Ain’t We Got Fun bietet überraschende Entwicklungen.
Wird dies etwa …?
Als Jessica (Krysten Ritter) zu sich kommt, ist sie eine Gefangene von Dr. Karl Malus (Callum Keith Rennie), wobei er meint, dass sie das nicht sei. Er befreit sie von den Fesseln und versucht, ihr beizubringen, dass ihre Mutter Alisa (Janet McTeer) immer noch dieselbe sei, auch wenn sie unter enormen Gefühlsschwankungen leidet. Und sie bringen diese dazu, in das Gefangenen-Zimmer zu stürmen und ihre Tochter dabei zu überraschen, wie sie ihre Freunde über ihre aktuelle Lage informiert.
Trish (Rachael Taylor) befürchtet das Schlimmste, kann allerdings davon abgebracht werden, aktiv zu werden. Dafür wird sie Malcolm Ducasse (Eka Darville) unheimlich, der nach ihrem Techtelmechtel das Weite sucht und sich stattdessen auf den Fall von Jeri Hogarth (Carrie-Anne Moss) konzentriert, die derweil nach einer anderen Möglichkeit sucht, sich eventuell heilen zu lassen.
Man merkt Ain’t We Got Fun im positiven Sinne an, dass wir in der zweiten Staffelhälfte sind. Die Handlungen nehmen langsam Fahrt auf und es ergeben sich zahlreiche interessante Wendungen. An deren Ende man zu dem Fazit kommt, dass wenn die Serie das Niveau beibehält, dies eine der besten Seasons aller Streetlevel-Marvel-Helden-Serien sein wird.
Wie sich die Beziehung zwischen Mutter und Tochter entwickelt
Was diese Folge so besonders macht, ist die Interaktion zwischen Mutter und Tochter. Auf der einen Seite hat man eine Jessica Jones, die anfänglich noch sehr defensiv auftritt, was angesichts der ersten Szenen in dieser Folge auch verständlich ist. Auf der anderen Seite hat man ihre Mutter Alisa, die ihr Kind eindeutig liebt, aber gleichzeitig ebenfalls ihren eigenen Kopf hat – was man daran merkt, wie sie die Flucht von Dr. Karl Malus ermöglicht.
Es ist interessant zu sehen und zu hören, wie er zu Beginn der Folge gegenüber Jessica seine Aktionen rechtfertigt. Wie er versucht, ihr zu erklären, dass sie nicht wirklich gefangen ist, obwohl sie anfänglich ans Bett gefesselt ist. Oder wie er später seine und Alisas Taten rechtfertigt. Man merkt ihm an, dass ihm die Ereignisse leid tun, er aber trotzdem zu den Geschehnissen steht.
Seine Flucht dient im Grunde nur dazu, dass sich Mutter und Tochter endlich mal seit langem direkt Aug in Aug sehen und miteinander reden können. Was interessant ist. Zu sehen, wie beide nach und nach eine gemeinsame Basis auf gegenseitigem Verständnis finden, ist sehr gut inszeniert. Was schließlich in Ain’t We Got Fun darin gipfelt, dass Alisa in die Wohnung von Jessica kommt.
Ebenso exzellente Neben- wie Hauptplots
Die Szenen gehören mit zu den besten der Folge. Einfach, weil sie das tut, was alle Mütter machen. Alles begucken, alles kritisch hinterfragen und ihre Tochter in peinliche Situationen bringen. Wobei dieses scheinbare schöne Szenario mit einem Misston endet, als sich zeigt, dass Alisa trotz allem ihre Gefühlsschwankungen nicht unter Kontrolle hat und im Grunde genommen immer noch eine tickende Zeitbombe ist.
Die Nebenplots der Folge stehen dem Hauptplot in nichts nach. Auch sie sind alle durch die Bank weg spannend und großartig geworden, was vor allem bei dem Trish-Walker-Plot überrascht.
Es zeigt sich hier einmal mehr, dass ihre vorgebliche Hauptmotivation für die Einnahme der Droge der Wunsch ist, ihrer Adoptivschwester zu helfen. Das, und ihr Wunsch nach Action, der dann auch alles andere bestimmt. Das führt schließlich mit dazu, dass Malcolm Ducasse sie erstmal irritiert und verstört nach ihrer gemeinsamen Nacht verlässt.
Dialoglastig gut
Ain’t We Got Fun ist aber auch die Episode, in der er glänzen kann. Wo man das erste Mal richtig sieht, was er als Detektiv auf dem Kasten hat. Als er für Jeri Hogarth forscht, ob deren Partner Dreck am Stecken haben und dabei auf Interessantes stößt. Dabei kann man sehen, wie intelligent er ist, was er bislang ja nicht wirklich unter Beweis stellen konnte, da Jessica als Detektivin im Vordergrund stand.
Auch Jeri Hogarth erhält in dieser Folge Szenen, die zeigen, wie sie auf eigene Faust nach einer Möglichkeit sucht, sich heilen zu lassen. Was dann sogar so weit geht, dass sie für den Mann, der ein angeblicher Wunderheiler ist, sogar die Verteidigung übernimmt. Was das ergeben wird, bleibt natürlich offen. Aber es ist spannend zu sehen.
Spannend beschreibt Ain’t We Got Fun am besten. Denn das ist die Folge von Anfang bis Ende, auch wenn es nicht die großen Actionszenen gibt und sie sehr dialoglastig ist, was aber am Ende nichts Schlimmes ist, weil man so ebenfalls bestens unterhalten wird.
Info
Drehbuch: Gabe Fonseca
Showrunner: Melissa Rosenberg
Regie: Zetna Fuentes
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