In Straighten It Out wird ein Charakter eingeführt, der der Handlung eine neue Dynamik verleiht.

Eine Figur mit vielen Verbindungen

Luke Cage (Mike Colter) findet heraus, dass seine Kräfte gewachsen sind. Er ist jetzt stärker und schneller und auch gegen Judaskugeln unverwundbar. Anscheinend kann ihn nichts mehr aufhalten, sehr zum Kummer seiner Geliebten Claire Temple (Rosario Dawson). Doch dann muss Luke bald feststellen, dass es immer noch Möglichkeiten gibt, ihn zu verwunden.

Derweil ist in der Unterwelt Harlems einiges los. „Shades“ Alvares (Theo Rossi) muss feststellen, dass die Tatsache, dass er der Liebhaber von Mariah Dillard (Alfre Woodard) ist, sich nicht immer zu seinem Vorteil auswirkt. Während Bushmaster (Mustafa Shakir) bestimmte Ingredienzien für etwas braucht, was ihn stärker macht. Holen tut er sich das bei der ganzheitlichen Ärztin Tilda Johnson (Gabrielle Dennis). Die ihrerseits die Tochter von Mariah Dillard ist.

Straighten It Out führt gleich eine ganze Reihe an neuen Figuren ein, die alle für die Luke Cage-Serie von Bedeutung sind. Doch dürfte keine von ihnen so bedeutsam sein, wie Tilda Johnson. Weil diese gleich mit mehreren Charakteren der Reihe in Verbindung zu stehen scheint.

Verschiedene Arten von Verwundbarkeiten

Man lernt hier eine Frau kennen, die auf ihre Mutter, die sie als Kind alleine gelassen hatte, nicht gut zu sprechen ist. Die den Menschen helfen möchte und eigentlich von ihrer Familie nichts wissen möchte. Bis eben Bushmasters Auftreten und der Besuch ihrer Mama sie dazu zwingt, sich trotzdem mit ihrer Herkunft und ihren Verwandten auseinanderzusetzen.

Tilda Johnson wird dabei als eine Person dargestellt, der man den Widerwillen bei ihrer Wiederbegegnung mit ihrer Mutter förmlich anmerkt. Vor allem am Ende ist dies zu sehen, weil es einfach falsch wirkt, wie sie am Ende der Folge dann doch ihre Mama im Harlem’s Paradise-Club besucht. Sie wirkt dabei verwundbar. Hier hat man es mit einem Charakter zu tun, der noch für Furore sorgen dürfte.

Das große Thema von Straighten It Out ist dabei die eben genannte Verwundbarkeit. Man erlebt hier verschiedene Arten von dieser. Körperliche, aber ebenso auch psychische. Und wie unterschiedlich die Figuren damit umgehen.

Doch nicht so unverwundbar, wie gedacht

So ist man überrascht, dass Bushmaster keines Wegs unverwundbar ist. Die Kugeln, die in Soul Brother #1 auf ihn abgefeuert wurden, haben deutliche Spuren auf seinem Körper hinterlassen. Doch diese kann er durchs Nightshade, einer Art Pflanze, deren Wirkung er durch die Mittel, die er von Tilda Johnson erhält, verstärkt, wieder heilen. Auch wenn ihm die Heilung deutliche Schmerzen verursacht.

Luke Cage selbst erlebt in dieser Folge ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst darf er feststellen, dass seine Kräfte gewachsen sind. Was ihn umso selbstbewusster auftreten lässt. Nur um dann später festzustellen, dass es immer noch Mittel gibt, die ihn verletzen können. Was ihm sichtlich nicht gefällt.

Das und die Tatsache, dass Claire Temple ihn wiederholt bittet, sich mit seinem Vater auszusprechen, sorgt am Ende dafür, dass er ihr gegenüber ausfällig wird. Hier zeigt sich, dass der Charakter, der ja eigentlich am schwersten zu verwunden ist, von allen Figuren doch am verwundbarsten ist. Sein Selbstverständnis über sich selbst wurde bereits erschüttert und dass seine Freundin wiederholt in der offenen, seelischen Wunde was seinen Vater angeht, herumstochert, macht die Situation nicht besser. Weshalb er froh ist, als er am Ende der Folge den Racheengel spielen kann.

Ein offensiver Vorgang ist manchmal nützlich

Wie man mit einer Verwundbarkeit am besten umgehen kann, zeigt dagegen Misty Knight. Sie geht offensiv mit der Tatsache um, dass sie nur noch einen Arm hat. Und lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie versucht weiterhin, als Ermittlerin zu arbeiten, selbst wenn sie dabei gegen die Vorschriften verstößt. Und ihre neuen Kollegen Nandi Tyler und Mark Bailey dabei natürlich wissentlich und willentlich übergeht. Wobei allerdings ebenfalls angedeutet wird, dass ihre Fähigkeiten, einen Tathergang anhand weniger Hinweise perfekt zu visualisieren, nachgelassen haben. Was auf eine weitere Verwundbarkeit hindeutet.

Womit nur noch „Shades“ überbleibt. In dieser Folge zeigt sich langsam, dass seine Taktik, alles auf Mariah Dillard zu setzen, nicht so erfolgreich ist, wie er es sich erhofft hat. Seine „Geliebte“ erweist sich als störrisch und sturköpfig. Und als sich dann auch noch über ihn lustig gemacht wird, hat er eine Kurzschlussaktion, die Konsequenzen haben dürfte. Dass er anscheinend anschließend am Ende der Folge durch Mariah Dillards Tochter ersetzt wird, dürfte seine Unzufriedenheit über seine aktuelle Lage noch vertiefen.

Straighten It Out ist eine sehr starke Folge. Vor allem auch eine, bei der man wirklich das Gefühl hat, dass jetzt alle Plots vor die Staffel vorbereitet sind. Es kann losgehen und es wird spannend werden.

Infos:

Drehbuch: Akela Cooper
Showrunner: Cheo Hodari Coker
Regie: Steph Green

 


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Warpskala

Warpskala
10 10 0 1
10/10
Total Score
Götz Piesbergen

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