Die Besatzung der CREST II in Not, sie sollen als Versuchsobjekte dienen – im Labor der Gaden

Perry Rhodan Neo 232 Labor der Gaden
© Perry Rhodan KG

Titel: Labor der Gaden
Autor: Lucy Guth / Michelle Stern
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 07.08.2020

Zur Handlung

Die CREST II wird mit der vom Halteparasiten kontrollierten Besatzung zu einem Laborplaneten der Gaden – also der Führungsschicht des omnitischen Compariats – gebracht. Hier sollen sie als Versuchsobjekte zur Erforschung des Dunkellebens dienen. Perry Rhodan erreicht den Planeten mit dem Einsatzkreuzer CRISTOBAL zuerst und dieser reagiert massiv auf den Zeitträger: Mit Dunkelleben befallene Pilzsporen drohen, den ganzen Planeten instabil zu machen.

Dieser kontaminierte Fungus sorgt auch dafür, dass die Besatzung der CREST II nach ihrer Ankunft vom Halteparasiten befreit wird. Die durch ihn ausgelösten Beben wiederum helfen Thora Rhodan da Zoltral, das Schiff zurückzuerobern.

Als das Geschehen halbwegs unter Kontrolle scheint, erreicht der Notruf des Omniten Horesh jad Aedor aus dem im Planeteninneren liegenden Labor das Schiff. Thora geht mit einem Team in den Einsatz und mit einem durch die Schiffspositronik SENECA sowie Sud entwickelten Plan gelingt es, das Labor zu retten. Durch diese Hilfeleistung ist es den Terranern anschließend gestattet, frei abzuziehen und weiter Richtung Sagittarius A* zu fliegen.

Gedanken zu Labor der Gaden

Wie meist gibt es einige Dinge, die eine Besprechung wert sind. Schauen wir uns das mal im Detail an.

  • Suds mentaler Zwiespalt: Fast den gesamten Roman über kämpft das Mentamalgam Sud, nachdem sie mit ihrer Paragabe Merkosh den Oproner behandelt hat, mit einer beginnenden mentalen Spaltung. Ihre eigenen Bewusstseinsanteile Sid Gonzalez und Sue Mirafiore melden sich zu Wort. Neu ist dabei aber, dass das Intarsium ebenfalls versucht, Kontakt aufzunehmen, was aktuell nur mithilfe von SENECA gelingt. Eine spannende Entwicklung eines ohnehin schon vielschichtigen Charakters. Da dürfen wir wohl noch einiges mehr erwarten.
  • Thoras Extrasinn: Wir wissen, dass bei der Erweckung ihres Extrasinns einiges unplanmäßig verlaufen ist, die Auswirkungen haben wir aber in den vorherigen Romanen kaum erlebt. Hier ist das anders, Thora Rhodan da Zoltral streitet sich ständig mit ihrer etwas infantil anmutenden zweiten Stimme im Kopf – wie sich herausstellt, weil diese Stimme tatsächlich infantil ist und ihre kindliche Persönlichkeit abbildet. Diese ist beispielsweise eifersüchtig auf Thoras Ehemann und mag diesen nicht besonders. Auch hier eine wirklich interessante Weiterentwicklung der Arkonidin, die mit diesem Umstand wohl noch ein Weilchen zu kämpfen haben wird.
  • SENECA und seine Beweggründe: SENECA ist die Hauptpositronik der CREST II und auf dem Weg, sich zu einer Künstlichen Intelligenz zu entwickeln. Dabei entsteht ein eigenes Bewusstsein sowie ein eigener Wille, der deutlich spürbar im Roman beschrieben wird. SENECA will offensichtlich das Labor der Gaden für die Erforschung eines Heilmittels gegen das Dunkelleben erhalten, wenn nicht sogar für die Terraner sichern. Dazu entwickelt er gemeinsam mit Sud und ihrem Intarsium, zu dem er Kontakt aufnimmt, einen riskanten Plan, und zieht ihn gegen den Willen der Kommandantin durch. Vergleiche mit der klassischen Serie hinken ja immer ein wenig, aber wenn wir an den dortigen SENECA denken, spuken doch so einige Bilder durch den Kopf, was zukünftig auf uns warten könnte.
  • Das Compariat: Wir erfahren, dass es um das Sternenreich im galaktischen Zentrum nicht allzu gut steht. Die Niederlage gegen das Dunkelleben steht kurz bevor, sie werden quasi überrannt und dementsprechend von Verzweiflung geleitet. Das entschuldigt zwar Experimente an intelligenten Wesen nicht, erklärt sie aber zumindest rein sachlich. Daraus lassen sich auch die Schlussfolgerungen ziehen, dass weder die Gaden, die Omniten oder die Druuwen wirklich “böse” sind. Sie handeln schlicht nach den Notwendigkeiten und ihrem Selbsterhaltungstrieb. Die Handlungsweisen sind sicher moralisch aus menschlicher Sicht erst mal verwerflich, nach sachlicher Überlegung aber nachvollziehbar. Und wer weiß, wie die Terraner in einer solchen Situation handeln würden.
  • Der Gadenhimmel: Hierzu gibt es nur wenige Andeutungen, allerdings eine vermutlich ganz Wichtige: Er wurde nicht erschaffen oder erbaut, sondern gefunden. Was der Gadenhimmel ist, wissen wir zwar noch immer nicht, aber diese Andeutung wird noch wichtig, da bin ich ganz sicher.
  • Omniten und Gaden: Der Omnit Horesh jad Aedor ist ein Oproner. Dieser Oproner hat ein schwarzes Gehirn – was man dank des transparenten Körpers sehr gut sehen kann. Merkosh entwickelt sich durch das Dunkelleben scheinbar genau in diese Richtung und wird von Horesh jad Aedor als Akolyth bezeichnet, also als eine Art Anwärter oder Lehrling. Außerdem gehört der Omnit zu den Gaden, also der Führungsschicht des Compariats. Noch erfährt man nicht viel genaueres dazu, jedoch reichen diese Andeutungen, um für die kommenden Romane Spannung aufzubauen.

Fazit

Labor der Gaden bringt die Handlung ein gutes Stück voran. Neben der Rückeroberung der CREST II – ich persönlich möchte fast “endlich” sagen, auch wenn es nur zwei Romane waren – werden sowohl drei wichtige Protagonisten deutlich weiterentwickelt, und zusätzlich tritt mit dem Omniten erstmals ein Mitglied der Führungsschicht des Compariats auf. Die Handlung nimmt also deutlich an Fahrt auf, was mich sehr freut, da ich mit der Havarie- und Gefangenenstory bisher nicht ganz glücklich war.

Ganz besonders freue ich mich jedoch auf den kommenden NEO mit dem Titel Der Oxtorner. Wer fleißig Ankündigungen und News der Redaktion liest, weiß auch schon einen Namen zu diesem Oxtorner zuzuordnen, der einiges an potentiell großartiger Handlung verspricht.


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