Der Psychologe Dr. Chase wird mit Fällen von Entführungen durch Außerirdische konfrontiert.
Es beginnt mit zwei Vorfällen
Auf dem Radarschirm einer US-Militärbasis taucht ein unbekanntes Flugobjekt auf. General Henley (G. D. Spradlin) tut dies als Asteroid ab und befiehlt den Anwesenden, die Aufzeichnungen zu löschen und mit niemandem über den Vorfall zu reden. In derselben Nacht greift die Polizei eine Frau auf, die völlig desorientiert im Nachthemd herumspaziert. Die aus Nebraska stammende Mary Wilkes (Mare Winningham) ist meilenweit von ihrem Zuhause entfernt und wird von einem Officer zurückgebracht. Auf dem Weg verursachen blaue Warnlichter einer Baustelle erste Flashbacks bei ihr.
In den nächsten Tagen häufen sich die Flashbacks und bei einem Einkauf beginnt plötzlich ihre Nase zu bluten. Ihr Arzt entfernt ein metallisches Fragment aus ihrer Nase, welches ihm Rätsel aufgibt. Als Mary zu ihrer älteren Schwester Leigh Holland (Susan Blakely) nach Los Angeles fährt, holt sie sich bei Dr. Rahkar (Alexander Zale) eine zweite Meinung ein. Er findet Anzeichen für komplizierte Nasenchirurgie, doch bei ihr wurden nie derartige Eingriffe vorgenommen. Zumindest von keinem irdischen Arzt.
Parallel kommt es in Los Angeles zu einem ähnlichen Vorfall. Lesley Hahn (Daphne Ashbrook) wacht mitten in der Nacht auf, weil sie glaubt, dass Bauarbeiter vor ihrem Haus stehen. Später wacht sie nackt auf der Couch auf und stellt fest, dass Stunden vergangen sind. Auch sie leidet unter Flashbacks, die von einem Gemälde getriggert werden, auf dem kleine graue Kobolde zu sehen sind. Von ihrem Psychologen wird sie an Dr. Neil Chase (Richard Crenna) weiterempfohlen, dem sie in einem ersten Gespräch von ihren schlaflosen Nächten und Zeitverlusten erzählt.
Bei der nächsten Sitzung führt Dr. Chase im Beisein von Lesleys Psychologen eine Hypnoseregression durch. Unter Hypnose berichtet sie, dass fremde Wesen durch die Wände in ihr Haus eingedrungen seien. Die vermeintlichen Bauarbeiter entpuppen sich als graue Aliens mit großen schwarzen Augen. Die haben sie aus ihrer Wohnung entführt, um medizinische Eingriffe an ihr durchzuführen. Ein großer Grey hat zudem telepathisch mit ihr kommuniziert. Natürlich halten ihr Psychologe und Dr. Chase dies für Deckerinnerungen, hinter denen sich ein Missbrauchsvorfall aus ihrer Kindheit verbergen könnte. Lesley verneint dies jedoch.
In der Klinik erfährt Dr. Chase von seiner Kollegin Dr. Sakai (Rosalind Chao) von einem weiteren Fall, zu dem er Kontakt aufnehmen sollte. Bei Addison Leach (Steven Berkoff) handelt es sich um einen Ufologen, der eines Abends an Dr. Chase‘ Tür klingelt und ihm mit einer ungeheuerlichen Wahrheit konfrontiert. Noch will der Psychologe ihm keinen Glauben schenken, zumal sich Leach ein wenig sonderbar verhält. Die beiden merken jedoch nicht, dass ihr Gespräch von Agenten abgehört wird. Und auch Lesley bekommt es am helllichten Tag mit auffälligen Bauarbeitern zu tun. Diesmal keine Aliens, sondern eher getarnte Geheimdienstmitarbeiter.
