30 Millionen Lichtjahre trennen sie von der Erde – und sie haben keine Hoffnung, den Abgrund von Zeit und Raum zu überbrücken
Titel: Die Flotte der gläsernen Särge
Autor: William Voltz
Titelbild: Johnny Bruck
Erschienen 1967
Zur Handlung
Die CREST IV ist mutmaßlich in M87 und damit außerhalb der Reichweite der Milchstraße gestrandet. Die Besatzung bleibt erstaunlich ruhig, nur vereinzelt gibt es Gedanken an so etwas wie Meuterei oder Depressionen und damit einhergehend Alkoholmissbrauch.
In dieser Situation wird eine Flotte von Kleinraumschiffen gefunden, welche ähnlich wie Särge im All fliegen. In den Schiffen befinden sich Zwerge – je einer pro Schiff.
Ein Sarg wird an Bord genommen und der vermeintlich tote Zwerg erweist sich als höchst lebendig, psi-begabt und äußerst aggressiv. Beinahe schafft er es, die CREST IV in echte Bedrängnis zu bringen, kann am Ende aber gestellt werden und zerfällt zu Staub. Jedoch hat er ein Kuckucksei an Bord zurückgelassen – nahezu alle Wasservorräte sind vergiftet. Damit sitzt die CREST IV richtig in der Tinte.
Gedanken zu Die Flotte der gläsernen Särge
Daumen hoch! Welch eine Erholung nach dem extremen Tiefschlag in Heft 327. Ordentlich aufgebaute Charaktere, die einigermaßen glaubwürdig agieren. Spannung ist drin, ein schönes Finale und eine ordentliche Auflösung am Ende auch. Hier hatte William Voltz offenbar seinen Spaß am Schreiben.
Was aber wäre eine Betrachtung ohne Kritik?
Man holt den „Sarg“ an Bord und öffnet ihn ohne Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, ohne Raumanzug oder ähnliches. Das ist äußerst leichtsinnig, denn solche Objekte können immer kontaminiert sein.
Und wieso nimmt man wie selbstverständlich an, dass der Zwerg tot sei? Ja, die Telepathen können keine Gedanken feststellen, aber parataube Lebewesen sind bereits lange bekannt. Daher kann ich diesen Gedankengang so nicht nachvollziehen.
Ebenso die Jagd nach dem Zwerg: Die CREST IV hat tausende Kampfroboter an Bord, die vermeintlich schneller als Menschen reagieren. Dennoch wird der Zwerg ausschließlich von Menschen gejagt und auch nur Menschen werden zum Schutz wichtiger Knotenpunkte eingesetzt. Okay, am Ende werden die Roboter doch noch eingesetzt. Allerdings wird ihnen angedichtet, sie stellten ein hohes Sicherheitsrisiko dar.
Muss ich diese Aussage verstehen?
Ein kleines Fazit zum Schluss
Alles in allem hat Voltz mit Die Flotte der gläsernen Särge alles richtig gemacht. Ein wenig mehr Platz für Charakterentwicklung hätte nicht geschadet und die leicht gruselige Stimmung hätte der Autor noch deutlicher machen können. Dennoch ein überdurchschnittlich gutes Heft für die damalige Zeit.
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