Liam Neeson wurde am 07. Juni 1952 geboren. Er feiert heute seinen 67sten Geburtstag.
William John „Liam“ Neeson gehört ohne jeden Zweifel zu den bekanntesten Hollywood-Schauspielern überhaupt und kann auf beinahe 100 verschiedene Film- und auch TV-Rollen in seiner über 40-jährigen Karriere zurückblicken. Sie alle aufzuzählen, würde ohne Frage den Rahmen dieses Spotlights sprengen, weshalb lediglich seine wichtigsten und bekanntesten genannt werden sollen. Für die einen ist er noch immer der unerschrockene Oskar Schindler, der während der NS-Zeit 1200 Menschen jüdischen Glaubens vor der Ermordung durch das faschistische Regime rettete und dem Meister-Regisseur Steven Spielberg 1994 mit der erschütternden Film-Biographie „Schindlers Liste“ ein unsterbliches Denkmal setzte, für andere hingegen ist er einer jener neuen Action-Helden, die mit Filmen wie der Taken-Reihe Maßstäbe gesetzt hat.
Für Star-Wars-Fans jedoch ist Liam Neeson wohl auf alle Zeit der zwar weise, aber auch zweifelnde Jedi-Meister Qui-Gon Jinn, der indirekt einst durch seine nicht immer besonnene Art dafür gesorgt hat, dass aus dem kleinen Anakin Skywalker vom Wüstenplaneten Tatooine der gefürchtete Sith-Lord Darth Vader werden konnte. Neeson spielte diese Rolle nur einmal persönlich in „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ aus dem Jahre 1999. Er lieh Qui-Gon Jinn jedoch in „Star Wars: Episode 2 – Angriff der Klonkrieger“ im Jahr 2002 sowie drei Episoden der Serie „Star Wars: The Clone Wars“ in den Jahren 2011 und 2014 seine Stimme.
Einfache Verhältnisse – eines Jedi würdig
Liam Neeson stammt aus einfachen Verhältnissen und kam im nordirischen Ballymena als Sohn eines Schulhausmeisters und einer Köchin als drittes von vier Kindern zur Welt. Seit dem Jahre 2009 hat er neben der nordirischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Schon während seiner Schulzeit trat er regelmäßig in Theateraufführungen auf und wandte sich in seiner Jugend dem Boxsport zu. Während dieser Zeit erlitt er einen Nasenbeinbruch, was bis heute für sein charakteristisches Profil verantwortlich ist.
Anfänglich schwebte ihm keineswegs eine Schauspielkarriere vor, stattdessen hatte der junge Liam eigentlich Lehrer werden wollen. Allerdings verwarf er diesen Berufswunsch und hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser, unter anderem als Gabelstaplerfahrer in der weltberühmten Guinness-Brauerei.
In den 70er Jahren schloss er sich einer Theatertruppe an und war ab 1979 auch in kleinen Filmrollen zu sehen. Während einer Aufführung von John Steinbecks Stück „Von Mäusen und Menschen“ sah ihn der populäre britische Filmregisseur John Boorman und bot ihm die Rolle des Gralsritters Gawain in seiner Artus-Sagen-Verfilmung „Excalibur“ (1981) an.
Ab da sah man ihn immer häufiger in anfangs kleinen, nach und nach jedoch stetig größer werdenden Rollen in unterschiedlichen Filmen. Genre-Fans erinnern sich recht gern an seine Darstellung des schurkischen Keegan im Fantasy-Abenteuer „Krull“ (1983), das seinerzeit im Vorfeld von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ herauskam, doch wirkte er auch in deutlich ernsteren Filmen wie dem Historiendrama „Mission“ (1986) neben Robert De Niro und Jeremy Irons oder dem Polit-Thriller“ Auf den Schwingen des Todes“ (1987) neben Mickey Rourke und Bob Hoskins.
1990 spielte er – unter dicken Schichten von Make-Up – den entstellten Wissenschaftler Dr. Peyton Westlake in der sarkastischen Pseudo-Comic-Verfilmung Darkman von Tanz-der-Teufel-Regisseur Sam Raimi. „Pseudo-Comic-Verfilmung“ deswegen, weil das entsprechende Comic erst nach dem Filmstart herauskam. Nach weiteren Filmen wie dem Thriller „Unter Verdacht“ (1991) oder der Film-Satire „Der Schein-Heilige“ (1992) neben Komiker-Ass Steve Martin engagierte ihn Steven Spielberg schließlich für die Hauptrolle in „Schindlers Liste“ (1994) – bis heute gilt der Film als eine der wichtigsten cineastischen Geschichtsstunden überhaupt.