Das Phänomen ist größer als gedacht
Während Lesley von ihrem Hausarzt die frohe Kunde erhält, dass sie schwanger ist, häufen sich bei Mary die Flashbacks. Als ihre Schwester Leigh mit ihr deswegen in die Klinik geht, gerät auch sie an Dr. Chase, der mit ihr eine Hypnoseregression macht. Marys Kindheitserinnerung von einem Hund, der sie anbellt, entpuppt sich ebenfalls als Begegnung mit einem grauen Außerirdischen. Der Psychologe findet diese Übereinstimmung zwar seltsam, glaubt aber dennoch zunächst an einen Missbrauchsvorfall in der Kindheit. Leigh verneint jedoch, so etwas habe es in ihrer Familie nie gegeben.
Hinzu kommt, dass auch Marys kleiner Sohn Tim fürchterliche Angst vor Monstern hat, die in der Nacht kommen. In dessen Baseball-Sammelalbum findet Dr. Chase Zeichnungen von Wesen mit großen schwarzen Augen. Noch tut er dies als kindliche Fantasie ab und verspricht dem Jungen, dass es keine Monster gäbe. Kaum ist Mary mit Tim zurück in Nebraska, bekommt der Kleine es jedoch ebenfalls des Nachts mit den Grauen zu tun und wacht mit heftigem Nasenbluten auf. Als Marys Schwester Leigh die Familie gemeinsam mit Dr. Chase besucht, schimpft Tim mit ihm, dass er ihn angelogen habe. Die Monster existieren.
Mary hat inzwischen ihren Ehemann Joe (Alan Autry) in die Sache eingeweiht, der davon nichts hält, da er dies nicht mit seinem Glauben an Gott vereinbaren kann. Der eingeladene Pfarrer widerspricht dem jedoch. Dr. Chase schlägt derweil vor, am nächsten Tag eine weitere Hypnosesitzung abzuhalten. Mary drängt darauf, dies sofort zu machen und was dabei herauskommt, erschüttert das Weltbild aller Anwesenden.
Die Erinnerung bringt Mary zurück zu einem Ereignis in ihrer Kindheit, als sie gerade sieben Jahre alt war. Sie und ihre Schwester haben ihren Eltern im Garten geholfen, als ein blonder Junge sie zu einem nahen See gelockt hat, über dem ein Raumschiff schwebte. An Bord wurden die zwei Schwestern getrennt und von den Aliens medizinisch untersucht. Außerdem kann sich Mary nun auch wieder an außerirdische Schriftzeichen erinnern, die sie an Bord gesehen hat.
Wieder aus der Hypnose erwacht, zeigt sie Dr. Chase eine Narbe, die sie seit dem Vorfall hat. Am nächsten Tag offenbart ihre Schwester dem Doktor, dass sie eine identische Narbe hat. Außerdem entdeckt Tim hinter dem Haus Landespuren, die den Rasen kreisförmig verbrannt haben. So langsam dämmert Dr. Chase, dass hier etwas Größeres vorgeht. Bevor er mit Leigh zurück nach L.A. fährt, macht er noch mal bei Marys Hausarzt halt, der ihm das entfernte Nasenimplantat überreicht. Eine Laboruntersuchung ergibt, dass es sich um ein leitfähiges Polymer handelt, das mit keiner irdischen Technologie erklärt werden kann.
Es wird aber noch spannender, denn die Schriftzeichen, die Mary nach der Hypnose aufgezeichnet hat, erinnern Dr. Chase an die Malereien eines Patienten aus der Klinik. Er wendet sich an Gene Randall (Ben Vereen), der ihm von seiner Zeit beim US-Militär berichtet. 1973 war er in New Mexico stationiert, wo er auf einer Nachtwache einen UFO-Absturz erlebt hat. Gene war der erste an der Absturzstelle, wo er in das Raumschiff eingedrungen ist und dort einen sterbenden Grey-Alien vorgefunden hat. Das eintreffende Militär hat ihn sofort einkassiert und drei Tage unter Arrest gestellt, bis er eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hat. Als er die Absturzstelle erneut besichtigen konnte, war dort nichts mehr.
Während es Dr. Chase dämmert, dass all diese Ereignisse Teil eines großen Puzzles sind, ist der Klinikleiter Stanley von diesen Untersuchungen wenig angetan. Der Vorgesetzte rät ihm, die Finger davon zu lassen, um nicht seine Reputation zu verspielen. Gene Randall wird derweil mit sofortiger Wirkung entlassen, wobei er ohnehin nicht geisteskrank ist, wie Dr. Chase längst weiß.
