Der Zyklus M87 umfasst die Hefte 300 bis 399.
Die Handlung
Der Zyklus beginnt spektakulär. OLD MAN taucht auf. Ein riesiges Raumschiff mit 15.080 Raumern als Beiboot. Jedes Schiff 2500 Meter im Durchmesser. Dazu gab es ROI DANTON als Figur zu bestaunen. Dieser wurde leider sofort als Perrys Sohn geoutet, der sich wie ein französischer Adliger des 18. Jahrhunderts gab. OLD MAN richtet sich gegen die Menschen. Schnell steht fest, dass OLD MAN von den Menschen erbaut wurde, die im vorherigen Zyklus in der Vergangenheit blieben. Rog Fanther und Kollegen. Erst kommen die Hypnokristalle gegen die Menschen zum Einsatz, dann die wie Haluter aussehenden Zeitpolizisten. Die Reise geht nach Magellan und dann nach M87. Die Herkunft der Haluter wird enträtselt. Am Ende gibt es wie immer eine große Entscheidungsschlacht und alles wird resettet. OLD MAN wird ergo leider entsorgt.
Rezension von M87
Im Grunde ist die Zeitpolizei eine saugeile Idee. Es gibt also wie Haluter aussehende Wesen mit lebendigen Raumern, genannt DOLANS. Der Angriff auf die Menschen erfolgt, weil diese Zeitexperimente begingen. Und hier bereits knackt es in der Logik etwas. Wieso wurden die zig Zeitexperimente vor der Versetzung der CREST II mit dem VARIO-Transmitter nicht angemessen und geahndet? Und wieso braucht man mehr als 30 Jahre, um loszuschlagen? Und dann auch noch tröpfchenweise, statt richtig draufzuhauen? Zumal ja die Lemurer von den Halutern angeblich schon wegen Zeitmaschinenverwendung ordentlich eingeschenkt bekamen, aber nie vernichtet wurden?
Wenn ich wie die Bestien eine extreme Angst habe, durch ein Zeitexperiment ausgelöscht zu werden, vernichte ich doch meinen Gegner komplett und nicht wie hier nur so zum Teil. Und dazu kommend: Wenn eine Zeitreise meine Existenz auslöscht, bevor sie beginnt, kann ich doch gar nichts mehr ahnden. Also hier auch wieder wie schon bei den Meistern der Insel eine geile Idee an sich, die mit wenigen Änderungen auch geil geblieben wäre. Bei der Umsetzung wurde dann aber nicht konsequent nachgedacht.
Die Dolans
Die Dolans und die Zweitkonditionierten gehören in meinen Augen mit zu dem Besten, was Perry Rhodan je hervorgebracht hat. Und bis heute denke ich, es gibt noch Stationen mit Zweitkonditionierten und ihren Schiffen. Zu wenige, um eine große Rolle zu spielen, aber eine latente Gefahr, die in einigen Jahrtausenden wieder erstarken könnte.
Michael Rhodan
Ärgerlich war Roi Danton. Die Figur hatte so viel Potenzial, war gewagt und spritzig. Dass man ihn dem Leser gegenüber sofort enttarnt hat, war nachgerade schade. Und um die Logik zu bemühen: Roi hatte sich nur etwas Puder ins Gesicht geschmiert und eine Perücke aufgesetzt. Keine Biomolplast-Änderungen am Gesicht, nichts derart. Eine sehr starke Schminkorgie kann einen Menschen unerkennbar machen. Wie hier ein wenig Puder und so hingegen eher nicht. Wieso speziell Perry Rhodan seinen Sohn so nicht sofort wiedererkennen konnte oder wollte, bleibt mir schleierhaft.
Zu viel Action?
Insgesamt gab es weit weniger innerliche Logikbrüche und grobe Patzer wie noch bei den Meistern der Insel. Dahingehend hatte man in Teilen immerhin gelernt. Im Gegenzug versuchte man, noch mehr Action und noch mehr Raumschlachten in die Hefte zu pressen. Gerade die Episoden um die Gurrads waren dahingehend extrem. Wenn je der Begriff „Landser im Weltall“ (Ohne die rechtslastige Nazi-Ideologie der Landser-Hefte) zutraf, dann in den Heften 310–319. Gegen Zyklusende hat man dort einige Korrekturen vorgenommen und abgesehen von der Endschlacht gab es speziell in den letzten 10 Heften des Zyklus mit Enttarnung der ULEB eine Art Gegengewicht.
Fazit
Insgesamt gehört M87 in meinen Augen nicht zu den stärksten Zyklen. Zu actionlastig, zu repetitiv, zu viele kleine Patzer. Aber weitaus besser als der Vorgängerzyklus. Die Ideen sprudelten hier wie gewohnt in einer hohen Taktzahl und manche hätten ein wenig mehr Raum gut vertragen können. Insbesondere Michael Rhodan als Roi Danton war ein Highlight. Schade, dass man ihn danach nie mehr so genial einsetzen konnte.
Bei der Zeitpolizei rate ich ausnahmsweise zu den Silberbänden. Man verpasst fast nichts, wenn man diesen Zyklus in der „kastrierten“ Version liest. Außer man steht auf übermäßig viel Geballere, dann sind die Einzelhefte wohl eher zu bevorzugen.
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so komisch ist die welt..ich halte diesen zyklus fast für den schlechtesten. besonders am ende zieht es sich, es strotzt vor unlogik und die ballerei im weltall ist da erst bei pr so richtig losgegangen. nicht umsonst wurde band 350 von der linken presse als negativbeispiel genannt und zitiert worden. auch der der verriss im fernsehen hatte die ursache in diesem unsäglichen zyklus
Wurde nicht nur in der linken Presse verrissen…. Zum Teil sogar zu Recht. Speziell die Hefte 312-317 waren absolut unsäglich. Sprachlich wie auch inhaltlich. Dennoch bleibt M87 bei mir knapp vor dem für mich schwächsten Zyklus MdI, da wenigstens einigermaßen die Ideen konsequent zu Ende geführt wurden. Weil weniger innere Widersprüche drin waren. Immerhin.
Dass sich beide Zyklen heute noch größter Beliebtheit erfreuen – Geschmäcker sind zu Recht unterschiedlich.
Auffällig: Die ganz starken Liebhaber der Hefte 200-399 sind zu über 50% Wähler einer ganz gewissen Partei, die sich in blau tarnt – zumindest die Leser, die man so auf Social Media verfolgen kann.
Insofern lag der Monitor-Bericht (leider) nicht komplett daneben (Auch wenn er journalistisch unterste Schublade war)