Mit Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück wird die Mothra-Filmtrilogie abgeschlossen.

Viele Rückkehrer hinter der Kamera

Ein Jahr war seit Mothra II – Das Versunkene Königreich vergangen. Genügend Zeit also, damit Toho die obligatorische Fortsetzung produzieren und drehen konnte. Die dieses Mal in Deutschland den Namen Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück trug. Womit auch klar war, wer der Antagonist sein sollte.

Wobei es ursprünglich Pläne gab, andere namenhafte Gegenspieler der Godzilla-Reihe einzusetzen. So sollte Rodan ursprünglich seine Aufwartung machen, derweil Mothra Leo nicht in die Kreidezeit, sondern ins mittelalterliche Japan zurückreisen sollte. Doch waren dies nur anfängliche Überlegungen, die dann letzten Endes nicht in die Tat umgesetzt wurden.

Regie sollte dieses Mal wieder Okihiro Yoneda führen, der bereits auf dem Filmemacherstuhl in Mothra – Das Siegel der Elias saß. Das Drehbuch sollte erneut Masumi Suetani verfassen. Aki Hano und Megumi Kobayashi sollten ihre Rollen als Belvera und Moll wieder aufnehmen. Die Figur ihrer Schwester Lora wurde dieses Mal von Misato Tate dargestellt. Kôichi Ueda übernahm den Part des Jungen Kôchô, während dessen Eltern von dem Wrestler Atsushi Onita als Vater und Miyuki Matsuda als Mutter dargestellt wurden.

Kein Bock mehr?

Belvera hat die Macht des Elias Dreiecks entdeckt. Das sind drei Talismane, mit denen sich die Dolche der Schwestern in Schwerter verwandeln lassen. Moll und Lora können sie stoppen, ehe es zu spät ist, doch kann sie mit einem der Talismane entkommen. Es ist jedoch nicht der, den sie für sich haben will, sondern der von Lora.

Kurze Zeit später landet ein Meteor im Aoki Wald. Bald darauf beginnen in der nahegelegenen Stadt Kinder zu verschwinden. Moll und Lora finden heraus, dass dies das Werk von King Gidorah ist. Sie beschwören Mothra herbei, die dem Drachenungeheuer das Handwerk legen soll. Doch scheitert sie damit, Lora wird von Gidorah übernommen und fällt in eine Kuppel, die von dem Ungeheuer angelegt worden ist. Womit alles auf den Jungen Kôchô ankommt.

Wenn man zurückblickt, ist es interessant, wie die 1990er Mothra-Trilogie sich wandelte. Der erste Teil war noch mittelmäßig. Der Zweite schlecht. Und der Dritte? Beim dritten hat man das Gefühl, dass die Macher keinen Bock mehr auf die Reihe hatten.

Deutlich wahrnehmbare Bruchstellen

Es funktioniert in Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück nur eine Sache: Die Momente, wo die Monster sich gegenseitig bekämpfen. Das sind die Augenblicke, in denen der Film begeistert, wo auch das Niveau der „Godzilla“-Reihe stellenweise erreicht wird. Das Design der unterschiedlichen Mothra-Kreaturen kann ebenso gefallen, wie das von King Ghidorah.

Doch ansonsten funktioniert im Film wenig bis gar nichts. Das große Problem ist einfach, dass man das Gefühl hat, dass der Kinofilm aus verschiedenen Elementen besteht, die nur ungenügend zusammengefügt worden sind. Und wo man die Bruchstellen deutlich merkt.

Das fängt in Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück schon bei den Elias-Schwestern an. Zu Beginn ist die Aufteilung noch klar. Belvera ist die Böse, Moll und Lora die Guten. Doch dann, aus irgendeinem Grund verändert sich die Darstellung. Das Lora böse wird, wird ja noch erklärt, sie wird von King Ghidorah quasi umgedreht.

Wenn die Darstellung innerhalb des Films nicht passt

Aber das Belvera auf ein Mal die Gute ist, beißt sich mit ihrer bisherigen Charakterisierung. Damit ist jetzt nicht ihr Auftreten in den ersten beiden Mothra-Filmen gemeint. Denn die jeweiligen Teile stehen für sich alleine und es gibt keine übergreifende Kontinuität.

Allerdings sieht man in Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück am Anfang noch die bekannte Belvera. Die bösartige, die darauf aus ist, die Menschen zu vernichten. Und dann auf ein Mal arbeitet sie mit einem Menschenkind zusammen? Und gibt sich allgemein wie umgedreht? Ohne, dass es dafür eine Erklärung gibt? Sorry, aber das ist nicht sonderlich überzeugend.

Wobei sie und ihre Schwestern immerhin charakterisiert werden. Der Rest des Casts erfährt bestenfalls nur rudimentäre Charakterisierungen. Kôchô kommt da noch am besten weg, weil bei ihm dieses Mysterium vorhanden ist, wieso er nicht auf die Schule geht. Aber ansonsten verkommen die anderen zu besseren Stichwortgebern. Seine Mutter und sein Vater treten regelmäßig auf, sind am Ende jedoch auch nur die sorgenden Eltern.

LANGWEILIG!

Es ist aber auch so, dass Mothra III – King Ghidorah kehrt zurück stinklangweilig ist. Denn der Film ist sehr formelhaft. Das waren die anderen ebenso, doch konnten sie dies besser kaschieren, in dem sie beispielsweise noch ein zusätzliches Element einbauten, dass die Geschichte bereicherte. Im ersten Teil war es die Umweltverschmutzung, im zweiten Teil war es das titelgebende untergegangene Reich. Solche Themen fehlen hier.

Es ist einfach nur ein Film, in dem Ghidorah auftaucht und für Ärger sorgt. Der Rest ist Malen nach Zahlen. Mothra wird besiegt (Wobei sie dieses Mal ausnahmsweise mal nicht stirbt), erfährt ein Levelup und kann im Refight dem Drachen zeigen, wo die Motte fliegt. Die einzige Überraschung, die es hier gibt, ist, dass es eine dritte Runde zwischen den beiden gibt, die aber nur den Eindruck erweckt, dass hier Zeit geschwunden wird, damit der Film auf über 90 Minuten kommt.

In Sachen Special Effects ist Mothra III – King Ghirodah kehrt zurück nicht so gut gealtert. Die meisten Effekte wirken aus heutiger Sicht billig und unfreiwillig komisch. Etwa, wenn man sieht, wie die Kinder sich verzerren und dann wegtransportiert werden.

Am Ende enttäuscht Mothra auf fast ganzer Linie. Welch ein unwürdiger Abschluss der Filmtrilogie einer solche majestätischen Kreatur.

Info

Drehbuch: Masumi Suetani
Hauptdarsteller:
Megumi Kobayashi, Misato Tate, Aki Hano, Koichi Ueda, Atsushi Onita
Produzent: Shōgo Tomiyama
Regie: Okihiro Yoneda

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