Im achten und letzten Kapitel der ersten Staffel muss unser Mandalorianer um sein Überleben kämpfen.
Das Kind ist in Gefahr
Die Geschichte knüpft nahtlos an die letzte Episode an, die beiden Speeder-Bike-Piloten haben das Kind bei sich, bleiben aber lieber in Bereitschaft in der Nähe der Stadt, nachdem sie erfahren haben, dass Moff Gideon (Giancarlo Esposito) einige seiner eigenen Leute getötet hat. Den beiden wird natürlich langweilig und so unterhalten sie sich über das Kind und machen Zielübungen, bei denen sie nichts treffen. Doch Rettung ist schon unterwegs, denn IG-11 kommt seiner neuen Aufgabe optimal nach.
Während der Dialog zwischen den Sturmtrupplern eher flach bleibt, ist die Szene mit den Blastern lustig. Selbstironie par excellence, kann man gerne öfter machen, aber bitte nicht zu sehr. Aber welche Frage sich bei mir direkt so ins Hirn schoss: Woher weiß eigentlich immer jeder, wo genau Baby Yoda gerade ist? IG-11 wird den Speeder Bikes sicher kaum gefolgt sein, kommt er doch zu Fuß an und flieht mit einem der Bikes. Übrigens geradewegs in die Stadt, was logischerweise das Kind in Gefahr bringt. Müsste seine Programmierung da nicht eigentlich etwas gegen haben?
Auf den staubigen Straßen
In der Stadt sitzen unser Mandalorianer (Pedro Pascal), Cara Dune und Greef Karga immer noch fest, während Moff Gideon seine Muskeln spielen lässt, indem er nicht nur die Wirkung der gerade aufgebauten Waffe erläutert, sondern auch Details aus dem Leben der drei unfreiwilligen Helden verrät.
So kommt Cara Dune (Gina Carano) von Alderaan, dem Planeten, den der erste Todesstern vernichtete. Ein richtig guter Grund das Imperium bis aufs Blut zu hassen, kein Wunder, dass sie sich der Rebellion anschloss und bei dieser Mission sofort zugesagt hat, als sie hörte, dass es gegen das Imperium geht. Der Name unseres bis heute noch namenslosen Kopfgeldjäger lautet Din Djarin – in einer herzzerreißenden Szene werden wir Zeuge, wie Din nicht nur seine Eltern verliert, sondern auch von Mandalorianern gerettet wird.
Während das Trio noch über das Ultimatum und die Optionen nachdenkt, rast IG-11 in die Stadt und erledigt etliche Sturmtruppen. Die Ablenkung kommt unseren Helden gerade recht, denn sie nutzen die Chance, um ebenso mitzumischen. Die Vergleiche mit den alten Spaghetti-Western kann bestimmt keiner mehr hören, aber gerade in dieser Szene wird es wieder deutlich. Mando wird schwer verletzt und die Gruppe zieht sich wieder zurück. Sie verfolgen immer noch den Plan, durch die Kanalisation zu entkommen. Immerhin konnten sie die Waffe ausschalten.
In der Kanalisation
IG-11 öffnet den Zugang, an dem Cara und Din zuvor gescheitert sind. Mando will aber, dass die anderen ihn zurücklassen, nachdem das Kind mit der Macht alle vorerst retten konnte. IG-11 muss Din den Helm abnehmen, um ihm zu helfen, was dieser aber nicht zulassen will. Kein Lebewesen hat ihn schließlich ohne Helm gesehen, seitdem er den Kodex geschworen hat. Gut, dass IG-11 kein Lebewesen ist, wie er uns zu verstehen gibt. Man lüftet hier also gleich zwei Geheimnisse: Name und Gesicht. Kann man machen, halte ich aber für zu früh und doppelt gemoppelt.
Nachdem Mando und IG-11 zum Rest gestoßen sind, entdecken sie Überreste von mandalorianischen Rüstungen. Mando vermutet Greef Karga (Carl Weathers) dahinter, aber der hat damit nichts zu tun. Die Waffenschmiedin hat das Massaker der imperialen Truppen überlebt und neben einem Abzeichen und einem Jetpack für Din auch noch eine Aufgabe: Finde das Volk des Kindes und bringe es dahin zurück. Kein leichtes Unterfangen, denn das Volk ist komplett unbekannt. Die Waffenschmiedin lehnt es ab, die Gruppe zu begleiten, rockt danach aber vier Sturmtruppler im Nahkampf – tolle Szene und macht das Überleben der Schmiedin auch glaubhaft.
Am Ende eines Flusses aus Lava warten aber schon die Sturmtruppen auf unsere Truppe. IG-11 opfert sich, indem er durch die Lava watet und die Truppen untermalt von dramatischer Musik ins Jenseits bombt. Tja, wenn die Rebellen als “Gute” einen Todesstern mit Millionen Leuten Personal in die Luft jagen dürfen, dann geht das hier schon klar.
Moff Gideon ist im Anflug mit seinem TIE-Fighter. Dagegen hat die Gruppe kein probates Mittel. Nur eine waghalsige Aktion von Din und seinem neuen Jetpack rettet den Tag. Cara bleibt bei Greef auf Nevarro und der “Clan von Zwei” tritt seine lange Reise an.
Doch die letzte Szene gehört Gideon. Dieser hat den Absturz seines TIEs überlebt und befreit sich mit dem sogenannten Dunkelschwert. Dies ist ein mandalorianisches Artefakt, das einst dem ersten mandalorianischen Jedi Tarre Viszla gehörte. Das dürfte Din nicht gefallen, sobald er Wind davon bekommt.
“Try it and I’ll kill you. It is forbidden. No living thing has seen me without my helmet since I swore the Creed.”
-The Mandalorian
Fazit zu Erlösung
Zum Abschluss der ersten Staffel holt man hier noch mal alles raus, was eben diese Staffel stark gemacht hat. Eine starke Handlung und gute Action, die nicht zu präsent ist, aber auch nicht wie ein Witz wirkt. Genauso mach Jon Favreau es komplett richtig, um die Stimmung für Staffel Zwei anzuheizen.
Schade, dass Cara auf Nevarro bleibt, ich hoffe, sie stößt später noch zum Clan. Die Ex-MMA-Kämpferin Gina Carano wäre ein richtig guter dauerhafter Zuwachs im Star Wars Universum, da sie eine absolut glaubhafte Soldatin spielt. Keine Modelmaße, keine überzogene Weiblichkeit, keine Charaktermerkmale, die klischeehaft Männern zugeschrieben werden. So werden starke Frauen glaubhaft – dazu muss man nämlich nicht jedem Mann im Raum erst mal überlegen sein. Etwas, das leider nur wenige Schreiber in Hollywood überhaupt erkannt haben.
Moff Gideon wird wohl eine wichtigere Figur in der Serie werden. Potenzial ist da und Giancarlo Esposito ist eine Bereicherung. Ich bin mega gespannt auf die Doku und Staffel Zwei.
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