In der Vergangenheit gestrandet – sie werden von einer Arkonidin gejagt
Titel: Festung Arkonis
Autor: Lucy Guth
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 1. April 2022
Was ist die Perry Rhodan-Miniserie Atlantis?
Die Miniserie Atlantis ist ein Spin-off der Perry Rhodan-EA (Erstauflage, d.h. das Original) und entführt uns in ferne Vergangenheit ins Jahr 8005 v. Christus und auf den untergegangenen Kontinent Atlantis.
Worum geht es in diesem Roman?
Perry Rhodan, seine Frau Sichu Dorksteiger und die mit dem Fluch der Todgebärerin geschlagene Eingeborene Caysey schlagen sich zur Hauptstadt des Kontinents Atlantis durch. Dort wollen sie Atlan das merkwürdige Artefakt übergeben, wegen dem sie die unfreiwillige Reise durch die Zeit angetreten haben. Eine Übergabe, welche die sie verfolgende Arkonidin Rowena mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
Der Leseeindruck
Ich muss sagen, dieser Roman fängt gleich mit einem Paukenschlag an, schaltet dann in einen deutlich gemütlicheren Gang zurück und steigert die Spannung dann zum Ende fast wieder auf das Niveau des Anfangs.
Während der erste Roman der Miniserie mich etwas auf dem falschen Fuß erwischt hat, hat mich Lucy Guth mit dem Einstieg in das SF-Setting einer Raumschlacht und dem anschließenden fast schon gechillten Wandern durch die Wildnis Atlantis‘ deutlich besser abgeholt. Die Umgebung wirkt stimmig, die unseren Helden nachjagende Rowena verhindert, dass die Wanderung zu gemütlich wird, lässt aber trotzdem Zeit und Platz für viele liebevoll erzählte Details. Seien es die Wildnis, weitere Dörfer der Ureinwohner aber auch einer Forschungsstation mit einem sehr kauzigen Chefwissenschaftler, der in seiner Widerborstigkeit gegenüber der Obrigkeit mir später durchaus sympathisch wurde. Auch die Hauptstadt, die wir später unerwartet schnell kennenlernen, kann durchaus Charme entfalten.
Der Charme der Antagonistin Rowena dagegen wirkt etwas befremdlich. Auf der einen Seite schont sie die Gruppe um Perry Rhodan in der direkten Konfrontation, während sie offenbar keinerlei Hemmungen hat, reihenweise Unschuldige zum Tode zu verurteilen und dann auch hinrichten zu lassen.
Da ist definitiv etwas faul in Staate Atlantis! Was die Serie aber durch aus spannend macht.
Ein, zwei nicht ganz zeit-/umfeldgemäße Begrifflichkeiten entschlüpfen der Protagonistin Caysey dann doch noch, was mich aber nicht mehr wirklich schockt oder stört. Ich denke, die Serie ist definitiv einsteigerfreundlich und auch für ein jüngeres Publikum geeignet, bietet aber auch für langjährige Fans der Serie gute Unterhaltung. Bei einer gut erzählten Geschichte kann man auch mal fünf gerade sein lassen. „Suspension of disbelief“ ist eh die Grundvoraussetzung für Phantastik.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Die Geschichte hat ein gutes Tempo und überzeugt, mit ein, zwei Stolperstellen. Ich vergebe gute 3 Punkte.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Die Geschichte bewegt sich auf Perry-Niveau und bekommt vom mir solide 1,5 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Die Geschichte geht zügig voran und hält mich im Fluss, hier gibt es voll verdiente 2 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Lucy Guth überzeugt mit einer mitnehmenden und gut erzählten Geschichte. Auch wenn es manchmal etwas zu glatt geht, was aber durch die Mutatenfähigkeit von Caysey erklärt wird und so vorgeben ist und zudem für eine tolle Wendung kurz vor dem Ende sorgt. Ich vergebe hier volle 2 Punkte.
In Summe sind wir dann bei sehr ordentlichen 8,5 von 10 Punkten.
Wertung
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