Mit diesen neuen Erkenntnissen möchte er den Fall seiner Patientin Lesley Hahn neu aufrollen. Da diese nun jedoch schwanger ist und ihren Lebensgefährten Ray (Jason Beghe) heiraten möchte, will sie die Sache auf sich beruhen lassen. Zumindest, bis sie eines Nachts erneut entführt wird und die Außerirdischen ihr das Baby wegnehmen. Bei dieser Entführung begegnet sie auch erstmals einer Mensch-Alien-Hybridin und als solcher Hybrid stellt sich auch ihr Fötus heraus. Im Krankenhaus bittet sie Dr. Chase zu sich.
Vom Saulus zum Paulus
Da Neil nunmehr überzeugt ist, dass etwas Außergewöhnliches mit seinen Patientinnen vorgeht, wendet er sich an Addison Leach, der sich als Anthropologe entpuppt und mitnichten ein Spinner ist, wie zunächst gedacht. Leach lädt seinen neuen Mitstreiter zu einer Selbsthilfegruppe ein, zu der er Lesley und ihren Mann Ray mitbringt. Die Gruppe besteht aus Betroffenen aller gesellschaftlichen Schichten und ihre Meinungen über das, was ihnen widerfahren ist, gehen weit auseinander. Während sich manche als auserwählt betrachten, sehen sich andere als Opfer und Laborratten. Von den anderen Teilnehmern erfährt Lesley, dass sie nicht die Einzige ist, deren Baby von den Außerirdischen weggenommen wurde.
Am Ende der Sitzung bittet Leach seinen neuen Freund, dass dieser seinen nächsten Vortrag nutzen möge, um der Sache Gehör zu verschaffen. Chase wollte eigentlich ein Referat über die psychologischen Auswirkungen von sexuellem Missbrauch halten, entscheidet sich dann aber tatsächlich dafür, seine neusten Erkenntnisse mit der wissenschaftlichen Gemeinde zu teilen. Der Krankenhausleiter Stanley attestiert ihm daraufhin, dass er damit beruflichen Selbstmord begangen habe. Seiner Entlassung kommt Chase jedoch zuvor, indem er selbst kündigt. Er hatte den Job ohnehin satt, da sein Vorgesetzter Patienten vorzeitig entlassen hat, nur um Betten für die nächsten frei zu bekommen. Natürlich schwingt da ein wenig Kritik am profitorientierten Gesundheitssystem der USA mit.
In der Folge seines Auftritts wird der Doktor zu General Henley eingeladen. Dieser offenbart ihm, dass die Regierung längst über die Anwesenheit der außerirdischen Wesen Bescheid weiß. Allerdings habe man sich entschieden, die Sache geheim zu halten, da der Staat seine eigenen Bürger nicht schützen könne und keine Antwort darauf habe, woher die fremden Besucher kommen und was sie wollen. Henley bietet Chase an, für das Militär zu forschen und die Erkenntnisse, die er von seinen Patientinnen erhält, weiterzugeben, um Antworten zu finden. Allerdings unter der Voraussetzung, dass auch er den Mantel des Schweigens über das Entführungsphänomen ausbreitet. Das lehnt Neil entschieden ab, woraufhin der General ihm unverhohlen soziale Isolation androht. Die Regierung macht das UFO-Thema lächerlich und so wird man nun auch mit ihm umgehen.
Während eines weiteren Besuchs bei Mary wird selbige erneut von den Greys entführt. Diesmal bei vollem Bewusstsein. Ihr wird an Bord eines Raumschiffs eine große Galerie medizinischer Behälter gezeigt, in der hunderte Föten von Hybriden heranreifen. Anschließend darf Mary ihre eigene Tochter sehen, von der sie glaubte, sie vor vier Jahren bei einer Fehlgeburt verloren zu haben. Allerdings kann sie ihre Tochter nicht mitnehmen, da sie auf der Erde nicht überleben würde, wie ihr ein großer Grey telepathisch mitteilt. Sie ist nun überzeugt, dass die Außerirdischen nichts Teuflisches vorhaben. Dr. Chase, der mit ihrer Schwester Leigh anbandelt, hat derweil seine neue Lebensaufgabe in der Erforschung des Entführungsphänomens gefunden.
