Vor wenigen Tagen verstarb überraschend der langjährige Perry-Rhodan-Fan Peter Glasmacher. Ein Nachruf von Markus Regler.
Ich kannte Peter Glasmacher eigentlich noch gar nicht so lange – zumindest nicht von Angesicht zu Angesicht. Natürlich war er mir aus diversen Perry Rhodan-Gruppen auf Facebook ein Begriff, aber persönlich getroffen haben wir uns erst im Oktober 2018.
Einige Monate zuvor hatten wir einen Rhodan-Stammtisch für Ostwestfalen aus der Taufe gehoben und trafen uns in Paderborn, Rheda-Wiedenbrück oder Detmold. Dennoch hatte sich Peter für einen Besuch aus dem fernen Werl angekündigt. Ich muss zugeben, ich war ein wenig skeptisch, wie Peter sich im Real Life geben würde. Aus den Sozialen Netzwerken kannte ich ihn als meinungsstarken, scharfzüngigen Diskutanten, der in seinen langen Texte mitunter humorlos rüberkam. Auch in persona entpuppte er sich als gesprächiger Zeitgenosse, der zu allem eine Meinung hatte und diese in langen Monologen kundtat.
Aber – und das hielt er schon ziemlich zu Anfang fest – er handelte nach dem Grundsatz, dass man zwar hart diskutieren könne, aber danach müsse man wieder zusammen ein Bier trinken können. Wir sprachen bei unseren Treffen gelegentlich über seine „digitalen“ Fehden und ich kann versichern, dass er größten Respekt vor seinen Diskussionspartnern und deren Meinung hatte. Mitunter riet ich ihm zur Nutzung von Emojis, damit seine Äußerungen nicht ganz so harsch wirkten, was er aber stets mit einem verschmitzten Lächeln ablehnte.
Überhaupt lernte ich ihn als humorvollen Menschen kennen, auf den das geflügelte Wort von der harten Schale und dem weichen Kern wie auf keinen anderen passte. Die Stammtischtreffen nahm er bei jeder sich bietenden Gelegenheit wahr und nahm dafür eine längere Anfahrt in Kauf. Sich mit ihm zu unterhalten, war immer interessant und witzig. Er war vor allem in der SF sehr belesen und konnte zu Klassikern genauso wie zu aktuellen Werken stets eine durchdachte Meinung abliefern.
Neben der Science-Fiction hegte er eine Reihe weiterer Leidenschaften. Als enthusiastischer Funker war er in dieser Community sehr engagiert. Er fotografierte gerne, seine nächtlichen Himmelsbilder konnte man oft in seiner Timeline bewundern. Und er hatte ein Faible für gutes, insbesondere gegrilltes Essen.
Dies führte im Juli 2019 zu einem legendären Barbecue-Stammtisch in Peters Garten, wo er uns feinsten gegrillten Lachs und hervorragende Burger servierte, was zumindest bei mir zu akutem Überfressen führte. Dabei konnten wir auch die riesige Funkantenne in seinem Garten und das umfangreiche zugehörige Equipment auf seinem Dachboden bewundern. Wir waren uns einig, das Grill-Treffen in diesem Jahr zu wiederholen.
Obwohl Peter seit Anbeginn der Zeiten Perry Rhodan las, war interessanterweise die Gut-Con in Oelde 2019 sein erster Besuch bei einer derartigen Veranstaltung des Fandoms. Und Peter hatte Blut geleckt. Kurz danach meldete er sich für die GarchingCon 2020 an und wir freuten uns auf den gemeinsamen Ausflug.
Meine letzte Begegnung mit Peter fand Ende November hier in Paderborn statt. Obwohl völlig verschnupft ließ er sich unser Treffen wie immer nicht nehmen. Sein plötzlicher Tod reißt eine Lücke in unsere Gruppe und das Fandom, denn auch wenn er nicht zu den „aktiven“ Fans gehörte, war er durch seine Wortmeldungen doch vielen bekannt.
Ein leidenschaftlicher Fan, der die Science-Fiction über alles liebte, hat uns verlassen. Ich werde die Gespräche und auch seine Monologe vermissen.
Ad Astra, Peter!
Gastautor: Markus Regler
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