Die CREST II wird von Piraten gekapert – beim Angriff der Druuwen.

Perry Rhodan NEO 231 Angriff der Druuwen
©Perry Rhodan KG

Titel: Angriff der Druuwen
Autor: Susan Schwartz
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 24.07.2020

Zur Handlung

Das geht in diesem Fall recht schnell: Perry Rhodan wurde (natürlich) nicht getötet, sondern nur sehr schmerzhaft betäubt. Dieses Vorgehen stellt ein Ritual der Druuwen bei Eroberung eines Schiffes dar. Die Druuwen übernehmen die Kontrolle und zwingen die Besatzung mithilfe eines Parasiten unter ihre mentale Herrschaft. Nur die Unsterblichen sowie ein paar wenige Ausnahmen können dem widerstehen und versuchen sich in der Rückeroberung. Dabei erfahren sie, dass die Mannschaft verkauft werden soll, um mit ihr Experimente durchzuführen.

In der Tiefe des Contagiats sind gesunde, nicht vom Dunkelleben befallene Wesen selten und sehr wertvoll. Die Terraner sollen in ein Labor der Gaden, also der Herrscher des Compariats, gebracht werden. Die Rückeroberung geht daneben, weil sich SENECA überraschend gegen die ursprünglichen Besitzer der Schiffe stellt und Perry Rhodan flieht gemeinsam mit einem Teil der Immunen an Bord des Einsatzschiffes CRISTOBAL. Thora Rhodan da Zoltral, John Marshall und Sud bleiben jedoch freiwillig an Bord, um ein Auge auf die Druuwen zu haben.

Gedanken zu Angriff der Druuwen

Der Roman war leider genau das, was ich nach NEO 230 erwartet habe: Es ging 160 Seiten lang fast ausschließlich um den Versuch, die Kontrolle über die CREST II zurückzuerhalten. Dass das nichts wird, war spätestens nach der Erwähnung eines Plan B klar.

Gefallen hat mir die Schilderung der Druuwen, die an sich keine bösen Wesen sind, sondern in der Seuchenzone des Contagiats versuchen, irgendwie zu überleben. Susan Schwartz schafft es hier sehr schön, die Beweggründe dieser schwer vom Dunkelleben gebeutelten Humanoiden darzustellen. Auch wenn sie natürlich die Gegner der Terraner sind, ist man als Leser nie wirklich in die Versuchung, die Druuwen zu verdammen, hat zum Teil sogar Verständnis für ihr Verhalten.

Überhaupt erfahren wir, dass es im Contagiat durchaus nicht leblos und einsam zugeht, sondern dass die dort lebenden Völker sehr vielfältig sind und eines gemeinsam haben: Das Dunkelleben hat sie fest im Griff, sie kämpfen durchgehend um ihr blankes Überleben. Durch diese Tatsache und den Umstand, dass es keinerlei staatliche Gewalt gibt, hat sich eine Art „survival of the fittest“-Gesellschaft entwickelt, in der es zwingend an der Tagesordnung sein muss, sich seinen Teil vom Kuchen einfach zu nehmen.

Fun Fact

Auf dem ohne Zweifel sehr gelungenen Titelbild sieht man den Schriftzug CREST IV, nicht wie es richtig wäre CREST II auf dem abgebildeten Kugelraumer. Offenbar hat Dirk Schulz einen Blick in die Zukunft gewagt, ohne das mit den Autoren abzusprechen. Bemerkt haben es nach Erscheinen viele Leser, in der Redaktion ist es offenbar nicht aufgefallen – nun, auch dort arbeiten eben nur Menschen. Aber wie gesagt, trotzdem wieder einmal ein tolles Cover.

Fazit

Ich schrieb bereits oben „leider“ war Angriff der Druuwen wie erwartet, denn die Handlung schwebte mir persönlich bereits nach Ende des letzten NEO fast bildlich vor Augen. Natürlich nicht im Detail, aber doch im Groben. Dass Rhodan nicht tot und vermutlich nur betäubt ist, war kaum anders möglich. Dass es darum gehen muss, die Druuwen von der CREST II zu scheuchen, war ebenfalls klar. Zwar gab es leise Hoffnung, dass das auch gelingt und wir die Havarie bzw. Kaperung nach einem NEO wieder hinter uns lassen, jedoch war zu befürchten, dass es etwas länger dauert.

Um es ein wenig genauer zu differenzieren: Der Roman von Susan Schwartz ist durchaus gut geschrieben, schildert die Zustände im Contagiat sehr anschaulich und selbstredend müssen die Terraner weiterhin in Problemen stecken. Schöner wäre aber möglicherweise ein eigenständiges Erkunden der Raumregion gewesen, kein fremdbestimmtes Ansteuern bestimmter Ziele.

Was als neues Rätsel bleibt, ist die Befehlsverweigerung von SENECA, die nicht ausschließlich an Manipulationen der Druuwen liegen kann. Dazu sind die Fremden schlicht nicht in der Lage. Warum also verweigert die Positronik der CREST II die Unterstützung?

Im nächsten NEO erfahren wir vermutlich mehr dazu, genauso wie über die Herrscher des Compariats, die mysteriösen Gaden. Darauf lässt der Titel schon schließen – es geht in das Labor der Gaden.

 


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Sven Fesser

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