In Metamorphosen erfährt man mehr über die Vergangenheit von Odo.
Peinliche Eltern
Quark (Armin Shimerman) versucht gerade die Überreste des Ferengi Plegg zu verkaufen, als Odo (René Auberjonois) die Bar betritt. Es gelingt dem Constable den Verkauf zu sabotieren und seinem Lieblingsganoven zu enthüllen, dass der angeblich Verstorbene noch putzmunter ist. Doch ehe er weiter mit dem Barbesitzer reden kann, kommt ein Bajoraner in das Etablissement und begrüßt den Formwandler. Der Mann ist Dr. Mora, der Odo quasi aufgezogen hat. Der Wissenschaftler zeigt sich noch immer von dem Sicherheitschef fasziniert und löchert ihn mit Fragen.
Bald darauf begeben er, Odo, Jadzia Dax (Terry Farrell) und der bajoranische Assistent des Doktors sich auf eine Expedition in dem Gamma Quadranten. Angeblich wurden dort auf einer Welt DNA-Spuren entdeckt, die an Odo erinnern. Auf dem Hinflug unterhält der Forscher die Trill mit Anekdoten aus Odos „Kindheit“. Am Ziel angekommen finden sie tatsächlich etwas, das wie Odo zu sein scheint, sowie einen Obelisken. Als dieser an Bord des Shuttles gebeamt wird, brechen plötzlich überall Erdbeben aus und Gase treten aus, die den Expeditionsteilnehmern den Atem rauben. Odo ist als Einziger nicht davon beeinträchtigt und kann so die Expeditionsmannschaft retten.
Die durch das Gas Verletzten werden zurück nach Deep Space Nine gebracht, wo Julian Bashir sich um sie kümmert. Gleichzeitig werden der Obelisk und das odo-ähnliche Lebewesen in die Wissenschaftsstation gebeamt. Doch Stunden später kommt es zum Alarm und das Wesen ist geflohen. Was geschehen ist, ist unklar, da die Sicherheitssensoren in der Abteilung für kurze Zeit ausgefallen waren.
Über die Beziehung zwischen Vater und Kind
Das Wesen kann in die Lüftungsschächte der Station verfolgt werden, wo Chief O’Brien (Colm Meaney) seine Überreste vorfindet. Es ist anscheinend anhand der vorherrschenden Atmosphäre gestorben. Julian Bashir (Alexander Siddig) und Jadzia Dax untersuchen die Reste und als die Trill die Krankenstation verlässt, wird der Doktor auf einmal von einem Tentakel angegriffen. Mit Mühe und Not gelingt es ihm, den Angreifer zu vertreiben.
Dr. Mato kann anhand der vorhandenen Spuren herausfinden, wer das Monster war. Er macht sich auf und konfrontiert Odo mit den Hinweisen, insbesondere damit, dass das Wesen immer dann angriff, wenn sich der Constable regenerieren musste. Derartig angegriffen verliert der Formwandler die Kontrolle und verwandelt sich in die Kreatur. Komplett von Sinnen flieht er. Erst durch ein Kraftfeld und die Bereitschaft von Dr. Matos, sich als Köder bereitzustellen, kann er eingefangen werden, woraufhin er sich in Odo zurückverwandelt. Später stellt sich heraus, dass das Gas, das an der Verwandlung schuld ist, sich nicht mehr in Odos System befindet. Der Constable und sein „Vater“ versöhnen sich dann wieder.
Im Kern von Metamorphosen geht es um die Beziehung zwischen Odo und seinem „Vater“ Dr. Mato. Der Beginn der Episode unterstreicht dies schön, als der Wissenschaftler das erste Mal sein „Kind“ aufsucht und als allererstes wissen will, wie es ihm geht. Auch später wird das erneut unterstrichen, als er im Hinflug fröhlich über die „Kindheitserinnerungen“ seines Findelkindes spricht. Wer kennt das nicht, wenn Eltern einen auf der Arbeit besuchen und einen dann vor Kollegen erst mal mit peinlichen Erinnerungen blamieren. Diese Szenen werden dabei nicht mal lustig dargestellt, sondern als vollkommen normal. Man kann sich dadurch perfekt in die Figuren einfühlen.
Alles, nur nicht offensichtlich
Doch dann verändert sich der Tonfall der Episode und wird ihrem Titel Metamorphosen, also Veränderungen gerecht. Was vorher noch eine „Familien“-Folge war, wird zu einer Art Thriller. Es geht um die Frage, was geschieht und wer am Ende das Monster ist.
Schön ist dabei, dass die Lösung nicht sofort offensichtlich gemacht wird. Stattdessen wird man als Zuschauer lange an der Nase herumgeführt. Die Enthüllung kommt erst am Ende und ist fantastisch aufgebaut!
Dabei sind es auch die kleinen Charaktermomente, die Metamorphosen zu einer der besten Folgen dieser Staffel machen. Sei es Odos Interaktion mit Quark oder Dr. Mato, Benjamin Siskos (Avery Brooks) Moment als Vater oder als Julian Bashir realisiert, dass Jadzia Dax an einer ernsthaften Beziehung nicht interessiert ist. Es sind diese Augenblicke, die eben dafür sorgen, dass sich die Figuren weiterentwickeln und nicht nur der Constable von der Folge profitiert. Auch wenn, zugegebenermaßen, so manche Szene forciert wirkt.
Da steckt doch mehr dahinter
Interessant ist die Beziehung zwischen Odo und seinem „Vater“. Denn während Dr. Mato in den schönsten Erinnerungen schwelgt, gibt sich der Formwandler da zurückhaltender, bzw. noch grummeliger, als er es ohnehin schon ist. Da scheint eine gewisse Historie vorhanden zu sein, die dann hoffentlich in einer künftigen Folge behandelt wird.
Der englische Titel lautet „The Alternate“, der Ersatz. Eine Benennung, die dieses Mal keinen wirklichen Sinn ergibt. Metamorphosen passt da besser, weil es zu vielen dieser Verwandlungen kommt.
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