»Lumera Expediton: Survive« ist der erste Teil einer geplanten Trilogie von Jona Sheffield.
Eine düstere und eine helle Zukunft
Die Erde im Jahr 2041 ist ein Planet, der vom Klimawandel gezeichnet ist. Der hat sich als heftiger erwiesen, als selbst die schlimmsten Prognosen es vermuten ließen. Hinzu kommt auch noch, dass ein Großteil der Menschen BIDs trägt, bestimmte Maschinen, mit denen sich viele Dinge einfacher erledigen lassen.
In dieser Zeit leben Julia und ihre Freunde. Es handelt sich um Rebellen, die aus dem Geheimen heraus gegen die US-Regierung vorgehen und dabei auf einen ungeheuerlichen Plan stoßen. Sie wollen diesen verhindern, doch kann es dafür schon zu spät sein.
Im Jahr 2384 wacht Peter an Bord eines Raumschiffes auf. Er wurde von seinem Sohn wieder ins Leben zurückgeholt und reist mit ihm gemeinsam zu einer neuen Welt. Denn dort soll die Menschheit sich niederlassen, einer neuen Heimat, nachdem die Erde allem Anschein nach nicht mehr lebensfähig ist.
Zwei separate Geschichten, die dennoch zusammengehören
Die Autorin wurde 1978 in Kiel geboren und studierte BWL. Sie arbeitet bei einem Düsseldorfer Medienunternehmen als Senior Managerin. Des Weiteren ist sie verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Köln. »Lumera Expedition: Survive« ist ihr Debütwerk.
Es ist ein interessantes Debüt, welches die Autorin hier präsentiert. In der ersten Hälfte wirkt es, als ob sie zwei separate Geschichten erzählt, die nichts miteinander zu tun haben. Erst nach und nach baut sie Querverweise ein, mit denen ein Zusammenhang zwischen den Handlungen ersichtlich wird. Ab der zweiten Hälfte hängen diese dann endgültig zusammen.
Der Plot in der Vergangenheit ist eine knallharte Dystopie. Hier beschreibt die Autorin, wie die Regierung sich immer mehr in den Alltag der Menschen einmischt und wie sie irgendwann eine radikale Maßnahme ergreift, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Julia und ihre Freunde sind dabei die natürlichen Gegenspieler, die von dem Plan abgestoßen sind und ihn stoppen wollen.
Ein faszinierender Kontrast, der nicht auf Dauer anhält
Dagegen lesen sich die Erlebnisse von Peter eher beschaulich und fast langweilig. Man erlebt, wie er an Bord eines Raumschiffes aufwacht, wie er erfährt, was auf der Erde geschehen ist und integriert sich mit ihm langsam in den Alltag an Bord des Schiffes. Und doch ist man von dem Kontrast, der zwischen diesem Plot und dem anderen herrscht, fasziniert.
Das ändert sich ab der Hälfte des Romans. Dann fließen beide Plots ineinander und neue Entwicklungen ergeben sich. Leider ist das auch der Moment, wo »Lumera Expedition: Survive« auseinanderzufallen beginnt. Es sind vor allem zwei Aspekte, die dafür sorgen.
Nummer 1 ist, dass die Autorin auf einmal ohne Wenn und Aber die Aktionen der Regierung in der Vergangenheit verteidigt. Sie wird als alternativlos dargestellt und die Rebellen als Schurken, die mit ihren Taten alles nur noch schlimmer gemacht haben. Das lässt einen schon ins Grübeln kommen, vor allem, weil diese Sichtweise vorher nicht aufgebaut wurde. Es beißt sich außerdem mit der bisherigen Darstellung der Protagonisten.
Ein Superheld entsteht
Der zweite Aspekt ist, dass Peter auf einmal zu einer Art Superheld wird. Er entdeckt, dass er mit Hilfe seines BIDs die Fähigkeiten und Identitäten anderer Leute kopieren kann. Genauso kann er auch das Aussehen anderer Menschen annehmen. Das wird so penetrant dargestellt, dass einem schon von vornherein klar ist, dass beides im weiteren Verlauf der Handlung gewichtige Rollen einnehmen wird. Wodurch entsprechend die Spannung leidet.
Immerhin endet das Buch mit einem gelungenen Cliffhanger. Einem, der wiederum dafür sorgt, dass das Interesse an der Fortsetzung geweckt wird. Umso gespannter ist man auf eben diese.
Bewertung 8/15
Autor: Jona Sheffield
Titel: Lumera Expedition: Survive
Erschienen: 09/2019
Einband: eBook
Seiten: 422
Sonstige Informationen:
Produktseite
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