Das Mädchen von Atlantis lebt Tür an Tür mit … Jane Collins.
Handlung
Sandra, die Nachbarin von Jane Collins, kommt gerade von einem Auftrag ihrer Modelagentur wieder, als sie plötzlich verstirbt. Jane nimmt die Ermittlungen auf und verschwindet, John Sinclair macht sich auf die Suche – die Spur führt nach Griechenland…
Rezension
An dieser Stelle haben wir es mit dem ersten Teil eines Zweiteilers zu tun. Das wird uns im Laufe der Serie noch öfter passieren, die Romanvorlage und auch die Fassung vom Tonstudio Braun sind sogar Dreiteiler. Es ist leider normal, dass man Dinge wie die Nachbarin von Jane, mit der sie ja eine lose Freundschaft zu haben scheint, erst dann erfährt, wenn es soweit ist, dass es relevant ist.
Das ist allerdings etwas, das ich immer wieder kritisieren werde, denn wenn man den Schwarzen Tod schon in Folge 1 einbauen kann, könnte man dies sicherlich auch mit gewissen Nebencharakteren machen. Ist natürlich wieder Jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten stimmt hier alles. Angefangen bei Marga, die Jane in die Falle lockt und dann herrlich ihre Stimme verzieht, als sie ihr sagt, dass sie zur Hölle fahren wird.
Und es endet nicht mit John, der sieht, wie Jane scheinbar getötet wird. Ihm brennen daraufhin die Sicherungen durch und er vermöbelt Azarin (Udo Schenk, again) nach Strich und Faden, bis ihm Suko sagt, dass Jane noch lebt. Betonung liegt auf Noch. Dazwischen haben wir einen Magier mit Namen Kiriakis, der so wunderbar schrullig ist, dass es einfach eine Freude ist, ihm zuzuhören, auch wenn es nur kurz ist.
Aber, es gibt eben auch Schwächen. Bill erzählt Jane von der Schwangerschaft seiner Frau Sheila, macht das aber auf eine eher unangebrachte Art – er verstellt seine Stimme und bedroht sie mit dem Tod, erst vor zwei Episoden (und Romanen), hat John einen ähnlichen Anruf bekommen. In dem Bereich, in dem das Team Sinclair tätig ist, nimmt man sowas eigentlich nicht auf die leichter Schulter.
Der Schwarze Tod wird auch wieder erwähnt, was wahrscheinlich der Grund ist, warum wir hier den ersten Sprung in den Romanen machen, waren die ersten sieben Episoden noch deckungsgleich mit den Romanen, springen wir hier nun zur Nummer 19. Leider kenne ich aus der Zeit nur wenige Romane, ich muss also auf externe Beschreibungen zurückgreifen, aber es geht hier ja in erster Linie um das Hörspiel. Und das ist eben wieder einmal im Gesamtpacket stimmig. Dichte Atmosphäre und mit Atlantis ein neuer Handlungsort, der ungeahnte Möglichkeiten ermöglicht. Und wenn ich mich richtig erinnere, wird Atlantis noch sehr wichtig.
Die Geschichte rund um Marga, die bei einer Brandstiftung selbst ihr Leben verliert, wurde wohl passender gemacht – im Roman hilft sie John freiwillig, hier weil sie ihn für Azarin hält. Das finde ich prinzipiell passender, Romanfreunde wissen natürlich, dass dies ein Mehrteiler ist, aber Hörspielfreunde, die Sinclair nur von hier kennen, sind mit dem Cliffhanger erstmal bedient. Jane ist nicht John und deswegen nicht sicher. Was wird im nächsten Teil passieren?
Der Titel ist aber irgendwie falsch. Das Mädchen von Atlantis? Das müsste doch eher aus Atlantis heißen?
Fazit zu Das Mädchen von Atlantis
Die Edition 2000 kann die hohe Qualität halten. Mehr muss ich eigentlich nicht sagen, denn das ist die größte Angst die ich habe. Ich freue mich, dass wir bisher keinen Fehlgriff hatten, obwohl die Vorlagen ja schon ein paar Jahrzehnte alt sind und die Edition 2000 eben auch. Dieses Hörspiel endet mit einem wundervollen Cliffhanger, der Lust auf mehr macht.
Sprecher
John Sinclair: Frank Glaubrecht
Erzähler: Joachim Kerzel
Suko: Martin May
Jane Collins: Franziska Pigulla
Bill Conolly: Detlef Bierstedt
Sir Powell: Karl-Heinz Tafel
Kiriakis: Walter Gontermann
Ansage: Fred Bogner
Azarin: Udo Schenk
Marga: Thessy Kuhls
Karin: Sara Kelly-Husain
Kasalla: Klaus Nierhoff
Doc: Jürg Kernbach
Sandra: Ariane Borbach
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