Geboren am 10. Februar 1897 ist Judith Anderson eine der bekanntesten australischen Schauspielerinnen.

Von Down Under nach Amerika

Die Actrice wurde in Adeleide, Süd Australien, geboren. Sie war das jüngste von vier Kindern und ihre Eltern waren Jessie Margaret, eine ehemalige Krankenschwester, und James Anderson-Anderson, ein Aktienhändler und Prospektor. Sie ging auf die die Private Schule Norwood, wo sie auch ihren Abschluss machte.

Ihr Debüt als Schauspielerin gab sie unter dem Namen Francee Anderson 1915, als sie im Theatre Royal im Stück „A Royal Divorce“ auftrat. Ihr damaliger Mentor, der ihr viel beibrachte, war der schottische Schauspieler Julius King. Sie trat in mehreren Aufführungen an seiner Seite auf.

Allerdings wollte sie international Karriere machen, weshalb sie schon bald nach Amerika reiste. Doch ihre ersten Monate waren eher dadurch gekennzeichnet, dass sie wenig bis gar keine Stellen erhielt. Erst 1918 begann sich ihre Laufbahn zu entwickeln, als sie für die Emma Bunting Stock Company am Fourteenth Street Theatre auftrat.

Eine Namensänderung mit Folgen

Ihr Broadway-Debüt gab sie im Jahr 1922 mit „Up the Stairs“. 1924 änderte sie ihren Vornamen auf Judith und begab sich 1927 auf eine Tour durch Australien. Ihr Filmdebüt gab sie 1930 in dem Warner Bros. – Kurzfilm „Madame of the Jury“. Ihr erster Vollfilm war „Blood Money“ 1933.

Ihr endgültiger Durchbruch war 1935 in dem Broadway-Stück „The Old Maid“. Das Bühnenstück hatte 305 Aufführungen.

Ihr Filmdurchbruch war im Jahr 1940, als Alfred Hitchcock sie für seinen Film „Rebecca“ castete. Sie spielte die Haushälterin Mrs. Danvers. Der Kinofilm war ein großer Erfolg, sowohl kritisch als auch kommerziell, und brachte Judith Anderson eine Nominierung für den Oscar als beste Nebenschauspielerin ein.

Die Rolle ihres Leben

In den folgenden Jahren trat sie sowohl im Theater, als auch im Kino auf. Sie spielte 1941 die Lady Macbeth im gleichnamigen Stück, welches 131 Aufführungen hatte. In dem 1946er Streifen „Specter of the Rose“ hatte sie eine ihrer wenigen Topnennungen erhalten.

Es war das Jahr 1947, als Judith Anderson ihre Paraderolle spielte. In dem Theaterstück „Medea“, einer Adaption des antiken Dramas, übernahm sie die Titelrolle und brillierte darin. Sie erhielt den Tony Award als beste Schauspielerin und tourte mit dem Stück durch Amerika.

Auch im Fernsehen war sie zu sehen. Ihr Debüt geschah 1951, als sie in der Fernsehadaption „The Silver Cord“ für die Sendung „Pulitzer Prize Playhouse“ auftrat. In den darauffolgenden Jahren war sie sowohl im Theater, als ebenso im Kino und TV zu sehen. Sie trat unter anderem in „Die Zehn Gebote“ aus dem Jahr 1956 auf. Ein Jahr zuvor tourte sie mit dem Stück „Medea“ durch Australien und nahm die Rolle auch 1959 im TV wieder auf.

Judith Anderson
T’Lar

Eine vielseitige Künstlerin

Das setzte sich in den 1960er-Jahren fort. Höhepunkte waren sicherlich, als sie das Stück „Elizabeth the Great“ auf der Bühne aufführte und dafür schlechte Kritiken erhielt. Die TV-Version hingegen, die Judith Anderson gemeinsam mit Charlton Heston präsentierte, wurde hochgelobt. 1970 hatte sie mit „Ein Mann, den sie Pferd nannten“ ihren ersten Kinofilm seit der 1961er-Komödie „Why bother to knock?“. In demselben Jahr konnte sie sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen, als sie die Titelrolle in „Hamlet“ auf einer Tour durch die USA und der Carnegie Hall übernahm.

In den 1970er-Jahren kehrte Judith Anderson kurzzeitig zurück nach Australien. Dort trat sie in einigen TV-Serien und Kinofilmen auf, ehe sie erneut nach Amerika ging.

1982 spielte sie wieder in dem Stück „Medea“ mit, dieses Mal allerdings nicht in der Hauptrolle. Zwei Jahre später war sie in „Star Trek III: The Search for Spock“ zu sehen, wo sie die vulkanische Hohepriesterin T’Lar war. Und ebenfalls 1984 trat sie der Soap „Santa Barbara“ bei. Auf die Frage nach dem Warum meinte sie nur, „Warum nicht? Es ist dasselbe, als wenn man ein Stück aufführen würde“. Sie selbst bezeichnete sich als Fan von Soaps, besonders von „General Hospital“. Drei Jahre lang blieb sie bei der Serie, wobei sie sich darüber beklagte, dass sie nicht genügend Screen Time erhalten würde. Ihre letzten Filme waren im Jahr 1985 „The Booth“ und „Impure Thoughts“.

Mit Ehren ausgezeichnet

Judith Anderson war im Laufe ihres Lebens zweimal verheiratet. Beide Ehen endeten in Scheidungen und sie hatte an diese Zeit keine guten Erinnerungen. Ihre erste Ehe ging von 1937 bis August 1939 mit dem Englischprofessor Benjamin Harrison Lehmann. Ihre Hochzeit mit dem Theaterproduzenten Luther Greene hielt von Juli 1946 bis 1951. Sie hat nur ein Stiefkind aus der ersten Ehe.

Die Schauspielerin liebte Santa Barbara, Kalifornien, und lebte dort einen Großteil ihres Lebens. Hier starb sie am 3. Januar 1992 an einer Lungenentzündung. Sie wurde ebenso mit Orden und Titeln ausgezeichnet. 1960 wurde sie zum Dame Commander of the Order of the British Empire und wurde danach oft als „Dame Judith Anderson“ tituliert. 1991 wurde sie für ihre Verdienste in der Schauspielerei zum Companion of the Order of Australia ernannt.

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Götz Piesbergen

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