Die Jagd wurde auf Alba Daladyn eröffnet.
So unnötig!
Die Flash befindet auf einer Reparaturwerft, als das Schiff und seine Crew von der Mannschaft der Turbulence angegriffen wird, die gegen ihren Captain meutern. Schwer angeschlagen, unter erheblichen Verlusten und mit Mühe und Not kann das Schiff fliehen. Doch da sich Alba Daladyn an Bord befindet, sind sie weiterhin ein Ziel der Jäger.
Während die Beziehung zwischen Alba und dem Crewmitglied Emmet sich zu vertiefen scheint, steuert das Schiff einen Wasserplaneten an. Dort wollen sie die Schäden reparieren und auch Wasser wieder auffüllen. Doch die Zeit drängt, da ihnen die Häscher dicht auf den Fersen sind.
Prima Spatia ist eine Serie, die mich die Haare raufen lässt. Die einerseits viele exzellente Momente hat. Sich dann aber einige Schnitzer erlaubt, die einfach nur unnötig sind.
Man verbinde Banales mit Religiösem
Die Jagd fängt dabei interessant an. Man erfährt endlich, woher der Titel der Reihe kommt. Es ist nämlich der Sitz der Finanz, einer anscheinend wichtigen Organisation. In jenen ersten Seiten sieht man, wie der Agent Isander den Auftrag der Authentifizierung ersten Grades erhält, sich aber beim Aufbruch mit einigen Leuten auseinandersetzen muss, die ihn im Namen des Hohen Intendanten mitnehmen wollen. Zur Not auch mit Waffengewalt.
Es sind deshalb so gute erste Seiten von Die Jagd, weil sie etwas Banales, wie die Verwaltung, mit etwas religiös anmutendem verbrämen. Denn Isander erhält seinen Auftrag anscheinend mit einer Art Vision. Genauso wie die Kleidung der Agenten etwas Priesterhaftes haben. Hoffentlich wird das irgendwann etwas ausgebaut.
In jedem Fall gefällt die Figur des Isanders. Weil er in jedem seiner Auftritte etwas Cooles ausstrahlt, der vor allem mit einige wahren Bad-Ass-Taten auffällt. Wenn er beispielsweise am Ende des Bandes eine gewollte Bruchlandung mit einem Shuttle macht und dann ohne mit der Wimper zu zucken seine eigentliche Mission fortsetzt, das hat schon was.
Wenn Beziehungen weiter wachsen
Gleichzeitig baut Die Jagd auch die Charakterisierungen von Alba und Emmet aus. Beide erleiden in diesem Album persönliche Verluste und sind sowieso die ganze Zeit zusammen. Man merkt dabei, wie sehr sich die Beziehung zwischen ihnen langsam ausbaut. Was am Ende sogar so weit geht, dass sie ihm, um sein Leben zu retten, Blut spendet.
Doch ansonsten ist man mitunter dazu versucht, frustriert aufzuschreien. Denn das Album leistet sich viele Schnitzer. Sachen geschehen, ohne vernünftig erklärt zu werden. Und in Sachen Charakterisierungen lässt der Fokus auf Alba und Emmet die anderen Figuren zu besseren Stichwortgebern verkommen.
Das fängt schon mit dem eben erwähnten Verlust an. Auf ein Mal schleichen in Die Jagd sich betont auffällig unauffällig einige Leute an, eröffnen das Feuer und es kommen mehrere Leute ums Leben. Darunter auch einige, die man im ersten Band, Die Erbin näher kennenlernen durfte.
Motivation?
Im Prinzip müssten diese Verluste einem nahe gehen. Schließlich wurden sie im letzten Album etwas charakterisiert. Doch uneigentlich wirkt das Geschehen dieser Szene extrem unmotiviert und schlecht aufgebaut.
Das Problem ist, dass diese Leute nicht sonderlich gefährlich wirken, bis sie andere töten. Ebenso bleiben sie anonyme Gesichter, von denen man ihre Herkunft nur erfährt, weil dies in einem Funkspruch erwähnt wird. Das minimiert den Impact, den diese Szene in Die Jagd hat doch erheblich.
Nicht, dass es danach besser wird. Auch danach bleiben die Figuren bis auf ein, zwei Panels irgendwelche Namen ohne Gesichter. Das mag unter anderem daran liegen, dass der Comic fast die ganze Zeit bei der Besatzung der Flash bleibt. Doch in anderen Geschichten ist es auch so, dass sie die Perspektive der Protagonisten nie verlassen und es trotzdem schaffen, die Gegenseite glaubwürdig auszubauen.
Vorbereitung? Unnötig.
Dann werden Dinge in Die Jagd auch einfach so präsentiert, ohne dass das vorher irgendwie mal erwähnt oder aufgebaut wurde. Auf ein Mal erfährt man, dass Alba eine Nanobio-Behandlung erhalten hat, mit der sie Kälte besser erträgt. Das wurde in der bisherigen Geschichte nicht erwähnt. Ebenso wenig, dass es anscheinend Portal auf Planeten gibt, die zu anderen Welten führen. Das erfährt man in dem Moment, wo die Story es gerade hergibt.
Es ist schade, denn die cartoonigen Zeichnungen von Silvio Camboni, kombiniert mit der Kolorierung von Arancia Studio sind wirklich großartig. Die Designarbeit und Darstellungen der Figuren sind fantastisch und mit Liebe zum Detail. Nur bei den Actionszenen schwächelt das Album etwas, denen fehlt es stellenweise an Impact.
Prima Spatia hat das Potential zu einer fantastischen Space Opera. Doch anscheinend muss Szenarist Denis-Pierre Filippi bei der Arbeit nicht so sehr motiviert gewesen sein. Denn sonst lassen sich diese Schnitzer nicht erklären.
Autor: Denis-Pierre Filippi
Zeichner: Silvio Camboni
Farben: Piky Hamilton, Andrea Meloni (Beide Arancia Studio)
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- Stadt der Finsternis – 11 – Stunde der Macht (Ilona Andrews) - 20. Dezember 2024
- Secret Level – 02 – Sifu: Ein Leben lang - 19. Dezember 2024
- Gamera gegen Jiggar – Frankensteins Dämon bedroht die Welt (1970) - 19. Dezember 2024