In Die Tödlichen droht eine Konfrontation zwischen Miles Flint und Noelle DeRicci.

Miles Flint 03 – Die Tödlichen
Cover © Bastei Lübbe

Es wird komplex

Miles Flint erhält den Auftrag, einer untergetauchten Frau eine zweite Chance zu ermöglichen. Doch bei seiner Recherche stößt er bald eine ungeahnte Schwierigkeit. Seine Klientin wird ermordet und er gilt als der Hauptverdächtige.

Die Situation wird noch dadurch verkompliziert, dass die ermittelnde Beamtin in dem Mordfall ausgerechnet seine ehemalige Kollegin Noelle DiRicci ist. Diese hat in den letzten Jahren endlich Karriere machen können und wird mit Respekt behandelt. Doch gleichzeitig hat sie ihren Instinkt dafür, dass etwas faul sein könnte, nie abgelegt. Und dieser meldet sich in diesem Fall sehr deutlich.

Es geht mit Miles Flint weiter. Die Tödlichen ist der dritte Teil der Romanreihe von Kristine Kathryn Rusch. Und wie es für die Autorin üblich ist, präsentiert sie eine spannende Geschichte.

Endlich Karriere

Oberflächlich hat man es mit zwei verschiedenen Plots zu tun. Zunächst ein Mal der Fall mit Miles Flint ermordeter Klientin und den Ermittlungen gegen ihn, durchgeführt von Noelle DiRicci. Und zusätzlich ist da auch noch die Erzählung einer terranischen Kolonie, die sich um Wiederaufnahme in die galaktische Gemeinschaft bemüht, wobei es jedoch wiederholt zu Sabotageakten kommt.

Natürlich wird im Laufe von Die Tödlichen klar, dass beide Fälle zusammenhängen. Doch wie dieser Zusammenhang aussieht, wieso die Klientin ermordet wurde und wer hinter den Sabotageakten steht, das wird dann erst nach und nach enthüllt. Was dementsprechend eine wahre Achterbahnfahrt an Emotionen ist.

Es ist dabei schön zu lesen, dass Noelle DiRicci endlich Karriere gemacht hat. Die ersten beiden Romane war es ja noch so, dass sie bewusst auf unmögliche Fälle angesetzt worden war, damit scheiterte und entsprechend gefeuert werden konnte. Zu lesen, dass ihr Erfolg endlich positive Konsequenzen für sie hat, sorgt mit dafür, wieso man dieses Buch so gerne liest.

Ein krasser Kontrast

Als Kontrast wird in Die Tödlichen Miles Flint mit eingebaut. Während sich bei seiner ehemaligen Partnerin Dinge zum Besseren gewandt haben, sieht es bei ihm anders aus. Jedenfalls von seiner Persönlichkeit her. Noch mehr als früher ist er paranoid und hält seine Freunde und Bekannte auf Armeslängedistanz. Dass dies für den Fall Konsequenzen hat, versteht sich von selbst. Im Prinzip ist sein Verhalten auch mit Grund dafür, dass er Hauptverdächtiger ist.

Denn er ermittelt natürlich ebenfalls in dem Fall. Doch sein Verhalten kann man dabei nüchtern betrachtet als recht dämlich bezeichnen. Denn anstatt sein Wissen mit Noelle DiRicci zu teilen, behält er es für sich. Und flieht sogar später auch noch, was die ganze Situation nur noch mehr verkompliziert. Wenn nicht die gute Charakterisierung von Kristine Kathryn Rusch wäre, könnte man eigentlich davon ausgehen, dass die Figur damit für den Leser gestorben ist, einfach weil sein Verhalten so selten dämlich wirkt.

Die Autorin bemüht sich also, in Die Tödlichen ihre Protagonisten kompliziert, aber dennoch auch sympathisch wirken zu lassen. Doch diese Mühe darf man bei den Nebencharakteren vergeblich suchen. Die Schriftstellerin präsentiert hier einige Figuren, die einem schon nach kurzer Zeit auf den Geist gehen, weil sie so klischeehaft wirken. Man hat es mit einem Politiker zu tun, der im Austausch gegen Geld und Macht sein gutes Gewissen verloren hat. Oder eine Reporterin, die für eine Story bereit ist, alles zu tun. Diese platten Darstellungen nerven, vor allem, wenn man sie mit den Hauptfiguren vergleich.

Es ist am Ende immer noch ein guter Roman, aber diese platten Nebencharaktere stören doch enorm.

Autorin: Kristine Kathryn Rusch
Titel: Miles Flint 03 – Die Tödlichen
Originaltitel: Consequences
Übersetzer: Frauke Meier
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 11/2007
Einband: Taschenbuch
Seiten: 464
ISBN: 978-3-404-23313-7

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