Mit Der Zorn von Iron Fist fängt die zweite Staffel einer der schwächsten Netflix-Marvel-Serie an.
Eine schlechte Serie wird fortgesetzt
Seitdem die Hand vernichtet worden ist, bekämpfen sich Gangs gegenseitig um die Macht. Danny Rand (Finn Jones) als Iron Fist versucht dabei, Chinatown zu beschützen, derweil er privat glücklich mit Colleen Wing (Jessica Henwick) zusammenlebt. Doch er sieht, dass trotz seiner Bemühungen die Ganggewalt immer mehr zunimmt.
Doch dann beginnt die Vergangenheit ihn und Colleen wieder einzuholen. Joy Meachum (Jessica Stroup) taucht wieder auf und will sich von Rand Enterprises trennen. Auch Davos (Sacha Dhawan) macht erneut seine Aufwartung und macht klar, dass er es immer noch auf die Iron Fist abgesehen hat.
Von allen Marvel-Serien, die Netflix herausbrachte, war Iron Fist die mit Abstand schlechteste. Gefühlt jeder Plot war ein Problem und die Titelfigur ging einem auf die Nerven. Weshalb man jetzt auch gespannt darauf war, wie die zweite Staffel werden würde.
Einige Veränderungen
Es gab hierbei im Vergleich zur ersten Season einige Änderungen. Die zweite sollte kürzer sein, „nur“ zehn anstatt 13 Folgen. Und es gab einen neuen Showrunner: M. Raven Metzner ersetzte Scott Buck. Dabei sollten unter anderem auch die Kritikpunkte der letzten Staffel angegangen werden, darunter die Kampfszenen.
Der Cast blieb überwiegend derselbe. Der einzige Neuzugang war die Britin Alice Eve (Star Trek: Into Darkness), die Mary Walker darstellen sollte.
Den Willen zur Änderung sollte man in Der Zorn von Iron Fist deutlich anmerken. Die Episode ist erheblich besser, als die Mehrzahl aller Folgen der ersten Staffel. Allerdings ist sie kein Überflieger. Es gab Elemente, die einen unzufrieden zurücklassen.
Positive Veränderungen
Positiv muss man die Darstellung von Danny Rand hervorheben. Drehte sich seine Charakterisierung in der ersten Staffel einzig und allein um den Zweck, dass er die Hand vernichten wollte, was er bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erwähnte, ist es dieses Mal anders. Man merkt, dass er sich geändert hat. Schon allein dadurch, dass er mit Colleen Wing zusammenlebt, wirkt er lockerer und fröhlicher.
Wobei beide sich in dieser Episode wunderbar ergänzen. Dass beide ein Paar sind, wird mit nur wenigen Gesten, Worten und Szenen gezeigt. Ansonsten reicht es schon, dass beide sich gegenseitig unterstützen und sich dennoch den nötigen Freiraum geben, um ihr eigenes Leben leben zu können.
Und hier werden auch einige interessante Plots aufgebaut. So wird Colleen von ihrer Vergangenheit eingeholt, von der sie eigentlich dachte, sie würde nicht mehr existieren. Derweil er versucht, Chinatown in jederlei Hinsicht zu helfen und sei es, dass er jemandem beim Umzug hilft.
Könnte sie …. sein?
Der Bandenkrieg, der anscheinend elementarer Bestandteil der zweiten Iron Fist-Season sein wird, wird auch gut inszeniert. Man lernt die wichtigsten Teilnehmer dieses Kriegs kennen. Dass sie skrupellos sind. Und dass sie bestenfalls Fallobst für die Kampfkünste von Danny Rand und Colleen Wing sind.
Auch die Figur von Mary Walker wirkt vielversprechend. Noch weiß man nicht hundertpro ob und auf welchem Comiccharakter sie basieren. Aber es gibt Hinweise darauf, dass sie ein psychisches Problem hat. Und von der Sorte, weiblich, mit mentalen Problemen behaftet, existieren in den Comics nicht allzu viele Figuren. Und von denen, die es gibt, sind nur ganz wenige Street Level-Charaktere. Man darf schon auf die Enthüllung gespannt sein.
Die Kampfszenen sind exzellent geworden. Vor allem die Tatsache, dass man Colleen auch ohne Waffe kämpfen lässt, ist grandios. In der ersten Staffel hat man sie nie ohne ihren Bokken gesehen, was sie zwar sehr gut einzusetzen wusste, aber auf Dauer langweilte. Davon ist in Der Zorn von Iron Fist keine Spur.
Leider immer noch nervige Figuren
Dass die Episode trotzdem kein Überflieger ist, liegt vor allem an den Nebenfiguren. Die Meachums gehen einem jetzt schon auf den Keks. Ward Meachums ständige sauertöpfische Miene, mit der durch die Gegend läuft, ist nervig. Und Joys Pläne machen zwar im Kontext der Ereignisse der ersten Season Sinn. Doch dafür, dass sie eigentlich als eine starke und intelligente Frau damals charakterisiert wurde, stört die Darstellung jetzt, vor allem, weil sie dadurch platt wirkt.
Und Davos selbst: In der ersten Staffel war er zu sehr darauf fixiert, Danny Rand zurück nach Kun’lun zu bringen. Dieses Mal ist er auf Rache aus und deutet einiges an. Hier ist das Problem, dass die Figur auch nicht gerade abwechslungsreich und inspirierend wirkt. Hinzu kommt außerdem, dass der Darsteller Sacha Dhawan nicht das nötige Charisma aufbringt, um den Charakter glaubwürdig wirken zu lassen.
Der Zorn von Iron Fist ist ein guter, aber kein überragender Auftakt.
Info
Drehbuch: M. Raven Metzner
Showrunner: M. Raven Metzner
Regie: David Dobkin
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