James Doohan ist für immer mit der Rolle des Ingenieurs Charles Montgomery Scott, kurz Scotty, verbunden. Hier schauen wir auf sein Leben zurück.

Es gibt einige Rollen in Star Trek, die über die Fankreise hinaus bekannt sind. Scotty, gespielt von James Doohan, gehört definitv dazu. Im folgenden Artikel bringe ich euch ein wenig Hintergrundwissen näher.

Das Leben vor Star Trek

Am 03.03.1920 in Vancouver, Kanada geboren, zog seine Familie schon bald nach Ontario wo er die Highschool in Sarnia besuchte. Mit 19 ging er zur Royal Canadian Artillery und kämpfte im zweiten Weltkrieg. Beim D-Day verlor er durch Friendly Fire einen Finger und wurde am Bein verletzt, eine Kugel die seine Brust getroffen hätte, wurde von einem Zigarettenetui gestoppt. Nach diesem Vorfall wurde er als Pilot eingesetzt und obwohl er kein Teil der Luftwaffe war, bekam er den Ruf der „verrückteste Pilot der kanadischen Luftwaffe“ zu sein.

Nach dem Krieg ging er zurück nach Ontario, wo er in einem Radiohörspiel die Motivation fand, eine Karriere in diese Richtung einzuschlagen. Er bekam ein Stipendium für eine Schauspielschule in New York, wo Leslie Nielsen und Tony Randall zu seinen Mitschülern gehörten.

1953 konnte er seine erste Hauptrolle ergattern. Er spielte Phil Mitchell in der kanadischen Kinderserie „Space Command“. Sein späterer Star-Trek-Kollege William Shatner spielte dort eine Nebenrolle. In einer Bonanza-Folge spielte er an der Seite von Majel Barrett, die spätere Frau von Star-Trek-Schöpfer Gene Roddenberry, die diverse Rollen in Star Trek gespielt hat.

James Doohan

Die Rolle als Scotty

Schon als Kind konnte James Doohan Akzente nachahmen. Als er für Star Trek vorsprach, demonstrierte er sein Talent. Für eine multikulturelle Crew war ein solches Talent natürlich Gold wert und Roddenberry überlies Doohan die Wahl seiner Nationalität. Doohan meinte „die besten Ingenieure der Welt sind die Schotten“ und damit war diese Frage geklärt.

Aber nicht nur Scotty wurde von ihm verkörpert, seine Stimmfähigkeiten brachten ihm auch zahlreiche Sprechrollen ein. In der nachfolgenden Zeichentrickserien sprach er über 50 Rollen.

Trotzdem wäre es doch fast nichts mit ihm und Star Trek geworden, denn Roddenberry war anfangs der Meinung, man bräuchte keinen Ingenieur. Nur seinem Agenten war es zu verdanken, dass er dann doch noch reinkam.

Das Leben nach Star Trek

Nach Star Trek wurde es schwer für James Doohan neue Rollen zu finden, zu sehr war er auf Scotty festgelegt. Erst als die Star-Trek-Filme ins Kino kamen, kam auch seine Karriere wieder ins Rollen. So spielte er in Folgen von MacGyver, Hotel und Magnum mit. Eine wirklich große Rolle gelang ihm aber nie wieder.

James war die letzten Jahre seines Lebens sehr krank. Diabetes, Lungenfibrose, Parkinson begleiteten ihn schon länger, 2004 wurde auch noch Alzheimer diagnostiziert. Im Oktober des Jahres bekam er seinen Stern auf dem Walk of Fame, was gleichzeitig sein letzter öffentlicher Auftritt war.

Er verstarb im Beisein seiner Familie am 20. Juli 2005, seine Asche wurde am 28.4.2007 für ein paar Tage ins All geschossen, 2012 wurde sie erneut ins All, an Bord der ISS, gebracht.

Über Charles Montgomery Scott

Scotty wurde 2222 in Schottland geboren, einen Teil seines Lebens verbrachte er in Aberdeen, eventuell ist er dort auch geboren worden. 2240 tritt er der Sternenflottenakademie bei und wird 2264 zum Chefingenieur und zweitem Offizier auf der USS Enterprise unter Captain Kirk.

Nach dem Ende der Fünf-Jahres-Mission überwacht Scotty von 2269-2271 den Umbau der Enterprise. 2285 wird er dem Transwarpprojekt und der USS Excelsior zugeteilt, sabotiert diesen aber, als er und seine Kameraden zum Genesis-Planeten mit einer gestohlenen Enterprise aufbrechen. 2286 wird er erneut Chefingenieur, dieses Mal für die Enterprise-A.

2293 ist er beim Jungfernflug der Enterprise-B bei dem Captain Kirk mutmaßlich verstirbt, ein Jahr später zieht sich Scotty endgültig in den Ruhestand zurück. An Bord der USS Jenolen gerät er aber in eine Dyson Sphäre und überlebt nur, in dem er sein Muster im Transportpuffer speichert. Erst 2369 wird er von der Enterprise-D gerettet, er verhindert zusammen mit Geordi die Zerstörung der Enterprise und zieht sich endgültig in den Ruhestand zurück.

Scotty hat im Laufe seiner Karriere auf elf Schiffen gedient und diverse Bücher geschrieben, die als Grundlage der Entwicklung besserer Antriebe dienten. Er erarbeitete sich den Ruf, wahre Wunder zu vollbringen, in dem er grundsätzlich übertrieben hat, wenn es darum ging, eine ungefähre Zeiteinschätzung anzugeben.

Funfacts

  • Das berühmte „Beam me up Scotty“ wurde so in der Originalserie nie gesagt. Erst in der Zeichtrickserie wird es benutzt und im vierten Star Trek Film sagt Kirk „Scotty, beam me up“.
  • Der verlorene Finger von James Doohan ist nur selten zu sehen, meistens steht Scotty mit der Hand hinter einer Konsole oder einem Stuhl. Wenn seine Hände in einer Szene sichtbar sein mussten, z.B. beim Bedienen des Transporters, dann wurden einfach die Hände von wem anders genommen.
  • James Doohan hat neun Kinder, zuletzt wurde er mit 80 noch Vater.
  • Eigenen Aussagen nach hat Doohan die klingonische Sprache mitentwickelt.
  • Sein zweiter Vorname ist der gleiche wie der seiner Rolle.

James Doohan im Web

 


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Marco Golüke

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