Im Buch der grausamen Träume stehen die Geheimnisse der Hölle – was auch ihre Schwächen beinhaltet.

John Sinclair – 020 – Das Buch der grausamen Träume (Edition 2000)Es war ein Buch des Bösen. Gefertigt fern ab unserer Welt, in einer anderen Zeit. Es offenbarte dem Leser alle Schrecken, derer die Mächte der Finsternis fähig waren – und wie man den Schwarzen Tod vernichten konnte.

Handlung

Myxin schickt den Geisterjäger in einen kleinen Ort, wo das Buch der grausamen Träume seit Jahrtausenden liegt. Als Erzfeind des Schwarzen Todes ist ihm jedes Mittel recht, deswegen informiert er auch noch andere. Beim Kampf um das Buch gelingt es dem Schwarzen Tod es an sich zu nehmen.

Rezension

Bei der Recherche zu diesem Hörspiel habe ich erfahren, dass es eine gekürzte Fassung gibt, die exklusiv bei Weltbild herauskam. Offenbar fehlen vier Minuten, aus mir unbekannten Gründen. Die vorliegende Fassung ist aber ungekürzt. Und ich freue mich immer, wenn Myxin dabei ist, denn ich liebe Peter Matic in der Rolle. Hier ist sein Job recht kurz geraten, aber trotzdem ist mir seine Stimme immer eine Ohrenfreude.

Auch Ziita klingt grandios und die Beschreibung ist schon ziemlich beängstigend. Und wie immer, ein Kleinganove wird irgendwie eingeführt, dieser stirbt natürlich. Das ist mir dann allmählich doch ein wenig zu vorhersagbar und auch die obligatorische „Jungfrau in Nöten“ darf natürlich nicht fehlen. Hier merkt man dann langsam, dass die Vorlagen doch alle arg nach Schema F ablaufen, was die Hörspiele dann natürlich ein wenig modifizieren können, aber eben auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Was mir beim Hören nicht so klar wurde: Ziita hat das Dorf in ihrer Gewalt, der Wächter des Buches Gerald McKenzie wacht schon seit dreihundert Jahren über das Buch. Entweder hat Ziita das Dorf schon so lange in ihrem Bann, oder sie ist gerade erst angekommen. Da sie sagt, dass Myxin sie auch informiert hat, muss sie gerade erst angekommen sein – aber wie, wenn ihr halber Körper noch aus Stein besteht? Wäre super, wenn es bei sowas mal Erklärung gebe. Ist jetzt kein Beinbruch, fiel mir halt nur auf.

Der Bürgermeister spricht mit einer sehr kauzigen Stimme, was dem Hörspiel ein wenig Grusel nimmt – auch die Interaktionen mit John sind teils sehr klamaukig. Das gehört für den Geisterjäger zum guten Ton, wird hier nur ein wenig übertrieben. Denn auch die Konversation mit Ziita beendet Sinclair mit einem lockeren Spruch. Ein wenig zu viel für meinen Geschmack, aber das ist mal wieder Jammern auf einem echt hohen Niveau. Wichtig ist das Gesamtpaket und das wurde hier überzeugend geschnürt.

Fazit

Der wohl wichtigste Aspekt des Hörspiels ist der Epilog – Myxin erklärt John, dass das Duell der beiden bevorsteht. Auf dem Weg dahin haben wir es aber wieder mit einem erstklassigen Hörspiel zu tun, welches atmosphärisch ganz oben mitspielt. Lediglich der Klamauk ging mir auf die Nerven.

Sprecher

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Erzähler: Joachim Kerzel
Myxin: Peter Matic
Suko: Martin May
Bill Conolly: Detlef Bierstedt
Der schwarze Tod: Thomas Friebe
Ziita: Eva Spott
Gerald McKenzie: Walter Gontermann
Zwerg: Jochen Malmsheimer
Julia de Fries: Ariane Borbach
Leo Genn: Philipp Schepmann
AB: Klaus Nierhoff
Wache: Vittorio Alfieri
Ansage: Fred Bogner

Erschienen: 2. Dezember 2002

 


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Marco Golüke

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