Im kybernoiden Anderland – wo die Schwärme tanzen
Worum geht es in diesem Roman?
Gucky und der Haluter Bouner Haad sind mit Hilfe des Brückengängers Ghous-2-Appnu über eine der verriegeleten Brücken ins Anderland vorgestoßen.
Der Parapartizipierer Danou Shinshid und die Schattengarde sind ihnen mit der entführten Shinae weit vorraus und so machen sich Gucky und Bouner Haad an die Verfolgung der Entführer wärend ihnen am Wegesrand allerlei Merkwürdigkeiten begegen.
Der Leseeindruck
Gleich die ersten Sätze des Romans hinterlassen bei mir ein ganz anderes Leseerlebnis als die beiden Vorgängerromane. Da fängt schon mit dem Translator an, der die Kommunikation zwischen unseren Helden und dem doch fremdartigen Alien Ghous-2-Appnu erst ermöglicht und zeigt deutlich, dass sich der Autor hier Gedanken über die vorhandene Situation macht und das hier eine technische Zwischenschicht nötig ist, damit man überhaupt miteinander kommunizieren kann.
Die Gesellschaft auf der Brücke ins Anderland hat auch ihren eigenen Charme, ist aber nur eine Zwischenstation, bei der die Schattengarde einen denkbar schlechten Eindruck hinterlassen hat. Der Hauptaugenmerk liegt natürlich im Anderland und den umherfliegenden Schwärmen von kleinen Cyberlebewesen, die auf Beutezug gehen oder mit anderen Schwärmen Revierkämpfe austragen. Diese Naturbetrachtungen werden dann von der Entdeckung fremdartiger Artefakte unterbrochen, die sich in den verlassenen Forschungsstationen des Protokoll Wissenserwerb finden und sowohl gefährlich als auch nicht richtig fassbar sind.
Zum guten Schluss kommt es dann noch zur Begegnung unserer beiden Helden mit der Schattengarde und der entführten Shinae.
Ich bin gespannt, wie es hier in der nächsten Woche weitergeht, und freue mich, mehr über die Erlebnisse der Tochter Reginald Bulls zu erfahren.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Der Ausflug ins Anderland hinterlässt bei mir eine merkwürdige und etwas melancholische Stimmung, die aber durchaus mitnehmend ist und mich berührt. Ich vergebe 3,25 Punkte.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Das Anderland ist deutlich weitläufiger als die Stadt Allerorten und deswegen der Sense-of-Wonder dort nicht ganz so dicht gepackt aber definitiv vorhanden und ich vergebe hier 1,75 Punkte
Der Handlungs-Spannungsbogen (Max. 2 Punkte): Der etwas langsamere und melancholische Handlungsfortschritt lässt das eigentliche Ziel der Reise etwas in den Hintergrund treten und so vergebe ich hier 1,25 Punkte.
Die Leistung des Autors, d.h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Der Autor Robert Corvus macht sich in seinen Romanen erkennbar Gedanken und das fällt mir positiv auf. Ich vergebe hier 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe sehr ordentliche 8 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
Info
Autor: Robert Corvus
Cover-Artist: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 12. Juli 2024
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