Sie stehlen einen Chaotreiber – die Legenden des Limbuswächters
Titel: Die Diebe von Valotio
Autor: Christian Montillon
Zeichner: Arndt Drechsler
Erschienen: Freitag, 20. August 2021
Worum geht es in diesem Roman?
Perry Rhodan benötigt einen Chaotreiber, um in den Chaoporter hineinzukommen. Extern unterstützt von Vetris-Molaud und den Cassiopeia-Tefrodern, geht er mit Gucky und Anzu Gotjian in den Einsatz, um sich bei den in Cassiopeia herumtreibeneden Chaostruppen einen zu organisieren.
Der Leseeindruck
Die Handlung schwenkt wieder in die Galaxis Cassiopeia zum Chaoporter um. So wirklich abgeholt gefühlt habe ich mich dabei aber leider nicht. Es geht gleich in medias res, ohne den Leser vorher kurz nochmal abzuholen, wo und wann man denn jetzt ist. Als erfahrener Perry Rhodan-Leser ist man aber relativ schnell wieder in der Handlung drin.
Es mag an mir liegen, aber ich bin kein Freund von zwei parallel laufenden Handlungen bzw. Handlungsebenen, da dies schlicht und ergreifend auf Kosten der Immersion in die Geschichte geht. Der Roman beginnt mit den „Legenden des Limbuswächters“ und wechselt sich dann mit dem „Stehlen des Chaotreibers“ ab.
Die Legenden des Limbuswächters sind eine Reihe von Einzelepisoden, die für sich alleine eine Sammlung von Kurzgeschichten sind und mir durchaus gut gefallen haben. Als erfahrener Perry-Kenner wird klar, dass dies noch wichtig werden wird, wenn wir dann im nächsten oder übernächsten Heft doch mal mit dem zu erbeutenden Chaotreiber in die Kluft vorstoßen sollten. In diesem Heft war das aber vielleicht etwas früh und ohne wirklichen Anknüpfungspunkt zur anderen Handlung in genau diesem Heft. Das war jetzt nicht unbedingt perfekte Planung, aber auch kein Grund, die Kurzgeschichten nicht zu genießen.
Etwas löcheriger war dagegen das Stehlen des Chaotreibers selbst. Ja, die Handlung hat Fahrt aufgenommen und es gab sogar eine kleine Raumschlacht, aber so komplett schlüssig war die Handlung für mich leider nicht. Angefangen damit, dass man das gewünschte Korpus Delikti in der Milchstraße schon Freihand zu Verfügung hatte ….
Mit der Figur Anzu Gotjian werde ich nicht wirklich warm. Dafür ist sie eine etwas verunglückte Mischung aus Mutanten-Deus ex Machina und „Mary Sue“. Der Deus ex Machina-Anteil dürfte dazu verleiten, bei der Konstruktion der Handlung zu schlampen, da sich mit Anzus Mutantenfähigkeiten beliebig große Logiklöcher und Plotholes zukleistern lassen. Der „Mary Sue“-Anteil lässt die Figur leider unsympathisch wirken, da sie unglaubwürdigerweise immer im Recht ist und damit dann arrogant wirkt. Da fehlen dann die Momente, die die Figur wieder erden und damit menschlich wirken lassen.
In Summe besteht die Geschichte also aus Licht und Schatten und wirkt leider etwas gepresst, so als ob an dieser Stelle im Zyklus etwas die Zeit und der Platz für einen in sich schlüssigen Handlungsbogen gefehlt hätte.
Wer wissen will, ob der Kritiker hier vielleicht doch vollkommen daneben liegt, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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Das Tibi finde ich richtig schlimm. Die Person sieht aus wie ein crack Opfer.