Faszinierende Einblicke in die UFO-Thematik
Intruders basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch von Budd Hopkins (1931-2011), einem UFO-Forscher, der zu diesem Zeitpunkt schon über 600 Fälle dokumentiert hatte. Obwohl die Charaktere im Film fiktiv sind, hält dieser sich sehr eng an die Schilderungen realer Betroffener, womit er sich positiv von Filmen Feuer am Himmel (1993) und Communion – Die Besucher (1989) abhebt. Wirklich alle Aspekte des Entführungsphänomens werden hier getreu den Berichten wiedergegeben.
Obwohl Betroffene in der Regel am gleichen Ort wieder abgesetzt werden, als wäre nichts geschehen, berichten manche, dass sie nackt oder in falscher Kleidung in einem anderen Raum aufwachen oder gar meilenweit von zu Hause entfernt. Offenbar machen auch Aliens Fehler, wobei sich solche Vorfälle dann nicht so leicht wegerklären lassen. Was derweil alle Fälle gemeinsam haben, ist das Phänomen der verlorenen Zeit. Bei denen, die nachts im Schlaf abgeholt werden, fällt das vielleicht nicht weiter auf, doch wenn die Betroffenen wach und z. B. mit dem Auto unterwegs sind, wie beim Fall von Betty und Barney Hill (1961), ist das schon etwas anderes.
In Intruders wacht Leigh mitten in der Nacht auf und verliert plötzlich Zeit, wobei sie dann auch noch nackt auf der Couch aufwacht. Außerdem erscheinen ihr die Außerirdischen als Bauarbeiter, während Mary von einer Kindheitserinnerung an einen bellenden Hund geplagt wird. In beiden Fällen stellt sich während der Hypnose-Regression heraus, dass es sich in Wahrheit um graue Außerirdische handelt. Dieser Effekt nennt sich Mimikri, die Aliens tarnen sich als etwas anderes bzw. projizieren Deckerinnerungen in die Köpfe ihrer Opfer. Der Aspekt der telepathischen Kommunikation wird dabei im Film mehrmals aufgegriffen. Noch kurioser ist, dass sie offenbar durch Wände gehen können, was tatsächlich von Betroffenen beschrieben wird. Doch wie soll das funktionieren? Mittels Dimensionsportalen vielleicht?
In der Regel können sich die Betroffenen anschließend an gar nichts mehr erinnern. Viele wissen daher gar nicht, dass etwas mit ihnen geschehen ist, wie Marys Schwester Leigh. Zuweilen kommen Erinnerungsfetzen irgendwann in Form von Flashbacks zurück ins Bewusstsein, wie bei Lesley, als diese ein Gemälde mit kleinen, grauen Kobolden zu Gesicht bekommt. Mary dreht derweil durch, als sie am Nachthimmel einen sich nähernden Lichtpunkt entdeckt, der sich jedoch als Hubschrauber herausstellt. Die komplette Erinnerung erhalten sowohl Lesley als auch Mary durch eine Hypnose-Regression zurück. Skeptiker werfen den Psychologen gerne kategorisch vor, mittels Suggestivfragen falsche Erinnerungen zu erzeugen. Dies ist jedoch eine geradezu diffamierende Unterstellung, die keineswegs Millionen identische Fälle weltweit erklärt.
Untersucht hat diese in der Realität der renommierte Harvard-Professor John E. Mack (1929-2004), der offenkundig als Vorlage für den Psychiater Dr. Neil Chase im Film diente. Auch er war anfangs skeptisch, bis er es mit immer mehr gleichartigen Fällen zu tun bekam. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Mack fungierte neben Budd Hopkins als Berater für den Film, was man diesem deutlich anmerkt, denn während der Hypnose werden eben keine Suggestivfragen gestellt. Im Gegenteil hält Dr. Chase die Schilderungen seiner Patientinnen zunächst für Deckerinnerungen, hinter denen sich ein Trauma durch sexuellen Missbrauch in der Kindheit verbirgt. Eine Erklärung, derer sich Skeptiker durchaus gerne bedienen.
