Für Fans der Klemmbausteinwelten gibt es ein faszinierendes Modell: Die Modbrix USS Enterprise.

Im Teamchat der Redaktion tauchte urplötzlich ein Foto auf. Unser Captain hielt fröhlich einen Karton in die Kamera. Inhalt: ein Klemmbausteinmodell der USS Enterprise! Die Reaktionen der Kollegen und Kolleginnen bestanden aus „Krass!“, „Cool!“ und „Wow!“. Dazwischen erschien ein „OOORRRR!“. Das war ich. Ich gebe zu, ich war ein wenig neidisch auf Marcos Glück, das Modell von Modbrix zur Verfügung gestellt bekommen zu haben.
Es kam dann doch anders. Aus persönlichen Gründen konnte er sich dem Modell nicht widmen und bat mich schweren Herzens, es aufzubauen und darüber zu schreiben. Als loyaler Erster Offizier habe ich diese Aufgabe selbstverständlich sofort übernommen.

Star Trek zum Zusammenbauen

Ich stand vor zwei Jahren im Lego Store in Essen, weil ich meiner Tochter eine Kleinigkeit kaufen wollte. Dabei kam ich mit einem der Mitarbeiter ins Gespräch. Wir begannen zu fachsimpeln und irgendwann fragte ich, warum Lego keine Star Trek Modelle herausbrächte. Ich meinte, es gäbe mit Sicherheit zig Leute, die sofort zugreifen würden, mich eingeschlossen. Der Store-Mitarbeiter stimmte mir zu, erklärte mir anschließend jedoch, dass Lego nicht plane zwei große Science-Fiction-Welten im Programm zu halten. Mit Star Wars sei das Thema Science-Fiction bedient worden und das reiche aus.
Ich bin ehrlich, ich finde dies sehr schade, aber ich verstehe auch, dass man nicht alles auflegen kann.

Aber es gibt ja nicht nur Lego, sondern auch weitere Klemmbausteinhersteller. Vor einiger Zeit habe ich das Bluebrixx-Modell des „Überlichtraumschiffs Meteor“ aufgebaut, welches verdächtig der Comet aus der Serie Captain Future ähnelt.

Die USS Enterprise, welche ich nun zusammengebaut habe, stammt von Modbrix.

Modbrix

Hierbei handelt es sich um einen Shop der Brigamo GmbH, welche sogenannte Custom Lego Artikel verkauft. Custom Lego ist ein globaler Begriff für modifizierte Original Legoteile. Bei Modbrix sind Klemmbaustein-Sets verschiedener Hersteller erhältlich, darunter Xingbao, Cobi und Wange. Das Sortiment der Sets ist recht breit gefächert und bietet Fahrzeuge (teilweise ferngesteuert), Züge, Architektur, Dioramen, Figuren, Flugzeuge und mehr an. Ich habe beim Stöbern das ein oder andere entdeckt und heimlich auf meine Liste gesetzt, aber das bleibt unter uns, nicht wahr? Mein Mann bekommt regelmäßig Augenkarussell, wenn ich „schon wieder“ mit was Neuem ankomme.

Die Steine sind übrigens mit dem originalen Legoteilen kompatibel. Theoretisch lassen die Modelle sich auch mit den beliebten Steinen aus Dänemark nachbauen.

Erste Sichtung USS Enterprise

Beim Auspacken stellte ich fest: Hey, es ist ein Steinelöser bei! Nicht, dass ich keine da hätte, mein Sohn ist nämlich nicht weniger verrückt nach Klemmbausteinen und daher haben wir schon mehrere Steinelöser von Lego hier rumfliegen. Dennoch ist es schön, wenn ein Hersteller an solche Hilfsmittel denkt. Dann die nächste Überraschung: die Tüten sind geordnet und laut Anleitung auch nummeriert. Gut, die Nummern habe ich nicht auf den Tüten finden können, aber es ging auch so. Auch die beiliegende Anleitung ist ein Pluspunkt. Bei Modellen von Bluebrixx muss man beispielsweise die Anleitungen von der Homepage runterladen und entweder als Datei öffnen oder ausdrucken. Wobei man das nun sehen kann wie man will. Von der Bequemlichkeit her ist die beiliegende Bauanleitung super. Vom Umweltaspekt her hat die Anleitung im PDF-Format die Nase vorn (sofern man sie nicht ausdruckt).

