Hilferuf von der nächsten Kolonie – Perry Rhodan erlebt den Sturm über Olymp

Sturm über OlympTitel: Sturm über Olymp
Autor: Lucy Guth
Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta
Erschienen: 23. Dezember 2020

Zur Handlung

Iratio Hondro erreicht mit Olymp die nächste terranische Kolonie. Doch statt sich der Planetenmaschine anzunehmen, versucht er in eine geheime Forschungsstation der Meister der Insel einzudringen. Sein Plan, den ebenso dort anwesenden Faktor II Proht Meyhet zu übernehmen, scheitert, da der Baphomet, welcher sich zu Forschungszwecken in der Station befindet, seinen Meister beschützt und Hondro sogar schwer verletzt.

Iratio Hondro entkommt unter Einsatz seiner mentalen Kräfte von Olymp und lässt, für alle etwas überraschend, Jessica Tekener zurück. Insgeheim spielt sie aber weiter eine Rolle in seinen Plänen.

Gedanken zu Sturm über Olymp

Iratio Hondro zeigt erstmals größere Schwächen. Er ist vom Einsatz auf Epsal noch immer erschöpft und bedient sich sogar auf konventionelle Weise einer Söldnertruppe, statt diese mental zu übernehmen. Im Kampf mit dem Baphomet, welchen er nicht beeinflussen kann, verliert er seine linke Hand und auch die Kontrolle von Proht Meyhet gelingt ihm nicht. Der Roman hinterlässt bei mir das Gefühl, dass Hondro sich zwar für unbesiegbar hält, trotzdem langsam etwas die Beherrschung verliert – nicht umsonst richtet er ein extremes Chaos in Trade City an.

Nichtsdestotrotz entkommt er ein weiteres Mal und seine Pläne werden uns etwas weiter offenbart, wenn auch noch nicht im Detail. Sein ausgewiesenes Ziel ist das Solsystem und dort Luna mit der Hyperinpotronik NATHAN. Hondro hofft darauf, mit NATHANs Hilfe das Nonagon der Kolonien in Betrieb nehmen zu können, um anschließend die Herrschaft über die lokale Blase zu übernehmen. Zusätzlich würde das wohl auch Tihit den Weg bereiten.

Dass er bei den einzelnen Planetenmaschinen nichts ausrichten kann, hat Iratio Hondro nämlich inzwischen erkannt und passt dementsprechend seinen Plan an. So findet Perry Rhodan die olympische Maschine auch unangetastet vor. Warum sie trotzdem aktiv ist, erfahren wir hier aber nicht. Vermutlich wird aber auch das noch bis zum Staffelfinale ein Thema werden.

Jessica Tekener spielt offenbar ebenfalls eine große Rolle in seinem finsteren Plan. Er lässt sie zwar scheinbar laufen und scheinbar ist sie unbeeinflusst, doch wie uns das Abschlusskapitel klar macht, ist beides nur vordergründig der Fall. Mit seinen dunklen Träumen hat er Jessica konditioniert. Für was? Wir werden es sicherlich erleben.

Ganz nebenbei werden uns erste Hinweise darauf geliefert, wie es mit den stotternden Zellaktivatoren weitergehen könnte. Die Forschungen der Meister der Insel konzentrieren sich dabei auf die Baphometen, also Wesen aus Kreell. Denn im Gegensatz zu allen anderen Halatiumtechnologien existieren diese ohne Einschränkung weiter. Ein möglicher Schlüssel ist wohl der Modul Baar Lun, welcher aber als verschollen gilt. Ob die terranischen Mutanten als Ersatz für den Modul Hilfestellung geben können, wird als Option in den Raum gestellt. Man darf gespannt sein.

Zum Schluss noch ein kleiner Wermutstropfen. Ein Ausgangspunkt des Romans erschließt sich mir leider logisch fast gar nicht. Proht Meyhet lässt seinen neuen, terranischen Assistenten direkt am zweiten Tag mit in die geheimste Ebene des Labors, von welchem nicht einmal die Abteilung III von GHOST, die Regierung der Terranischen Union oder Perry Rhodan wissen. Er nimmt ihm dafür das Versprechen ab, bitte niemandem etwas davon zu erzählen, auch seinem Vorgesetzten nicht.

So viel – fast schon blindes – Vertrauen nehme ich einem Meister der Insel nicht ab. Selbst wenn er im Hinterkopf hätte, dass er den Agenten Snipes notfalls eliminieren könnte, kann er das Risiko so nicht eingehen. Warum sollte er das auch tun? Es bestand keinerlei Notwendigkeit dazu. Nur weil Snipes Experte für Halatiumtechnologie ist wohl kaum, Experten haben die Meister ebenfalls. Dieser Aufbau scheint mir nicht logisch und ich habe den ganzen Roman über auf eine Erklärung dafür gewartet, diese kam jedoch leider nicht mehr.

Fazit

Abgesehen von beschriebener Unwucht rund um Agent Snipes – welcher mir als Charakter übrigens trotzdem gut gefallen hat -, war der zweite Teil von Lucy Guths Doppel-NEO für mich sogar der leicht stärkere. Besonders die Tatsache, dass Iratio Hondro an der einen oder anderen Stelle Schwäche gezeigt hat, hat mir überaus gut gefallen. Der Lack des absolut übermächtigen Antagonisten bröckelt leicht und das ist gut so.


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