Eine Kleinstadt in Arizona wird von einer Gang terrorisiert. Bis zu dem Tag, als ein mysteriöser Fremder in seinem Turbo Interceptor auftaucht.

Zur Handlung

In der Kleinstadt Brooks in Arizona haben Packard Walsh (Nick Cassavetes) und seine Gang das Sagen. Sie fahren mit ihren stark getunten Autos Straßenrennen, wer nicht gegen sie antreten will, wird eben dazu gezwungen. Und sollten sie doch einmal einen starken Gegner haben, schrecken sie auch nicht vor Betrug und Mord zurück.

Ein Fremder in einem futuristischen Sportwagen will dem ein Ende setzen. Er dreht den Spieß um und tötet die Gangmitglieder selbst in Straßenrennen.

Rezension von Interceptor

Man merkt dem Film das Jahrzehnt an, in dem er entstanden ist. Dafür sorgen neben Frisuren und Musik von Robert Palmer, Billy Idol, Ozzy Osbourne  und anderen Größen der 80er-Jahre auch der typisch platte Plot. Böse Gang terrorisiert Stadt, ein Fremder kommt in die Stadt und nimmt sie auseinander. Zufällig ist dieser eines der Opfer der Gang und natürlich darf auch eine kleine Romanze nicht fehlen. Dazu ein paar Logiklöcher und schon haben wir einen 80er-Jahre B-Movie. Rollschuhe dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Das klingt jetzt vielleicht negativ, aber ist definitiv nicht so gemeint. Wenn man auf diesen Typ Film steht, dann kommt man hier voll auf seine Kosten. In einem Flashback erfahren wir vom Mord an Jamie Hankins (Christopher Bradley), offenbar wollte Packard seine Freundin Keri Johnson (Sherilyn Fenn) für sich selbst.

Der zumindest in Deutschland titelgebende Turbo Interceptor ist eine Waffe auf Rädern, denn neben seiner hohen Geschwindigkeit ist er auch noch unzerstörbar. Nach einem Crash findet man keine Wrackteile, er setzt sich einfach wieder zusammen. Seine Opfer sterben zwar in einem Feuer, verbrennen aber nicht. Lediglich ihre Augen fehlen. Sheriff Loomis (Randy Quaid) ist natürlich mit der Situation überfordert.

Interceptor The Wraith

Die Gang

Ein Haufen Chaoten. Anders kann man diese Gang nicht nennen. Der Psychopath Packard, der Technikfreak Rughead, der total durchgeknallte Skank (David Sherrill) und sein bester Freund, der verwirrte Gutterboy (Jamie Bozian). Die Truppe wird von Oggie Fisher (Griffin O’Neal) und Minty (Chris Nash) vervollständigt, diese beiden sind die ersten Opfer vom Interceptor und werden deshalb nur rudimentär als Großmaul charakterisiert. Man zeichnet sie mit Absicht so unsympathisch wie möglich und sie bleiben auch eher flach, aber das ist für diese Art Film auch nicht außergewöhnlich.

Schauplätze

Gedreht wurde in Tucson und Gila Bend, Arizona. Allerdings spielt der Hauptteil entweder am Imbissstand, bei dem Keri und Jamies Bruder Billy (Matthew Barry) arbeiten, oder eben auf der Straße. Das ist gar nicht schlimm, denn solche Hotspots als Treffpunkte gibt es ja eigentlich in jeder Stadt und für einen Film über Straßenrennen wäre es schon komisch, wenn wir keine Straßen sehen würden.

Das Auto

In den 80ern waren Super-Fahrzeuge beliebt. Serien wie Knight Rider, Airwolf, Street Hawk oder auch Highwayman kamen beim Publikum gut an.  In genau diese Kerbe schlägt auch Interceptor (Original: The Wraith) und mischt die Formel noch mit dem mysteriösen Jake Kesey (Charlie Sheen) und etwas Fantasy. Warum ausgerechnet Jamie zurückkehrt, erfahren wir nicht, ist aber auch nicht von Belang. Vielleicht lag es einfach an der Art seines Todes.

