselt.

All dies erfahren wir von Amanda, Spocks menschlicher Mutter. Sie ist offenbar gern bereit, etwas mehr zu erzählen. Wahrscheinlich ist sie froh, dass ihr jemand Gehör schenkt, denn auf Vulkan wird sie sicherlich keinen Gesprächspartner gefunden haben. Vulkanier reden nicht über Gefühle und dergleichen. Eigentlich wäre der Konflikt zwischen Spock und Sarek aus dem Grund schon unlogisch. Ein Zerwürfnis ist schließlich eine hochemotionale Angelegenheit.

Am Schluss wendet sich alles zum Guten. Spock rettet seinem Vater das Leben und beide wechseln die ersten Worte seit vielen Jahren miteinander.

Eine Ohrfeige

Amanda schlägt ihrem Sohn nach seiner Darlegung über seine logische Vorgehensweise und Loyaliät wütend ins Gesicht. Die Szene lässt mich zwiespältig zurück. Einerseits kann ich ihren Zorn verstehen. Ihr Ehemann schwebt in Lebensgefahr, Spocks Blut und die OP könnten ihn retten. In diesem Moment erklärt Spock ihr (scheinbar) völlig gelassen, dass seine Sorge dem Schiff gälte, da sein Captain außer Gefecht sei.

Dennoch: Es rechtfertigt die Ohrfeige nicht. Nun, ich habe selbst Kinder. Egal, wie sehr sie mich auf die Palme brächten, Schläge sind ein No-Go.

In den 1960er-Jahren war das noch anders. Kinder wurden aufgrund erziehungstechnischer Maßnahmen geschlagen. Spock ist zwar kein Junge mehr, aber immer noch das Kind seiner Mutter. Ihn nimmt die Ohrfeige sehr mit, wie wir sehen: Er legt seine Hand auf die Tür, durch welche seine Mutter nach der Auseinandersetzung verschwunden ist.

Völker

Die „Reise nach Babel“ bringt uns in den Genuss, endlich einmal mehrere Angehörige verschiedener Völker sehen zu können. Hier hat sich das Team der Maskenbildner, Schneider und Visagisten richtig austoben können. Zwar wirkt der Tellarit etwas eigenartig und ich frage mich, wie er überhaupt etwas sehen kann, aber das ist nicht so wichtig. Das Zusammenkommen vergleicht Regisseur Joseph Pevney mit Star Wars: „Erinnern Sie sich an Star Wars? Die ganze Sequenz in der Bar sieht genauso aus, als käme sie direkt aus „Journey to Babel“. (Captains Logbuch).

Mir gefällt es sehr, wenn mal mehr Aliens zu sehen sind. Star Trek TOS ist, so schön, die Serie auch ist, einfach zu menschenlastig. Man sollte meinen, dass viel mehr Angehörige außerirdischer Völker anwesend sein sollten.

Was essen die da?!

Als Kind sah ich Star Trek TOS das erste Mal und musste sofort an Knete denken. Der Gedanke drängt sich mir jedes Mal auf, wenn ich dieses poppig-bunte Zeug sehe. Es sieht wirklich aus wie Play-Doh-Knete. Es muss etwas anderes sein, sonst würde sich das Zeug niemand in den Mund schieben.

Replikatoren, wie man sie aus TNG kennt, sind bei TOS noch nicht erfunden. Hier greift man auf Nahrungsmittelverteiler zurück, welche auf Anforderung Nahrung freigeben. Warum das ausgerechnet bunte Klümpchen sind, ist wohl der Phantasie der Designer zuzuschreiben. Ich nehme an, es sollte möglichst futuristisch wirken. Eine Astronautennahrung eben. Nur, dass sie nicht aus der Tube kommt.

Fazit

„Reise nach Babel“ ist ein sehenswerter Space-Krimi mit der einen oder anderen ulkigen Szene. Man beachte bitte, wie Kirk sich mit Thelev prügelt. Nicht alle Tage bekommt man dabei einen Sternenflottenkapitän zu sehen, der seinen Gegner mit dem Hinterteil angreift.

Fun Facts:

  • Da die Story komplett auf dem Raumschiff spielt, konnte an den Kulissen gespart werden. Das Geld steckte man daher in Maske und Kostüme, was zu der schönen Szenerie in der Offiziersmesse geführt hat.

Der deutsche Titel

Auch in dieser Folge stimmen deutscher und englischer Titel überein. Interpretieren muss man hier nichts. Es handelt sich schlicht und ergreifend um die Reise nach Babel. Angenehm ist dabei, dass der Titel nichts vorwegnimmt und die Spannung vollkommen erhalten bleibt.

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Kirsten P.

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