Die Erbin sorgt im ersten Band von Prima Spatia für Ärger.

Prima Spatia 01 Die Erbin
Cover © Splitter

Trifft eine Prinzessin auf Weltraumjäger

Mit Die Erbin liegt im Splitter Verlag der Auftaktband zur SciFi-Serie Prima Spatia vor. Das Kreativteam der Reihe, Denis-Pierre Filippi als Autor und Silvio Camboni als Künstler, haben früher schon zusammengearbeitet. So stammt von ihnen das Comicepos Eine außergewöhnliche Reise sowie Micky in der alten Welt und Micky und der verlorene Ozean. Alle genannte Alben sind ebenfalls im Splitter Verlag erschienen.

Prima Spatia findet in einer Zukunft in einem anderen Universum statt. Alba ist die Tochter eines wichtigen und äußerst reichen Paares von Politikern, die ihr Kind vor einem politischen Konflikt zwischen den verschiedenen Spezies schützen wollen, in dem auch der Bruder ihres Vaters involviert ist. Zu diesem Zweck muss sie auf einem gut geschützten Asteroiden bleiben, bis dieser angegriffen wird und sie und ihre Gouvernante in letzter Sekunde entführt werden.

Die Flash ist ein Schiff, dass Jagd auf Sternenkreaturen macht, die in diesem Kosmos eine unerlässliche Einnahmequelle sind. Doch zuletzt hatte die Besatzung immer wieder Pech, da ihr unter anderem die Beute wiederholt unter der Nase weggeschnappt wurde. Doch dieses Mal soll alles anders werden. Dank einer Partnerschaft wollen sie dieses Mal die dicken Brocken erlegen. Nur dass alles anders kommt als gedacht.

Ein fremdartiges Universum

Mit Prima Spatia 1 – Die Erbin liegt eine waschechte Space Opera vor. Man befindet sich als Leser in einem unbekannten Universum, hat es mit mehreren fremdartigen Kreaturen zu tun sowie auch gewissen mystischen Elementen. All das wird mit den cartoonigen Illustrationen von Silvio Camboni kombiniert.

Das Kreativteam gibt sich alle erdenkliche Mühe, den Leser von Beginn an in den Bann der Story zu ziehen. Von Anfang an stellen sie dabei ihr fremdartiges und doch so faszinierendes Universum in den Vordergrund. Man erfährt einiges darüber. Dass es zum Beispiel verschiedene sekundäre Kosmen gibt, die teilweise noch nicht erforscht worden sind. Oder die Jagd auf diese wunderbaren Kreaturen, die in diverse Kategorien bzw. Niveaus eingeteilt sind. Je höher die Zahl, desto größer und besser das Wesen. Nur dass diese sehr selten sind.

Es gibt in Die Erbin zunächst zwei verschiedene Plots. Zu Beginn lernt man die titelgebende Erbin Alba kennen, die anscheinend noch relativ jung ist und darunter leidet, dass ihre Eltern sie zu ihrer Sicherheit auf einem abgesicherten Asteroiden platziert haben. Und danach wird die Besatzung der Flash in den Vordergrund gestellt.

Eine bunte Crew

Diese ist eine bunte Mischung aus diversen Wesen und Persönlichkeiten. Man hat die Tri, Angehörige einer Spezies, die Schrauberlinge genannt werden. Oder Emmet, einen Menschen, der sich langsam, aber sicher den Respekt der Crew erarbeitet. Später fließen die beiden Plots zusammen, als die Flash die Prinzessin und ihre Gouvernante aus der Not retten.

Eigentlich ist Die Erbin eine unterhaltsame Geschichte, eine mit vielen Wendungen, die stets für frischen Wind sorgen. Und doch hat man irgendwann das Gefühl, dass die Autoren vieles nur anreißen, aber nicht weiter ausbauen.

So erfährt man, dass der Grund, wieso Alba in Sicherheit ist, der Bruder ihres Vaters ist, der jedoch nur einmal genannt und nie gezeigt wird. Was ebenso für den angeblich bevorstehenden Konflikt zwischen den verschiedenen Spezies gilt, wobei man nicht weiß, welche damit gemeint sind. Auch erfährt man, dass die Navigatorin der Flash eine Schwester auf der Turbulence hat, dem Schiff, das Alba und ihre Gouvernantin entführt. Nur sieht man sie nicht und erfährt ebenfalls nicht, wie sie später ums Leben kommt.

Oberflächliche Charakterisierungen

Hinzu kommt noch, dass die Charakterisierungen bestenfalls oberflächlich bleiben. Die diversen Protagonisten erhalten gerade genug Tiefe, damit man sie auseinander halten kann. Doch mehr geschieht da in Die Erbin nicht.

Immerhin sind die Illustrationen von Silvio Camboni grandios. Sein cartooniger Stil hilft sogar dabei, dieses fremde Universum so lebendig zu gestalten. Seine Figuren sind gut auseinanderzuhalten und vielfältig designt. Und einige Panels sind wahre Gemälde.

Die Erbin ist ein netter Auftakt, der aber noch zu vieles offen lässt.

Autor: Denis-Pierre Filippi
Zeichner: Silvio Camboni
Farben: Francesco Segala
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite

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