Mit Quarantäne liegt der vierte Star Trek – Doppelhelix– Roman vor.
Ein großer Schatten
Bislang konnte die Doppelhelix-Reihe nicht wirklich überzeugen. Es gab zwar einige gute Ansätze, aber daraus wurde nichts gemacht. Stellt sich die Frage, ob John Vornholts Roman Quarantäne besser sein wird.
Der Autor ist US-Amerikaner und hat viele Geschichten für Star Trek geschrieben. Allerdings wurden diese bis auf die Vorliegende nicht von Cross Cult herausgebracht. Der Schriftsteller hat auch Romane für andere Franchises verfasst und war ebenso ein Drehbuchautor, der Skripte zu Zeichentrickserien wie Beverly Hills Teens oder The New Adventures of He-Man schrieb.
Tom Riker ist der durch einen Transporterunfall entstandene Zwilling von William Riker. Um sich von seinem Doppelgänger zu unterscheiden, hat er eine Laufbahn als medizinischer Offizier eingeschlagen. Trotzdem leidet er immer noch unter einer heftigen Sinnkrise, da er trotz seiner Bemühungen wiederholt mit seinem Bruder verwechselt wird.
Dinge werden vorbereitet
Doch dann gelangt er während einer Mission auf einen Planeten in der neutralen Zone zwischen die Cardassianer und die Föderation. Dort ist eine Seuche ausgebrochen, die Parallelen zu derselben aufweist, mit der die Sternenflotte bereits früher zu tun hatte. Und er ist nicht alleine auf der Welt: Mitglieder des Maquis, jenen abtrünnigen Sternenflottenoffizieren, die mit der Politik ihrer Heimat nicht einverstanden sind, befinden sich ebenfalls auf dem Planeten. Ihnen läuft die Zeit davon, um zu verhindern, dass die Cardassianer einfach nur alles einäschern.
Man kann Quarantäne als eine Art Prequelroman ansehen. John Vornholt bereitet hier viele Ereignisse auf, die dann später in Deep Space Nine beziehungsweise Voyager wieder aufgegriffen werden. So wird hier zum Beispiel der Auftritt Thomas Rikers in der Episode Defiant vorbereitet.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf den bekannten Figuren. Es sind Thomas Riker, B’ELanna Torres, Tuvok und Chakotay, die im Mittelpunkt der Handlung stehen. Das heißt allerdings noch lange nicht, dass dadurch der Plot um den Virus ins Hintertreffen gerät. Vielmehr ist es so, dass dieser „nur“ den Handlungshintergrund bildet, auf dem die Charaktere agieren können.
Ein Gegenspieler erhält ein Gesicht
Gleichzeitig bemüht sich John Vornholt ebenso, den Hintergrund nicht nur anzudeuten, sondern lebendig wirken zu lassen. Zu diesem Zweck lässt er einige Betroffene der Seuche mit auftreten. Diese schildern, was diese Krankheit auf der Welt auslöst und wie sich vor allem die Cardassianer verhalten, die diesen Planeten kontrollieren, auch wenn sie es offiziell nicht dürfen.
Hier gilt es, ein großes Lob an den Autor aussprechen. Er lässt die Cardassianer in Quarantäne nicht einfach so auftreten. Vielmehr baut er eine Identifikationsfigur mit ein, wodurch diese nicht komplett gesichtslos wirken. Gleichzeitig bemüht er sich auch, diesen Charakter glaubwürdig darzustellen, was nicht selbstverständlich ist.
Allerdings ist nicht alles an Quarantäne gelungen. Denn wir sind nunmehr im vierten Teil der Doppelhelix-Reihe. Und noch immer entwickelt sich der übergreifende Plot nicht weiter. Noch immer ist unklar, wer oder was hinter dieser Seuche steckt, die immer wieder in den unterschiedlichsten Formen und an den verschiedensten Orten auftaucht. Noch immer ist unklar, was der Sinn und Zweck hinter dem Einsatz dieser steckt. Es bleibt nur zu hoffen, dass einer der noch kommenden Romane dies ändern wird. Wobei das mittlerweile schon fast zu spät kommen würde.
Bewertung 13/15
Autor: John Vornholt
Titel: Star Trek – The Next Generation: Doppelhelix 4: Quarantäne
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Double Helix – Quarantine
Übersetzer: Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 267
ISBN: 978-3-86425-014-9
Sonstige Informationen:
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