Gestrandet im Hundertmondereich – sie stoßen auf uralte Geheimnisse
Titel: Iluntasunas Hammer
Autor: Leo Lukas
Erschienen: Freitag, 22. März 2024
Worum geht es in diesem Roman?
Perry Rhodan, Antanas Lato und Poquandar, folgen nach ihrem Ausflug in Mu Sargais Kammer mit der sorgonischen Raumgoldel MEIN GEIST MEIN STERN weiterhin der Spur der beiden Hohe-Mächte-Schiffe TEZEMDIA und LEUCHTKRAFT.
In einem scheinbar unbewohnten System trifft sie dann Iluntasunas Hammer, und sie sind im Reich der 106 Monde gestrandet und müssen sich dort durch eine Gesellschaft bewegen, die jedem einen attraktiven Feind wünscht.
Der Leseeindruck
Leo Lukas’ große Stärke sind Menschen, oder mehr oder weniger intelligente Wesen, und wenn, dann bitte viele. Wobei jedem Wesen dann vor allem im Zusammenspiel mit anderen Tiefe und Charakter verliehen wird. Ich mag das.
Fast genauso wie die überbordende Welt, die in ihrer Lebendigkeit und Buntheit stark an den leider gerade verstorbenen Autor von Ein Feuer auf der Tiefe Vernor Vinge erinnert. Wer diese lebendige und vielfältige Welt der 106 Monde genossen hat, kommt dort bestimmt auch auf seine Kosten.
Vergessen ist etwas das kontrachrone Universum, in dem wir uns immer noch aufhalten. Einzig die Goldfolie und die Tatsache, dass unsere Helden zu Recht den Teufel tun, dieses wieder abzulegen, erinnert daran.
Gut gefallen hat mir auch der sehr diffizile Figur Appoa Sipo, die den Roman als Rahmen einhüllt und so mehr zu einem 106 Monde als einem Perry werden lässt. Die Figur mauschelt sich mehr oder weniger erfolgreich durch die auf Kämpfe um die begrenzten Ressourcen geprägte, aber doch durch die Ordnung haltenden Zougaturen halbwegs zivilisierte Welt. Die beiden Ordnungshüter Luchan und Spolchon entwickeln dabei durchaus eine schöne Vater-Tochter-Chemie.
In Summe war das für mich einer der besten Leo-Lukas-Romane, die ich bisher von ihm lesen durfte. Gerne mehr davon.
Und natürlich bin ich gespannt, wie Perrys Reise in der nächsten Woche weitergeht.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Die Geschichte fließt, trotz einiger Leo-Lukas-typischen, vielleicht etwas überdeutlichen Stellen. Die Welt und die Geschichte sind spannend und ich vergebe hier 3,5 Punkte.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Es gibt einige Andeutungen, aber vieles bleibt gewollt im Dunkeln. Aber so bleiben Spannung und Flair erhalten. Ich vergebe hier 1,5 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Perry stolpert etwas durch die Weltgeschichte, aber der Roman selbst war im Fluss. Ich vergebe wieder 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Auch dieser Roman ist in sich ein kleines Meisterwerk und punktet mit vielen sehr gelungenen Details. Ich vergebe hier 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe sehr ordentliche 8 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
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