Ich fang dann mal an

Nun, mein Sohn fing dann mal an und baute als erstes den Ständer für die Modbrix USS Enterprise zusammen. Da das Modell für Kinder ab 12 gedacht ist, passte es ganz gut, dass er mit bauen wollte. Er ist übrigens elf Jahre alt und ein passionierter, selbstbewusster Legobauer. Später baute ich jedoch alleine weiter, da ich meistens erst später am Abend dazu kam.
Die Steine ließen sich größtenteils prima zusammenfügen und sitzen auch fest. Manchmal sogar so fest, dass man sie kaum noch auseinander bekommt. Zwischendurch stellte ich fest, dass zuweilen ordentlich Kraft aufgewendet werden musste, um die Steine zusammenzudrücken. Das fand ich jedoch halb so schlimm, denn so wackelt nichts und ich musste auch nicht wie bei der „Comet“ mit Sekundenkleber nachhelfen.
Die Bauanleitung ist leicht verständlich und nachvollziehbar. Ich hätte die USS Enterprise am liebsten in einem Rutsch aufgebaut, allerdings hatte meine Familie etwas dagegen, allen voran das jüngste Familienmitglied.

Passgenauigkeit

Der Aufbau lief fast durchgehen wie am Schnürchen. Der Rumpf ist ganz schön massiv und dementsprechend schwer. Dann ging es an die Warpgondeln und da muss ich Kritik üben. Die halbrunden Stücke sind nicht passgenau. Ich habe sie nur mich sehr viel Kraftaufwand zusammenbauen können. Die Alternative, falls es so auch nicht funktioniert hätte, wäre Abschleifen gewesen bis es passt. Zum Glück springen sie nicht auseinander, obwohl da jetzt Spannung drauf sein wird. Ebenso ist es beim Ring um die Brücke der USS Enterprise. Das ist zwar eine interessante und einfallsreiche Konstruktion, aber auch da passt es nicht zu 100%. Das Ergebnis sind auf Spannung eingebaute Steine. Man kann sogar eine leichte Rundung erkennen, die da nicht hingehört. Ich hoffe, dass das nicht irgendwann auseinander geht. Da sollte nachgebessert werden. Die dreieckigen, ausklappbaren Flächen, welche die Oberseite der Untertassensektion darstellen, überlappen teilweise. Da dies nicht regelmäßig ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass das gewollt ist. Es sieht ein wenig unruhig aus. Letzter kritischer Punkt sind die dünnen durchsichtigen Steinchen, die die Untertassensektion halten sollen. Dafür hätte ich lieber durchsichtige quadratische Vierersteine genommen statt dieser sehr dünnen Stäbchenkonstruktion.

Modbrix USS Enterprise

Fazit

Alles in allem ist die Modbrix USS Enterprise ein schönes Modell, welches sich größtenteils problemlos zusammenbauen lässt. Mit rund 70€ befindet sich die USS Enterprise auch in einer annehmbaren Preisklasse.
Die Altersangabe von 12+ halte ich für angemessen, obwohl bei der einen oder anderen Stelle Hilfe notwendig ist, besonders, wenn Untertassensektion und Rumpf zusammen gefügt werden sollen. Ich musste meinen Mann bitten, die „Schüssel“ festzuhalten, damit ich sie an die richtige Stelle dirigieren konnte. Dabei floss das ein oder andere Schweißtröpfchen, denn das Schreckensszenario eines Absturzes stand mir vor Augen bis endlich alles an Ort und Stelle saß und vorsichtig festgedrückt werden konnte.

Nun steht das gute Stück oben auf einem Regal und macht einen faszinierend ansehnlichen Eindruck.

Für diese Rezension wurde ein Exemplar von Modbrix zur Verfügung gestellt. 


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