Neben dem großen kommerziellen Erfolg des Films wurde Liam Neeson für seine Darstellung sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert, die er jedoch leider beide nicht erhielt.
Nach „Schindlers Liste“ drehte Neeson zwar eine Reihe weiterer ernsthafter Filme wie das Drama „Nell“ (1995) neben Jodie Foster oder die Historienfilme „Rob Roy“ (1995) und „Michael Collins“ (1996), doch war durchaus auch in reinen Unterhaltungsfilmen wie nicht zuletzt „Star Wars: Episode 1“ (1999) sowie „Das Geisterschloss“ (ebenfalls 1999) oder „Ein Herz und eine Kanone“ (2000) zu sehen.
2002 spielte er neben „Han Solo“ Harrison Ford in dem dramatischen Kriegsfilm „K-19 – Showdown in der Tiefe“ den Gegenspieler Fords, ein Jahr später sah man ihn in der bis heute als Weihnachts-Kultklassiker geltenden Romantik-Komödie „Tatsächlich… Liebe“ als trauernden Witwer, der neuen Lebensmut findet.
Im Bio-Pic Kinsey – Die Wahrheit über Sex (2004) hingegen war er als der umstrittene Sexualforscher zu sehen.
Fantastik war immer ein Teil seines Repertoires
Immer wieder verschlug es Liam Neeson auch in das Genre des phantastischen Films: In „Batman Begins“ (2005) und der Fortsetzung „The Dark Knight Rises“ (2012) war er als Ra’s al Ghul der Lehrmeister des Titelhelden zu sehen, in „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ (2005) und der Fortsetzung „Prinz Kaspian von Narnia“ (2008) lieh er dem weisen Löwenkönig Aslan seine Stimme.
Ab 2008 begann Liam Neeson dann seine „zweite Karriere“ als neuer Typus des Action-Helden: In „96 Hours“ spielte er den eigentlich im Ruhestand befindlichen Geheimagenten Bryan Mills, der zur Rückkehr in den aktiven Dienst gezwungen wird. Die teilweise halsbrecherischen Stunts des Films übernahm der damals bereits 56-jährige Schauspieler in weiten Teilen selbst, ebenso in den beiden Fortsetzungen „96 Hours – Taken 2“ (2012) und „96 Hours – Taken 3“ (2014), was seinen neu gewonnen Ruf festigte. Diesem wurde er auch im Serien-Reboot „Das A-Team – Der Film“ (2010) gerecht, in dem er den einst von George Peppard gespielten John „Hannibal“ Smith darstellte.
Höchst unterschiedlich hingegen gestalteten sich Filme wie der Horror-Thriller „The Grey – Unter Wölfen“ (2012) oder der in Südkorea produzierte Kriegsfilm „Operation Chromite“ (2016), wo Neeson den berühmten amerikanischen General Douglas MacArthur spielte.
Bei den Dreharbeiten zur Western-Groteske „A Million Ways To Die In The West“ (2014) lernte Liam Neeson dessen Regisseur Seth MacFarlane kennen. Dies sorgte dafür, dass Liam Neeson trotz seines ausgesprochenen Star-Ruhms in den USA in Episode 4 von MacFarlanes gefeierter Science-Fiction-Serie The Orville „Verschollen im Weltraum“ in einem Rückblick als der Erbauer eines Jahrtausende alten Generationenschiffs zu sehen ist.
Liam Neesons aktueller Film ist das Reboot „Men In Black: International“, das ab dem 13. Juni 2019 in den hiesigen Kinos anlaufen wird und in dem neben Neeson als High T Chris Hemsworth als Agent H und Tessa Thompson als Agent M die Nachfolge von Tommy Lee Jones und Will Smith als Retter der Galaxis antreten werden.
Anfang 2019 geriet Liam Neeson wegen einer vermeintlich rassistischen Aussage in die Schlagzeilen, relativierte besagte Aussage jedoch kurz darauf in glaubwürdiger Weise.
Von 1994 bis zu deren frühem Tod im Jahr 2008 war Liam Neeson mit seiner Schauspielkollegin Natasha Richardson verheiratet. Das Paar hatte die gemeinsamen Söhne Micheál (die irische Schreibweise des Namens Michael) und Daniel Neeson, die beide ebenfalls Schauspieler sind und den heutigen Ehrentag ihres Vaters sicherlich zusammen mit ihm verbringen werden.
Hierzu wünschen wir von Warp-Core.de alles Gute und natürlich das insbesondere bei Star-Wars-Stars schon obligatorisch gewordene May The Force Be With You!
Liam Neeson im Web
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