Im dritten Teil der Leprechaun-Reihe verschlägt es den Killerkobold nach Las Vegas.

Glücksspiel statt Glücksklee

Der Pfandhändler Gupta (Marcelo Tubert) bekommt eines Nachts eine Koboldstatue mit einem Amulett überreicht. Die Warnung, das Amulett nicht abzunehmen, schlägt er in den Wind, scheint dies doch das Wertvollste an der Statue zu sein. Die erwacht daraufhin zum Leben, und als der gierige Pfandleiher sich über den Goldtopf des Leprechauns (Warwick Davis) hermacht, bezahlt er dafür mit seinem Leben.

Kurz darauf will der junge Glücksritter Scott McCoy (John Gatins), der sein gesamtes College-Geld im Casino verzockt hat, seine restliche Habe beim Pfandleiher zu Geld machen. Neben dessen Leiche entdeckt er eine Goldmünze, die Wünsche erfüllen kann. Natürlich wünscht sich Scott, im Casino stets zu gewinnen, was ihm zunächst eine Glücksträhne beschert. Dies ruft jedoch sowohl den Casinobetreiber als auch den Kobold auf den Plan.

Die Münze wandert vom Casinobetreiber Mitch (Michael Callan) zu dessen Angestellter Loretta (Caroline Williams) und schließlich zum Zauberkünstler Fazio (John DeMita), die allesamt groteske Tode sterben. Scott wird unterdessen vom Leprechaun gebissen und beginnt daraufhin, sich selbst in einen Kobold zu verwandeln. Gemeinsam mit der Zauberergehilfin Tammy (Lee Armstrong), die er zu Beginn als Anhalterin mitgenommen hat, kann er das Blatt wieder zu seinen Gunsten wenden. Durch die Vernichtung des Goldtopfes wird auch der Leprechaun vernichtet und der Fluch gebrochen.

 

Leprechaun 3

Glück im Spiel, Pech mit dem Kobold

Der dritte Teil der Leprechaun-Reihe schafft es einmal mehr, durch schrille Gags und bizarre Todesarten zu unterhalten. Als der Kobold Gupta ein Ohr abbeißt, kommentiert er das z. B. damit, dass er indisches Essen mag. Einen Wortwitz über „Golden Shower“ lehnte Warwick Davis jedoch ab, da ihm dies zu unsittlich erschien. Immerhin spielt er sonst eher jugendfreie Rollen wie den Ewok Wicket oder Willow. Seltsam, dass er vor Gewaltdarstellungen weniger zurückschreckte. Bei der Bestrafung seiner Opfer ist der Leprechaun dabei äußerst kreativ.

Zunächst wäre da der Casinobetreiber, dessen Spielhölle passenderweise Lucky Shamrock heißt. Er wünscht sich von der Goldmünze Erfolg bei Frauen, woraufhin Tammy ihn wider Willen umgarnt. Zum Glück wandert die Münze an Loretta weiter, bevor sie Dinge tut, die sie später bereuen müsste. Anzeige wegen sexueller Nötigung am Arbeitsplatz muss sie jedenfalls nicht erstatten, denn die Strafe für den Übergriff folgt sofort. Zunächst entsteigt Mitchs Fernseher eine barbusige Dame, die ihn beschäftigt, während der Leprechaun im Hintergrund seine fiesen Späße im TV treibt. Plötzlich verwandelt sich die Frau jedoch in eine Androidin, die den Casinobetreiber tötet.

Loretta, die sich ihre jugendliche Schönheit zurückwünscht, wird derweil zur Strafe für den Diebstahl mit Botox aufgepumpt, bis sie platzt. Der Magier Fazio, der Tammy stets schlecht behandelt hat, wird schlussendlich selbst zur Attraktion, wobei der Kettensägentrick ziemlich splatterig ausgeht.

Besonders kurios ist Scotts Schicksal, der sich nach einem Biss selbst in einen Leprechaun verwandelt. Das ist neu und entspricht nicht der bisherigen Mythologie. Im ersten Teil hat der Kobold weit mehr Bisse ausgeteilt, ohne jemanden zu infizieren. Die Filme bauen aber ohnehin nicht aufeinander auf, sodass dieses Element stillschweigend akzeptiert werden muss. Ähnlich wie beim Werwolfsmythos wird der Fluch durch den Tod des Kobolds gebrochen, wobei der Leprechaun in der nächsten Fortsetzung ja doch wieder quicklebendig auftaucht.

Mehr Glück als Verstand

Der größte Minuspunkt am gesamten Film ist Scott McCoy. Zum einen ist der Charakter nicht besonders helle, denn als er sein gesamtes Geld fürs College verjubelt, denkt er keine Sekunde daran, dass die Tische im Casino manipuliert sein könnten, sodass das Haus immer gewinnt. Das wäre noch nachvollziehbar, wenn er bereits zu Beginn des Films spielsüchtig wäre, doch das ist er nicht. Er wird von jetzt auf gleich zum Zocker und verzockt sich dabei gehörig. Zumindest kann er seinen Verlust durch die Goldmünze wieder einspielen und bekommt am Ende sogar noch das Mädchen, denn die nunmehr arbeitslose Tammy begleitet ihn.

Verkörpert wird die Hauptrolle von John Gatins, dessen Spiel extrem hölzern ist. Schnell wird klar, warum ihm keine große Schauspielkarriere vergönnt war. Abgesehen von Leprechaun 3 war er noch in Witchboard 2 – Das Tor zur Hölle (1993) sowie Pumpkinhead 2 (1993) zu sehen. Danach wurden seine Rollen immer kleiner und rarer. Gatins merkte sogar einmal selbst an, dass er „einfach kein guter Schauspieler“ sei. Was ihm vor der Kamera an Talent fehlte, machte er jedoch mit einer Drehbuchautorenkarriere hinter der Kamera wieder wett. So gehen u. a. die Drehbücher der Science-Fiction-Filme Real Steel (2011) und Power Rangers (2017) auf sein Konto. Außerdem führte er bei Dreamer – Ein Traum wird wahr (2005) zusätzlich Regie.

Fazit von Leprechaun 3: Zum Glück noch nicht das Ende

Leprechaun 3 gilt als bester Teil der Reihe, wobei ihn die Perfomance von Gatins dann doch um einen Punkt hinter seinen Vorgängern zurückfallen lässt. Warwick Davis ist einmal mehr das Herzstück des Films und gibt einen amüsant-fiesen Kobold. Wer auf etwas kreativere Slasher-Filme steht, in denen nicht irgendein stummer maskierter Typ mit einem Messer wahllos Leute massakriert, wird hier bestens bedient.

Info

Originaltitel: Leprechaun 3
Drehbuch: David Dubor
Regie: Brian Trenchard-Smith
Erscheinungsjahr: 1995

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