Der Erde droht Gefahr – und ein Sterblicher soll die Rolle eines Unsterblichen verkörpern

Ein Mann wie Rhodan
©Perry Rhodan KG

Titel: Ein Mann wie Rhodan
Autor: William Voltz
Titelbild: Johnny Bruck
Erschienen: 1967

Die Handlung in Kurzform

OLD MAN trifft im Solsystem ein. Ein als Vorauskommando entsendeter Dolan kann abgeschossen werden. Heiko Anrath wird zum Double Perry Rhodans gemacht und darf die Politik überzeugen, dass der Notstand ausgerufen werden muss.

Meine Gedanken zu Ein Mann wie Rhodan

Dieses Heft ist nicht in ausführlicher Form im Silberband 37 berücksichtigt worden. Verstehe ich. Denn so brillant, wie die Episode um Heiko Anrath auch geschrieben ist, so sehr wirft sie doch wieder Fragen nach dem politischen System des solaren Imperiums auf und spielt Heftkritikern in die Hände.

Heiko Anrath, ein Mann von der Straße, wird wider Willen entführt und für tot erklärt. Um dann heimlich zu Rhodans Double entwickelt zu werden. Hier stellt sich schon die erste moralische Frage. Mit welchem Recht wird hier die komplette Existenz eines Menschen vernichtet? Und wieso kann Heiko Anrath mal eben so das ganze seelisch abschütteln und mitmachen? Also wenn man mich entführen würde, wie im Heft geschildert, dann wäre bei mir erst einmal Panik, dann unsägliche Wut angesagt, und wahrscheinlich würde ich den Entführern danach sagen, mit welchem Gelenk sie sexuell solo interagieren können.

Wieso überhaupt entführen statt normal überzeugen? Und wozu Double? Hatte man während der Andromeda-Phase auch nicht nötig. Überdies ist ein Double, ganz einfach gesagt, nichts anderes als Betrug. Zu solchen Mitteln greifen diktatorische Regimes und Faschisten, aber in einer erwachsenen Demokratie sollte so etwas eigentlich nicht möglich, ja, nötig sein. Double als Schutz vor Attentaten? Ja. Double für derartigen Betrug wie hier? Nein.

Dennoch muss ich vor dem Inhalt den Hut ziehen. Was William Voltz hier abliefert, ist inhaltlich erste Sahne. Viele sehr coole und für die damalige Serienzeit ungewohnte Einblicke in die Gedankenwelt des Protagonisten. Dessen Sorgen und Nöte werden greifbar, nachvollziehbar, miterlebbar. Davor kann man sich nur verneigen. Wären nicht die eingangs erwähnten negativen Aspekte, könnte ich dem Heft glatt 9 von 10 Sternen geben. Den Stern Abzug auf 8 von 10 wegen des uncoolen Ansatzes muss man vermutlich dem Exposé zuschreiben. Dennoch der bisher stärkste Band des ganzen Zyklus.


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Mario Staas

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