Verrat / Versprechen verschärft die Probleme für die Protagonisten.

Auftakt zur zweiten Hälfte

1995 trainiert Kiryu (Ryoma Takeuchi), als Miho (Hinano Nakayama ) vor ihm kollabiert. Es zeigt sich, dass sie ernste gesundheitliche Schäden hat, weshalb ihre Freunde Geld sammeln, um ihr zu helfen. Kiryu stellt sich in der Untergrundarena anderen Kämpfern, derweil Nishikiyama (Kento Kaku) Blut spendet und Yumi (Yuumi Kawai) im Club, wo sie arbeitet, nach einem Vorschuss fragt. Doch dann wird die Freundschaft auf eine große Probe gestellt, als der Yakuza-Boss, für den Kiryu und Nishikiyama arbeiten, den Entschluss fasst, dass sein Kämpfer im Finale verlieren soll.

Zehn Jahre später stiehlt Aiko (Misato Morita) jede Menge Geld von der Yakuza, die daraufhin Kiryu und Yumi findet und ihnen ein Ultimatum stellt: Sie sollen bis Mitternacht des nächsten Tages das Geld zurückzahlen, ansonsten passiert Schlimmes. Und das, obwohl die beiden genügend andere Probleme haben.

Verrat / Versprechen markiert den Beginn der zweiten Hälfte der ersten Like A Dragon: Yakuza-Staffel. Und man kann nach dem Schauen der Folge nicht das Gefühl abschütteln, dass die Macher der Serie sich verzettelt haben. Zwar wird das Drama und die Spannung langsam auf die Spitze getrieben, allerdings nicht bei den Plots, wo man es meinen würde. Und statt sich auf einige Handlungen zu fokussieren, werden immer neue Plots eingeführt.

Klischee lässt grüßen

Eigentlich müsste man diese Folge feiern, weil sie endlich wieder Action zeigt. Kiryu ist im Einsatz und man sieht, wie er als junger Mann in der Untergrund-Arena sich immer wieder neu behauptet. Wie er die diversen Gegner auf unterschiedliche Art besiegt und dabei jedes Mal dazulernt.

Das ist auch soweit in Ordnung, da die Figur in den Videospielen genau dies auszeichnet. Sein Kampfeswillen und seine Fähigkeit, sogar in den unmöglichsten Situationen zu bestehen. Zwar wird es längst nicht so übertrieben und dramatisch dargestellt wie in der Vorlage, aber das kann man verzeihen.

Weniger verzeihenswert ist in Verrat / Versprechen der klischeehafte Plot, dass jemand als Kämpfer erfolgreich ist und dann irgendein krimineller Oberboss will, dass er den nächsten Kampf verliert. Selbst die amerikanische Comicfigur Daredevil hatte dies damals bei ihrem Ursprung in den 1960er Jahren. Und dass es jetzt hier wiederverwendet wird – nur mit dem Unterschied, dass Nishikiyama den Auftrag kriegt, für die Niederlage von Kiryu zu sorgen – fällt da nicht ins Gewicht.

Neue Plots werden eingeführt, alte ignoriert

Was aber vollkommen untergeht, ist die Handlung um den Bauplatz des Milleniumtowers bzw. das Schicksal der Tochter des ursprünglichen Eigentümers des Grundstücks. Anscheinend ist mit dem Auffinden des Siegels dieser Plot abgehandelt, was ehrlich gesagt enttäuschend ist.

Dass in der Handlungsgegenwart, dem Jahr 2005, jetzt auch noch der Teufel eingeführt wird, ein Maskierter, der anscheinend Yakuza-Leute umbringt und auf der Suche nach Akiko ist, wirkt ehrlich gesagt zu viel des Guten. Anstatt das Schicksal von Miho zu klären oder wieso Kiryu als Bosskiller gilt, wird sich relativ ausführlich diesem Plot gewidmet.

Genauso, wie auf einmal die Sache mit dem verschwundenen Geld und dem Zeitlimit für Kiryu und Yumi eingeführt wird. Sollte sich Verrat / Versprechen nicht lieber allein auf das Schicksal von Aiko an sich konzentrieren, bei der klar ist, dass sie vollkommen verrückt und auf Abwege gekommen ist? Oder sollte nicht geklärt werden, wieso Kiryu Bosskiller genannt wird und trotzdem frei herumlaufen kann?

Es wird vermutlich alles irgendwann aufgeklärt werden. Doch da nur noch zwei Folgen verbleiben, besteht die Befürchtung, dass das übers Knie gebrochen wird. Ursache dafür ist dann, dass sich die Yakuza: Like A Dragon-Reihe verzettelt hat.

Info

Drehbuch: Toshihiro Nagoshi
Showrunner: Shuji Utsumi

 


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Götz Piesbergen

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