Er fordert die Macht über 20.000 Schiffe – wer wird zum Herrn der Kosmokarawane?
Worum geht es in Das Zeichen des Kastellans?
Nach seinem großen Auftritt im letzten Roman in dem Antanas Lato das Oberkommando über die Kosmokarawane forderte, geht es nun an die Verhandlungen zur Übergabe der Flotte.
Wie eine Kiesellawine im Porzellanladen drückt Antanas Lato den Ferronen die Verhandlungen aufs Auge und der Sicherheitschef Chareb Voushar sitzt nun im Auftrag des Thorts zwischen allen Stühlen. Terraner, Galaktiker, Tassparen und Kmossens Schergen sorgen für eine explosive Mischung. Eine, die die Ferronen nicht wirklich an den Hacken haben wollen und so proben die Kiesel den Aufstand.
Der Leseeindruck
Lesen erleben ist etwas sehr Subjektives. Da spielen viele Dinge wie Tagesform aber auch ein wohl nicht ganz vermeidbares Framing durch äußere Umstände wie die Einbettung in den Zyklus und vielleicht sogar der direkte Vergleich mit den vorhergehenden Zyklen der Expokraten und hier sogar des Autors selbst.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich muss etwas Abbitte für meine persönliche Rezeption leisten, den der Roman ist besser, als er bei mir angekommen ist. Ich könne natürlich sagen Schwamm drüber, ich bewerte neu, aber ich denke, es lässt sich eine Erkenntnis daraus gewinnen, also bleibt es zur Vergleichbarkeit bei der ersten Wertung.
Fast schon paranoid habe ich bei der Lektüre dieses Romans auf das dicke Ende gewartet, was um das zu spoilern, nicht kommt. Auch wenn es einige Tote und Verletzte gibt. Die Figur des ferronischen Sicherheitschef Chareb Voushar ist unsere Bezugs- und Perspektivfigur für diesen Roman. Ich fand die Wahl hervorragend, den hier kommt frisches persönliches Erleben eines erfahrenen, aber nicht übererfahrenen wie das eines ZA-Trägers, Menschen ins Spiel. Wir bekommen Einblicke in alle wichtigen und für die Geschichte interessanten Dinge, wie das Verhalten der VIPs des Romans wie Antanas Lato, Homer G. Adams, des Thorts und so weiter. Aber wir erleben auch das Verhalten von ganz normalen sehr bodenständigen Charakteren die der Cuisine Chareb Voushar oder dem durchtriebenen Stellvertreter des Sicherheitschefs. Oder die doch sehr undiplomatischen Aktionen von Antanas Lato, die aber zu einem kommenden Begleiter höherer Mächte passen.
Und natürlich kommt auch die Aktion nicht zu kurz, wenn wir ein Wiedersehen mit einem der Unsympathen der jüngsten Vergangenheit Terranias bekommen: Achill Maccao. Kmossen triezt seinen freiwilligen Verbündeten, stellt ihm aber auch eine absolut skrupellose und schlagkräftige Söldnertruppe zur Seite, die schon die Creme der Eingreiftruppen Terras braucht, um einen ebenbürtigen Gegner zu finden.
Der Roman selbst war in der Rückschau flott und spannend geschrieben, wenn bei mir da nicht ein bohrendes Warten auf das dicke Ende gewesen wäre, was rein objektiv betrachtet, so nicht im Roman war. Das, was man dem Roman vielleicht wirklich vorwerfen kann, ist, dass er uns ohne wirklichen Abschluss für die Zyklushandlung entlässt, das schafft die Bühne für Großes, das aber wohl noch ein paar Hefte auch sich warten lässt. Böse Expokraten!
Es bleibt also spannend und ich bin gespannt, wie es jetzt direkt bei Perry weitergeht!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Da ich den Braten so gar nicht getraut habe, war ich nicht im Lesefluss und vergebe hier wohl mit 2,5 Punkten zu wenig.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Der Roman arbeitet auf sehr persönlicher Ebene, war aber kein Sense-of-Wonderroman. Für die Beschreibung der Technik bei den Antagonisten vergebe ich aber einen mit 1,25 Punkten einen kleinen Bonus.
Der Handlungs-Spannungsbogen (Max. 2 Punkte): Der Roman war spannend, fühlt sich aber nach einer Vorbereitung auf etwas Größeres an und ich vergebe hier 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d.h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Wenn ich alle Dinge der Bewertung herausnehme, die nichts mit der Leistung des Autors für diesen Roman zu tun haben, dann bekomme ich einen spannenden und hervorragend geschriebenen Roman. Ich vergebe hier die maximal möglichen 2 Punkte.
Das ergibt in Summe zum Stand der Erstlektüre leider nur 7,25 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
Info
Autor: Kai Hirdt
Cover-Artist: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 13. September 2024
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