In Leuchtfeuer untersucht die USS Shenzhou ein beschädigtes Relais und trifft auf die Klingonen.
Staffel1, Folge 1 – Sternzeit: 1207,3
„Leuchtfeuer“ – „The Vulcan Hello“
Die Handlung von Leuchtfeuer
Die USS Shenzhou unter dem Kommando von Captain Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) bekommt den Auftrag, die Beschädigung eines interstellaren Relais am Rande des Föderationsraumes zu überprüfen. Ihre erste Offizierin Commander Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) vermutet, dass die Beschädigung absichtlich geschah, um die Aufmerksamkeit der Föderation zu erregen.
Der Wissenschaftsoffizier Lieutenant Saru (Doug Jones) entdeckt ein unbekanntes Objekt in einem Asteroidenfeld, welches nicht gescannt werden kann. Burnham entschließt sich zu einem Weltraumspaziergang, den sie aber aufgrund von Strahlung kurz halten muss. Als sie das Objekt erreicht, wird sie von einem Klingonen angegriffen, den sie mit einer List besiegen kann. Die Shenzhou kann Burnham an Bord holen und ihre Strahlungsschäden behandeln, Burnham stürmt aber noch vor Ende der Behandlung auf die Brücke um ihren Captain vor den Klingonen zu warnen. Sie selbst verlor einst ihre Eltern bei einem klingonischen Angriff und wurde seit dem von Sarek großgezogen.
Das sogenannte Totenschiff des Klingonen T’Kuvma, der die zerstrittenen Häuser wie einst Kahless wieder vereinen und in einen Krieg gegen die Föderation führen will, enttarnt sich und die Klingonen betrauern den Verlust ihres Fackelträgers. Während Admiral Anderson auf dem Weg ist um die Situation zu klären, geht ein helles Licht vom unbekannten Objekt aus. Burnham nimmt Kontakt mit Sarek (James Frain) auf, um ihn um Rat zu fragen. Er vermutet, dass die Klingonen mit Absicht bestimmte Umstände herbeiführen wollen, um die Häuser zu vereinen.
Burnham schlägt einen Erstschlag vor, um den Klingonen ihre Stärke zu beweisen, aber ihr Captain ist dagegen. Im Bereitschaftsraum wird hitzig debattiert, Captain Georgiou sieht vor allem persönliche Gründe bei Burnham, während diese den Schutz der Crew vorgibt. Am Ende der Debatte betäubt Burnham ihren Captain mit dem vulkanischen Nackengriff und übernimmt das Kommando. Gerade als sie den Feuerbefehlt gibt, widerruft Georgiou den Befehl und zielt mit einem Phaser auf sie. Das Leuchtfeuer erlischt und direkt vor der Shenzhou springen Dutzende Klingonenschiffe aus dem Warp.
Rezension von Leuchtfeuer
Die Euphorie war groß bei den Fans, denn immerhin ist dies das erste neue (Prime)Trekfutter seit 2005. Star Trek Discovery tritt ein großes Erbe an, macht dabei im ersten Teil des Pilotfilms/Prologs vieles gut, aber leider auch einiges schlecht. Ich erwarte nicht, dass eine Serie die 50 Jahre nach der Originalserie produziert wird und in der selben Zeit spielt, genauso aussieht wie die alte Serie, die obendrein auch noch ein viel kleineres Budget hatte. Ich erwarte aber von einem Prequel eine geschichtliche Stimmigkeit mit dem bereits bekannten Universum.
Über einige der „Fehler“ in der Kontinuität habe ich schon in meinem generellen Artikel über Staffel 1 berichtet, ich fasse mich also hier recht kurz damit. Gut gemacht ist die Brücke der Shenzhou – sie ist ähnlich angeordnet wie die Brücke der NX-01 Enterprise und die Geräusche, die auf der Brücke ertönen erinnern sehr stark an die klassische Serie. Mir gefällt auch, dass die Klingonen in ihrer eigenen Sprache untereinander sprechen, das zieht zwar die Dialoge in die Länge, da offenbar die Masken das Sprechen behindern, aber es wirkt stimmiger als es noch in den anderen Serien war. Das Design der Klingonen hingegen ist fragwürdig und sorgt im Fandom für reichlich Gesprächsstoff. Aber all sowas habe ich bereits im verlinkten Artikel angesprochen.
Es ist definitiv mutig, eine Serie zu produzieren, die fernab vom gewohnten Bild ist. Hier ist noch keine Spur der Discovery zu sehen und der Fokus liegt spürbar auf Michael Burnham und nicht auf dem Captain. So wird immer wieder auf das Verhältnis zu Sarek, zu ihrem Captain und Saru eingegangen. Saru ist dann auch ein wirkliches Highlight. Zwar missfällt mir ein wenig, dass man mal wieder eine neue Rasse von der man noch nie etwas gehört hat in einem Prequel einbringen muss, aber die Kelpianer sind eine interessante Rasse und nahezu ausgestorben. Kann ich so akzeptieren.
Was mir wieder weniger gefällt ist die Auslegung der Obersten Direktive durch Burnham. „Wir können die Rasse ruhig retten, so lange sie nicht mitbekommen, dass wir es waren.“, sagt sie, während sie durch eine Brutstätte eben dieser Spezies läuft. Irgendwie war ich auch der Meinung, dass die oberste Direktive die generelle Einmischung in andere Kulturen untersagt. Generell kann man sagen, es passiert zu wenig für einen Pilotfilm. Erst zum Ende hin nimmt die Story Fahrt auf, bis dahin ist es ein Abwarten, ein Diskutieren, ein Rumlungern.
Nicht so schlimm, werden da einige sagen. Für mich schon. Mir persönlich ist diese erste Folge schon zu sehr JJ-Trek. Unterhaltsam, auf ihre eigene Art, aber nichts, wo ich Star Trek hinter vermuten würde. Stünde es nicht im Titel und wäre vieles aus dem Universum nicht schon bekannt, könnte dies auch eine Spin-Off-Serie von Babylon 5 sein. Aber eines hat der erste Teil des Pilotfilms geschafft – mein Interesse ist geweckt.
Funfacts
- Sonequa Martin-Green verließ die Erfolgsserie The Walking Dead für die Rolle der Michael Burnham.
- Im Vorspann werden bereits Darsteller genannt, die gar nicht in der Episode auftreten.
Der deutsche Titel
„Das vulkanische Hallo“ wäre die korrekte Übersetzung und bezieht sich auf den Erstschlag, den Burnham vorschlägt. „Leuchtfeuer“ bezieht sich auf das unbekannte Objekt.
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