In der Eishölle – er ist Botschafter der Kosmokarawane
Worum geht es in Die knöcherne Stadt?
Gucky ist immer noch auf dem Eisplanten Amboriand unterwegs. Dort wirkt es etwas überfüllt:
Die Schattengarde hat mysteriöse Fremde angelockt, ein äonenalter Wächter passt auf ein Karussell auf und die Spur zu ES-Fragment lockt.
Der Leseeindruck
Dieser Roman wirkt für mich wie ein Rückfall in lange überwunden geglaubte Unsitten der Vergangenheit. Trotz hervorragender Zutaten und eigentlich allem, was an Perry Rhodan Spaß macht, kam bei mir keine rechte Begeisterung auf.
Im Prinzip kann man drei Grundkonflikte auflisten, zwischen der die Geschichte hin und her pendelt. Da wäre der Schwellenhüter mit dem äönenalten Karussellwächter, der mysteriöse Fremde aus der Kosmokravane und dann noch der weiterhin vorhandene Konflikt mit der Schattengarde, dem Schergen des Zyklusantagonisten Kmossen.
Alle drei Dinge erzeugen bei mir den Wunsch „Erzähl mir mehr davon!“ Aus jedem der aufgefahrenen Konflikte hätte man, meiner Meinung nach, jeweils einen wirklich tollen Perry Rhodan Roman machen können. Leider musste das wohl alles in einen einzigen Roman und so fehlt zwangsläufig der Platz um jedem Thema den nötigen Platz zugeben, damit die Geschichten wirken können. Diese Form von Verschwendung ärgert mich ungemein, besonders da Christian Montillon eigentlich konstant sehr gute Romane zur Serie beigesteuert.
Weniger wäre hier viel mehr gewesen!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Die Geschichte springt leider zwischen ihren drei Konflikten, was mich leider aus dem Lesefluss reist. So kann ich hier leider nur 1,5 Punkte vergeben.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Es gab einige spannende Elemente, die sich aber mangels Platz nicht entfalten konnten. Ich vergebe hier 1,25 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (Max. 2 Punkte): Die Geschichte wirkte nach Checkliste zusammengestellt, mir fehlt hier aber ein klar erkennbarer Spannungsbogen und so kann ich hier leider nur 0,75 Punkte vergeben.
Die Leistung des Autors, d.h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Rein formal war im dem Roman alles drin, was Spaß macht, aber das Springen zwischen eigentlich drei Grundkonflikten lässt bei mir leider Begeisterung aufkommen und ich belasse es hier bei dem 1 Defaultpunkt.
Das ergibt in Summe bescheidene 4,5 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
Info
Autor: Christian Montillon
Cover-Artist: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 28. Juni 2024
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