Ort der Stille ist der offiziell fünfte Roman der New Frontier – Reihe.

Star Trek New Frontier 5 Ort der Stille
© Cross Cult

Ein beliebtes Mädchen

Inoffiziell ist es jetzt das nunmehr siebente Abenteuer von Peter Davids eigener Star Trek – Reihe. Denn zusätzlich zu der Kernreihe kommen ja noch der Soloband Gebranntes Kind und der Beitrag zur Doppelhelix – Serie Doppelt oder Nichts hinzu. Übrigens sind alle New Frontier – Geschichten von David selbst verfasst worden.

Auf der Welt Montos hat ein Mädchen mit dem Namen Riella in der letzten Zeit wiederholt schlechte Träume. Sie träumt von einem roten Mann und von mysteriösen Stimmen. Gegenüber ihrer Mutter lügt sie und meint, dass die Albträume aufgehört haben.

Was sie nicht weiß, ist, dass sich gleich mehrere Mächte für sie interessieren. Da sind zum einen die Hunde des Krieges, eine genetisch produzierte Rasse, die sich gegen ihre Schöpfer auflehnte und seitdem ihr eigenes Ding macht. Und zum anderen ein junger Mann mit dem Namen Xyon.

Ein ungewöhnlicher Roman

Ort der Stille ist insofern ein ungewöhnlicher Roman, als dass viele der bekannten New Frontier – Figuren kaum auftauchen. Stattdessen konzentriert sich das Buch vor allem auf die neuen Charaktere Xyon und Riella. Dabei gibt es so einige Überraschungen und ein lang anhaltender Plot wird aufgelöst.

Insbesondere Xyon sticht dabei hervor. Er erinnert von seiner Charakterisierung her an eine Art Han Solo. Er ist ein Freigeist, der mit seinem Schiff ein brenzliges Abenteuer nach dem anderen erlebt. Hierbei wirkt er immer sehr selbstbewusst und lässt sich selbst dann nicht aus der Ruhe bringen, als ihm die Zunge rausgeschnitten werden soll. Eine Kaltblütigkeit, die übrigens nicht von ungefähr an einen bestimmten Raumschiffskapitän erinnert.

Auch die Hunde des Krieges sind interessant. Peter David macht sich die Mühe, sie ausführlich vorzustellen und einige von ihnen zu charakterisieren. Dabei vermeidet er es, sie wie Comedyrelief wirken zu lassen. Zwar sind einige ihrer Charakterisierungen typisch für den Autor komplett übertrieben. Doch haben sie gleichzeitig jede Menge gute Szenen, in denen sie bekannten Charakteren das Leben schwer machen.

Ein unbefriedigendes Ende

Wie gesagt tauchen in Ort der Stille nur wenige geliebte New Frontier – Figuren auf. Doch die, die mehr Szenen erhalten, machen das deutlich wett. Es sind dabei Momente wie der, in dem sich Soleta das erste Mal in einen Abfangjäger setzt. Dabei dann direkt besser ist als beispielsweise Si Cwan oder Zak Kebron. Dadurch wird einem in Erinnerung gerufen, wieso man die Crew der Excalibur so mag. Sie ist immer wieder für Überraschungen gut.

Und doch kann der Roman nicht vollständig überzeugen. Es ist vor allem der titelgebende Ort der Stille, der dafür sorgt, dass der Gesamteindruck nicht so berauschend ist. Das Problem daran ist, dass ein großes Gewese um diesen Platz gemacht wird und lange offenbleibt, worum es sich dabei genau handelt.

Dann wird diese Frage zum Finale geklärt und die Antwort fällt unbefriedigend aus. Als Leser hat man den Eindruck, als ob Peter David bis zum Ende selber nicht so recht wusste, was man sich darunter vorzustellen hat. Und sich dann eine Lösung einfallen lässt, die schwach ist. Es bleibt unterm Strich der Eindruck, dass der Ort der Stille nur ein MacGuffin war, ein simples Element, um den Plot voranzutreiben, ohne große Erklärung, um was es sich genau handelt.

Das Ende des Romans baut gleichzeitig mehrere Plots auf, sodass man umso gespannter auf die kommenden Bücher sein kann. Da verschmerzt man es auch, dass der vorliegende Band nicht ganz so gelungen ist.

Das hiesige Cover stammt übrigens erneut von Martin Frei, der mal wieder ein Titelbild zaubert, das einfach nur grandios ist!

Bewertung 12/15

Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 5: Ort der Stille
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: The Quiet Place
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 255
ISBN: 978-3-942649-05-6
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