Der Interceptor ist allerdings nicht ohne Logikloch, auch wenn es der Dramaturgie geschuldet ist. Das Fahrzeug kann sich so ohne Weiteres in Luft auflösen und damit aus jeder Bedrängnis befreien. Aber erst mal wird eine Polizeisperre durchbrochen und dann noch eine Verfolgungsjagd provoziert.

Der Rachefeldzug

Dafür überzeugt der Rachefeldzug komplett. Rughead (Clint Howard) wird verschont, da er mit dem Mord nichts zu tun hatte. Alle anderen werden einer nach dem anderen ausgeschaltet, bis nur noch Packard übrig ist. Der dreht natürlich voll am Rad und will sich mit Keri aus dem Staub machen, aber in letzter Minute taucht der Turbo Interceptor auf.

Einzig den Epilog nehme ich dem Film ein wenig übel. Jake schenkt den Interceptor seinem Bruder Billy und fährt mit Keri davon. Er hat Keri erzählt, wer er wirklich ist, aber nicht seinem Bruder. Und dann überlässt er ihm noch ein Fahrzeug, welches von der Polizei gesucht wird. Wäre Billy dann nicht der Hauptverdächtige, wenn ihn irgendwer aussteigen sieht? Loomis meint zwar, dass es nun wohl vorbei sein wird, weil die Gang tot ist, aber das ist eine schwache Erklärung. Billy vermutet zwar am Ende, dass Jake der wiedergekehrte Jamie ist, aber es ist schon hart, seinen Bruder einfach so stehen zu lassen.

Forget it, Murphy. Roadblocks won’t stop somethin‘ that can’t be stopped.
– Sheriff Loomis

Fazit

Tolle Autos, tolle Musik. Am Ende hat man knapp 88 Minuten Unterhaltung, wenn man diese Art von Filmen mag. Genau aufpassen darf man da einfach nicht, denn Filme wie diese sind eine wahre Fundgrube für Nitpicker. Die Landschaft bei den Rennen wechselt ständig, die eingeschalteten Scheinwerfer ebenso. In einer Szene sieht man sogar eine Platte unter einem Auto, die dafür eingesetzt wird, die Autos zum Springen zu bringen.

So etwas darf einen nicht stören. Dann wird man hier seinen Spaß haben. Zumindest sind es keine verschwendeten 88 Minuten, aber es ist auch kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss.

Und für die Leute, die ganz genau hinschauen, bietet der Film auch etwas. Zu Beginn kommen zum Beispiel vier kleine Lichter an einer Kreuzung in der Wüste zusammen. Spätestens seit Supernatural wissen wir, dass solche Kreuzungen Treffpunkte für übernatürliche Wesen sind, der Ursprung davon geht aber viel weiter zurück.

Notizen am Rande

  • Der Film ist dem Kameramann Bruce Ingram gewidmet. Er starb bei einem Unfall während der Dreharbeiten.
  • Die deutsche Videofassung ist um einige Sekunden kürzer, hier wurden einige Gewaltszenen geschnitten, um eine niedrigere Altersfreigabe zu bekommen.
  • Der Turbo Interceptor ist ein stark modifizierter Dodge M4S, der selbst nur eine Studie war.

 

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Warpskala

Warpskala
7 10 0 1
7/10
Total Score

Positiv

  • Tolle Musik
  • Tolle Autos
  • Hoher Spaßfaktor

Negativ

  • Viele Filmfehler
  • Eher seichte Handlung
Marco Golüke
2 Gedanken zu „Interceptor (1986)“
  1. So ging es mir auch. Und da kommen noch mehr aus dieser Sparte von mir. Den Anfang hatte ich ja quasi mit Masters of the Universe gemacht.

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