Allerdings gibt es für die Entführungen auch physische Belege, darunter die im Film gezeigten Narben sowie Implantate. Mit solchen hat sich in der Realität Dr. Roger Leir (1935-2014) beschäftigt. Neben gewöhnlichen Metallsplittern will Leir immer wieder kuriose Objekte entfernt haben, die sogar Signale ausgesendet haben sollen. Wie im Film dargestellt, finden sich Implantate oft in der Nase, aber nicht nur dort.
Die mutmaßlich Verantwortlichen werden im Film ebenfalls korrekt entsprechend der Beschreibungen von Betroffenen dargestellt, wobei hier zwischen großen und kleinen Grey-Aliens unterschieden wird. Außerdem kommen Alien-Mensch-Hybriden vor. Von den großen grauen Aliens werden einige zudem als insektenartig dargestellt, was darauf hindeuten könnte, dass sich die Greys mit noch mehr Spezies ausgekreuzt haben. Das Hybriden-Projekt wird jedenfalls von so ziemlich allen Betroffenen bestätigt. Skeptiker wenden ein, dass es mitunter zu Fehlgeburten kommen kann, von denen die Frauen nichts bemerken. Dagegen spricht, dass einigen, wie Mary am Ende des Films, ihre eigenen Kinder gezeigt werden. Bewusste Begegnungen kommen dabei übrigens ebenfalls durchaus vor, die von Skeptikern nicht mehr mit Schlafparalyse wegerklärt werden können.
Welche Agenda die Aliens mit ihrem Hybriden-Programm verfolgen könnten, lässt der Film offen, da auch die Betroffenen in der Realität keine eindeutige Antwort darauf haben. Ebenso unklar ist, ob es sich bei den Greys um Außerirdische von einem anderen Planeten oder um extradimensionale Wesen handelt. Die im Film geschilderten Meinungsverschiedenheiten in der Selbsthilfe gibt es ebenfalls in der Realität. Manche Betroffene betrachten die Entführungen als Geschenk, andere sehen sich als Opfer eines intergalaktischen Missbrauchsskandals. Einige zweifeln dagegen an ihrem Verstand und hoffen auf eine rein psychologische Ursache, da sich diese wenigstens behandeln ließe.
Was auch immer der Fall sein mag, Fakt ist jedenfalls, dass die Betroffenen im wahren Leben aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten kommen. Vom Manager bis zur Hausfrau, von der Fließbandarbeiterin bis zum Künstler sind so ziemlich alle Berufsgruppen oder auch Erwerbslose dabei. Das Phänomen erstreckt sich ebenso über alle Kontinente, Kulturen und Religionen. In Simbabwe berichtete 1994 sogar eine ganze Schulklasse, dass sie Zeugen einer UFO-Landung wurden, inklusive telepathischer Kontaktaufnahme durch die Insassen. Prof. Mack untersuchte den Fall damals, über den es sowohl eine alte Dokumentation wie auch eine neue Netflix-Dokureihe gibt.
Was weiß die Regierung?
Der letzte Aspekt, den Intruders aufgreift, ist das Verhalten des Militärs, welches alles verleugnet und vertuscht, aber gleichzeitig das Phänomen insgeheim erforscht. Inzwischen gibt es Dutzende Whistleblower aus den Reihen des US-Militärs, die öffentlich über ihre UFO-Begegnungen gesprochen haben. Am bekanntesten dürften die beiden Vorfälle aus dem Rendlesham Forest von 1980 in England sein, über die der damalige Leiter des US-Luftwaffenstützpunkts Bentwaters-Woodbridge Lt. Col. Charles Halt sowie der Sicherheitsoffizier James Penniston berichtet haben. Letzterer will das UFO sogar berührt haben. Zivile Zeugen konnten deren Aussagen zusätzlich bestätigen.
Vonseiten vieler Skeptiker wird versucht, den Vorfall mit einem Leuchtturm und dem Blaulicht eines Polizeiautos zu erklären. Dies ignoriert aber, dass die beteiligten Personen das Gelände und damit auch den Leuchtturm gut kannten, und spricht ihnen obendrein die Fähigkeit ab, ein Flugobjekt von einem Streifenwagen unterscheiden zu können. Außerdem lassen solche skurrilen Erklärungsversuche Landespuren wie abgebrochene Äste außer Acht. Zudem ist Rendlesham Forest kein Einzelfall. Vor allem über US-Atomwaffenanlagen wurden über die Jahrzehnte immer wieder UFOs gesichtet, die laut Zeugenaussagen sogar Atomraketen abgeschaltet haben sollen.
Wie brisant das Thema ist, zeigten zuletzt die 2017 geleakten UFO-Aufnahmen der US-Navy, welche vom Militär als echt bestätigt worden sind, sowie die Anhörungen im US-Kongress, bei denen 2024 mehrere Whistleblower aus Militär und Geheimdiensten angaben, dass ihre Arbeitgeber nicht nur über das UFO-Phänomen Bescheid wüssten, sondern das US-Militär gar im Besitz geborgener Technologie und biologischer Wesen sein soll. Von den deutschen Medien wurden diese Anhörungen trotz ihrer historischen Bedeutung weitgehend ignoriert.
In anderen Ländern ist man da schon weiter. So ging das belgische Militär Anfang der 1990er sehr offen mit einer Sichtungswelle dreieckiger UFOs um und veröffentlichte sogar Radardaten, welche ein Flugverhalten offenbarten, das für irdische Flugzeuge technologisch absolut unmöglich ist. Es sei denn, es würde sich um militärische Geheimentwicklungen handeln, die der öffentlich bekannten Technologie um wenigstens ein Jahrhundert voraus wären. Jedenfalls ist Belgien nicht das einzige Land, welches einen offenen Umgang mit dem UFO-Thema pflegt. Großbritannien, Brasilien und über ein Dutzend weiterer Länder haben bereits ihre ehemals geheimen UFO-Akten veröffentlicht. Chile und Frankreich haben gar offizielle UFO-Behörden wie GEIPAN.
Das mag für uns Deutsche ein regelrechter Kulturschock sein, denn in keinem anderen Land der Welt wird das UFO-Phänomen derart lächerlich gemacht wie hier. Allerdings gibt es auch hierzulande Sichtungen wie die Greifswaldlichter von 1990. Der Bundestag beauftragte zudem seinen wissenschaftlichen Dienst mit einer UFO-Studie, welche die damalige Bundesregierung unter allen Umständen unter Verschluss halten wollte. Letztendlich wurde die Studie nach vier Jahren und drei Instanzen aufgrund des Informationsfreiheitsgesetzes per Gerichtsbeschluss freigegeben. Der Inhalt war geradezu enttäuschend und brachte nichts Neues zu Tage. Als Quellen dienten vor allem TV-Dokumentationen mit dem deutschen Chef-Skeptiker Harald Lesch. Der in einem Beiblatt erwähnte französische Cometa-Report ist da wesentlich interessanter.
Realität oder Fiktion?
Nach allem, was Betroffene weltweit berichten, nach all den UFO-Sichtungen sowie veröffentlichten UFO-Akten, nach den Aussagen von Whistleblowern aus Militär und Geheimdiensten, könnte es da sein, dass an der Sache mit den Entführungen wirklich etwas dran sein könnte? Oder leiden Millionen Menschen auf allen Kontinenten unter der gleichen Psychose, welche sie die exakt gleichen Dinge sehen lässt? Ist etwas an dem dran, was uns in Intruders aufgetischt wird? Oder handelt es sich einfach nur um einen gut gemachten Science-Fiction-Film? Vielleicht erhalten wir schon bald eine Antwort, vielleicht auch nie.
Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist jedoch, dass viele der Betroffenen unter posttraumatischem Stress leiden, der auf jeden Fall ernstgenommen und psychologisch behandelt werden muss. Diese Menschen auszulachen und für verrückt zu erklären, ist dabei eher nicht so hilfreich. Die meisten denken sich diese Geschichten zudem nicht aus, um damit Geld zu verdienen, wie häufig unterstellt wird. Im Gegenteil scheuen sich die meisten, offen darüber zu reden, aus Angst davor, ausgelacht zu werden und ihre berufliche Karriere zu riskieren.
Unstrittig ist weiterhin der generationenübergreifende Aspekt des Entführungsphänomens. Im Film erfährt Mary während einer Hypnose-Regression, dass die Aliens bereits ihre Mutter entführt haben und ebenso ihr Kind holen werden, was dann tatsächlich geschieht. In der Realität berichten die meisten Betroffenen ebenfalls, dass derartige Erfahrungen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Das wirft die Frage auf, ob Psychosen inklusive gleichartiger Halluzinationen genetisch vererbt werden können oder vielleicht doch etwas an der Sache mit den Grey-Aliens dran ist?
Interstellarer Cast & Crew
Intruders war ursprünglich eine Miniserie der amerikanischen TV-Sender CBS, die erst für die DVD-Veröffentlichung zu einem Film mit einer Länge von 2:42 Stunden zusammengefasst wurde. Dass dieser abendfüllende Streifen zu keiner Sekunde langweilig wird, liegt vor allem am Soundtrack von Bob Cobert (1924-2020), der eine Gänsehaut erzeugt. Die Spezialeffekte sind für eine TV-Produktion der frühen Neunziger ebenfalls top. Gleiches gilt für die Sets und Masken, die deutlich realistischer wirken als der Mist, der einem in Communion serviert wurde und das war immerhin ein Kinofilm.
Der Cast kann sich ebenfalls sehen lassen. Richard Crenna (1926-2003) ist vor allem für seine Rolle des Colonel Trautman aus den ersten drei Rambo-Filmen bekannt, wobei es geradezu ironisch ist, dass er als Dr. Chase jede Zusammenarbeit mit dem US-Militär ablehnt. Lesley-Darstellerin Daphne Ashbrook blieb den Genres Sci-Fi und Mystery treu und war u. a. in der Star Trek: DS9-Episode Das „Melora“ Problem als Melora Pazlar zu sehen, außerdem in X-Factor: Das Unfassbare sowie Ghost Whisperer. Mary-Darstellerin Mare Winningham hatte dagegen eher kleinere Rollen in Krimi-Serien wie Boston Legal, Cold Case und Criminal Minds.
Für Sci-Fi-Nerds sind da einige Nebenfiguren schon weitaus interessanter. Allen voran die aus Star Trek: TNG bekannte Keiko O’Brien-Darstellerin Rosalind Chao, die in Intruders Dr. Sakai spielt, welche Dr. Chase auf den UFOlogen Addison Leach aufmerksam macht. Dieser wird von Steven Berkoff verkörpert, der neben dem Bond-Bösewicht General Orlov aus Octopussy (1983) auch einen Waffenhändler in der Star Trek: DS9-Episode Kriegsgeschäfte mimte. Der Darsteller des Gene Randall, Ben Vereen, könnte derweil einigen als Geordi LaForges Vater aus der TNG-Folge Das Interface im Gedächtnis geblieben sein.
Fazit zu Intruders: Man möchte es fast glauben
Das deutsche DVD-Cover von Intruders ist mit dem Slogan „Du wirst es glauben“ versehen. Tatsächlich ist der Film so überzeugend, dass man es glauben möchte. Immerhin basiert er auf hunderten Berichten von Betroffenen. Ob an deren Aussagen nun wirklich etwas dran ist, sei einmal dahingestellt. Auf jedem Fall erzeugt er eine unheimliche Gänsehaut. Außerdem funktioniert der Film unabhängig davon für alle Mystery- und Science-Fiction-Fans. Vor allem Trekkies werden hier zudem einige bekannte Gesichter wiedererkennen. Von daher ein absolut empfehlenswerter Film, der für eine TV-Produktion von 1992 hervorragend aussieht.
Info
Regie: Dan Curtis
Drehbuch: Barry Oringer, Tracy Tormé
Musik: Bob Cobert
Kamera: Tom Priestley Jr.
Schnitt: Bill Blunden
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Warpskala
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